… wäre aus ihm vielleicht ein Karl Lagerfeld geworden und Clara hätte, ebenfalls vielleicht, keine Sorgen mehr mit Hartz IV gehabt.
Es ist, wie es ist – die Designerkarriere hat er aus- oder besser nicht eingeschlagen – aus ihm ist Clemens Himmelhoch geworden, vielleicht liebenswerter und unkomplizierter als der weißhaarige Exot, dafür jedoch unbemittelter und unbekannter – außer in diesem Blogumfeld vielleicht.
Und damit sich das ändert (grins), gibt’s mal wieder eine Geschichte, wie sie das Leben so schreibt, das Leben bei Himmelhochs eben.
Clara ist Anfang der 80er Jahre zu einer Hochzeit eingeladen. Wie alle Frauen jammert sie spontan los: „Ich hab’ nichts Vernünftiges anzuziehen!“ Mehrere Einkaufsbummel brachten kein befriedigendes Ergebnis. Also beschließt sie in den sauren Apfel zu beißen und sich ein Kleid selbst zu nähen. Stoff ist schnell besorgt, das dreiteilige Kleid an einem Wochenende genäht. Kleinigkeiten sind es, die sie an der Passform stören. Doch wie soll sie sich hinten am Rücken etwas abstecken?
Plötzlich kommt Clemens (11 Jahre) und hat den Mund voller Stecknadeln – wie ein Profi. Schnell steckt er alles wunschgerecht ab und bewundert seine Mama in dem schönen Kleid. Und plötzlich, ganz verschämt und unsicher: „Wenn ich mal heirate, dann nähe ich das Kleid für meine Frau selbst.“ Clara kann nur grinsen, lachen und sich freuen. Ca. 25 Jahre später hat sie ihren inzwischen Großen mal an die Story erinnert. Sie weiß bis heute nicht, ob ihm die Lust aufs Nähen oder die Lust aufs Heiraten eher vergangen ist, jedenfalls läuft er noch ungebunden rum.
Als Clemens kurz vor seiner Konfirmation stand, kam zu Haus das Kleidungsthema auf, doch zum Glück nicht für den weiblichen Teil der Familie. Clara konnte auf das damals genähte Kleid zurückgreifen und Theres fand in ihrem Kleiderschrank was Passendes. Doch Clemens konnte ja schlecht in seinen geliebten, abgewetzten Turnschuhen mit dem dazu passenden Outfit vor die Gemeinde treten (seiner Meinung nach hätte er gekonnt).
Seine Körperhöhe wich von der seiner Mitkonfirmanden um ca. 15 cm ab, allerdings nach unten. Er sah aus wie der kleine Bruder von einem der anderen. Alle, vorrangig jedoch er, waren der Auffassung, dass er in einem Anzug oder Sakko o.ä. unpassend gekleidet wäre. Da war guter Rat teuer.
Auch jetzt hatte der „kleine Lagerfeld“ die passende Idee. Stoff in 3 verschiedenen Grautönen war schnell besorgt, die Mama bestand auf einem Schnittmuster. Ohne meine Hilfe nähte er eine Hose, ein kurzärmliges Teil und eine Bundjacke. Dabei wurde mit Taschen, Reißverschlüssen und Farbkombinationen nicht gespart. Nicht, dass ich es nicht gekonnt hätte, aber ich hätte es so kompliziert nicht nähen wollen.
Schade, dass er danach doch ziemlich schnell gewachsen ist, die Kombination sah richtig gut aus. Die Haare wurden täglich gestärkt und gestylt – damit hat er wichtige Zentimeter zu seinen Mitschülern ausgeglichen.
Jetzt, mit 1,82 m, hat er solchen unfairen Wettbewerb nicht mehr nötig – prompt verzichtet er auf jeglichen Haarschmuck.
18. Mai 2010 um 20:12
Ja, wirklich eine schöne Geschichte. Da wäre mein Konfirmand sehr unbeholfen auf dem Gebiet. Der wäre wahrscheinlich eher im Schlafanzug gegangen, als sich selber was zu nähen…
Danke, dass Du mich nochmal erinnert hast!
Liebe Grüße von Ruthie
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18. Mai 2010 um 21:49
Apropos Schlafanzug, mit 7 hat Clemens von der Westtante so einen schicken Schlafanzug bekommen, dass er sich weigerte, den ins Bett anzuziehen. Er trug das Oberteil in der Schule und alle beneideten ihn.
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18. Mai 2010 um 21:55
Echt? Das ist ja sehr süß!
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18. Mai 2010 um 20:09
Liebe Margot,
weißt Du eigentlich, dass Du maßlos übertreibst mit Deinem Ein-Mann-Zelt? Du hast wohl noch keine dicken Menschen gesehen. Wahrscheinlich gibt’s in München keine…
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1. April 2010 um 12:36
Das Nähen hat er mit dem Übergang in den Westen aufgegeben – da war es nicht mehr nötig, da hat man ja alles zu kaufen bekommen. – Er hat die ganzen Geschichten und Kommentare gerade gelesen und sich mächtig amüsiert.
Aber du übertreibst, ich habe dich ja jetzt auf dem Video gesehen, von wegen und „Zeltmacher“.
Schöne Tage wünsche ich dir, vielleicht werde ich bald wieder gesund.
Mit Gruß von Clara
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31. März 2010 um 23:17
Nix da, meiner 😉
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1. April 2010 um 01:09
Ich denk mal die nächsten Tage drüber nach. Und du hast Zeit, den Fuß in die Tür zu bekommen 😉
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30. März 2010 um 14:40
neihein! diese eine strähne in der stirn, ich kann mich ganz dunkel an diese marotte erinnern. und die brille dazu… du willst sagen, der hat sich seinen anzug selbst genäht? das ist wirklich außergewöhnlich. ähm ja, ich bin schon vergeben…
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30. März 2010 um 20:27
Waren denn nicht irgendwelche Klassenkameraden von dir ähnlich schön. Die Brille war das typische Kassengestell, viel was anderes gab es nicht, außerdem waren großen Gläser Mode. – Ich will nicht sagen, …. er hat! Und wie!
Lieben Vorostergruß von Clara
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30. März 2010 um 07:44
Sehr schöne Geschichte!! Auch wenn ich fast befürchte, dass sich der Herr Clemens jetzt ein wenig angepriesen vorkommt.
🙂
Das macht aber nichts.
Ich hoffe, es wird vielleicht was mit Sunny, sie ist eine super Frau.
Darf ich dann bitte Blümchen streuen?
*g*
Liebe Grüße und habt einen schönen Tag!
Heike.
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30. März 2010 um 10:41
Heike, auf die Idee bin ich ja noch gar nicht gekommen, Clemens hier zu „versteigern“ – er wird mir was husten und doch machen, was er will. Also ob das mit dem Blumen streuen was wird, ?????? – Du warst übrigens im Spamordner, warum auch immer.
Einen schönen Tag wünscht Clara
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30. März 2010 um 10:59
Ein Blumenmädchen wollte ich schon immer haben, liebe Heike 🙂 Sollte ich mal eins brauchen, bist du meine erste Wahl!
Auf den Herrn Clemens verlass ich mich da aber lieber nicht. Ich glaube, der lässt sich nicht viel einreden 😉
LG und auch von mir einen schönen Tag an euch beide!
Sunny
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30. März 2010 um 12:16
Sunny, du sollst ihm ja auch nichts einreden, wenn, dann eher ausreden, dass er sein Geld nicht nur allein verbrauchen soll, sondern davon an Weib und Kind was abgeben soll. – Aber du hast schon recht, unsere Spekulationen, von denen er noch nicht einmal was weiß, sind müßig.
„Schwiegermutter“ Clara
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30. März 2010 um 12:33
Liebe Clara, ICH versuche sowieso nicht (mehr), einem Mann was einzureden 😉 Oder überhaupt irgendjemandem. Ich dachte da eher an dich, denn wenn, müsstest ja DU kuppeln und erst mal Kontakt herstellen 😉 Was aber auf die Entfernung wieder schwierig wär. Und vor allem nicht „zufällig“ passieren könnte 😉
Aber dich als Schwiegermutter würd ich schon nehmen, glaub ich 😉
LG Sunny
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30. März 2010 um 14:23
Frau sollte nie die Katze im Sack kaufen!!!!!!!!
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30. März 2010 um 14:48
Würd ich auch nie, liebe Clara, keine Angst!
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30. März 2010 um 00:42
Eine schöne Geschichte :)Und ein Mann, der nähen kann, ungebunden ist und dann auch noch (wenn auch knapp) größer ist als ich… Vielleicht solltest du uns mal bekannt machen? 😉
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30. März 2010 um 00:54
Ich werde mal ein gutes Wort für dich einlegen.
*grins* von Clara
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30. März 2010 um 00:59
😉
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