Claras Allerleiweltsgedanken


Die Kunst verändert die "Platte"

Als ich heute nachmittag in (geheimer) Briefkasten-Mission unterwegs war, die im weitesten Sinne noch immer mit der Wichtelei zu tun hatte, dachte ich so an das Hochhaushexchen und wie es in seinem Blog der Platte ein Loblied singt.
Dabei habe ich mich an ein paar Fotos erinnert, die ich voriges Jahr von einem sogenannten WBS-Bau gemacht habe. WBS 70 war einer der bekanntesten DDR-Wohnungsbauten und durfte mit Sondergenehmigung auch 6geschossig ohne Fahrstuhl gebaut werden. Tja, die Mütter mit Einkaufstaschen und Kind auf dem Arm mussten kein teures Geld für Fitnessstudios ausgeben, wenn sie in den obersten Etagen wohnten.

Das Haus hat vollkommen glatte Außenfassaden, lasst euch durch nichts täuschen – es ist alles aufgemalt – bis hin zu den Schatten der Vögel –  mit anderen Worten, es ist alles nur „gefälscht“. (Beim Vergrößern der Fotos sieht man die Details viel besser). Es gibt kein Dach, es gibt keine Dachauafbauten, keine Menschen, die aus den Fenstern gucken – es gibt lediglich Balkons, die aus der geraden Front hervortreten.
Auch sonst sind viele Plattenbauten ästhetisch schön gestaltet worden. Ich hätte früher auch lieber am Stadtrand in einer solchen Plattenbauwohnung gelebt als 10 Jahre zu Viert in einer 49 m²-Wohnung.