Claras Allerleiweltsgedanken


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Der arme Staat braucht Geld

Vielleicht hat die eine oder andere schon mitbekommen, dass ich nicht mehr 32,5 Jahre jung bin – spätestens mit dem Silver-Surfer-Post habe ich mein Alter in die Bloggerwelt hinausposaunt. Beim ADHS habe ich den Schaden zu begrenzen versucht und gesagt, dass diese Leute jünger wirken als sie sind. Doch in den Papieren lässt sich kein Alter täuschen, höchstens fälschen.

Also Klartext – bald bin ich doppelt so alt – und, was bekommt man da zur Belohnung: Rente.

Ich habe Glück, ich bekomme sie noch mit 65 – ein Teil der (täglichen) Besucher wird von Glück reden können, wenn er im Alter von 75 Jahren ein monatliches Taschengeld überwiesen bekommt. – Allerdings, viel mehr als ein Taschengeld wird es bei mir auch nicht, doch davon wollte ich jetzt nicht bloggen, denn es ist ja kein Bettel-Blog, sondern ein „Allerleiweltsgedanken-Blog“, wie jeder in der Überschrift lesen kann.

In meinem Leben habe ich bis 1989 schon einmal einen fast bankrotten Staat erlebt. Doch nun habe ich wiederum den Eindruck, dass auch dieser neue alte Staat kurz vor der Pleite steht nach dem Motto:

Gestern standen wir noch vor dem Abgrund, heute sind wir einen Schritt weiter!

Hätte er es sonst nötig, sich von armen Leuten unterstützen zu lassen? – Wie er das macht? Einfach so:

Mein Geburtstag ist in der Monatsmitte. Hartz IV und andere Sozialleistungen wie das Berlin-Ticket, die GEZ-Befreiung und ermäßigte Verkehrsmittelbenutzung  werden exakt bis zum 14. Tag des Geburtsmonats geleistet.

Die Rentenzahlung beginnt jedoch erst mit dem 1. Tag des Folgemonats und die Rente wird erst am letzten Arbeitstages dieses  Monats überwiesen. – Das heißt für den normal sterblichen Hartz IV-Empfänger, dass er 2 – 6 Wochen am Daumen lutschen, den Gürtel enger schnallen oder  das Brot auch mal ohne Belag essen muss.

War  die Mutter des jetzigen Hartz-IV-Empfängers  jedoch so pfiffig, ihn erst in den letzten Tagen des Monats „das romantische Licht dieser Welt erblicken zu lassen“, dann reduziert sich die Schmalhans-Küchenmeister-Zeit  um die entsprechenden Tage. Warum bin ich nicht am 30. geboren, liebe Mama? War es so heiß damals, dass du mich unbedingt loswerden wolltest? Du hättest ja 1945 auch mal an meine Zukunft in der Bundesrepublik Deutschland denken können!!! Aber es hätte ja noch schlimmer kommen können – nämlich dann, wenn ich eine „Löwin aus der 1. Dekade“ geworden wäre.

Der Ratschlag „Beantrage doch für die Übergangszeit Grundsicherung“ ginge auch ins Leere. Wer mehr als 2,60 € (vielleicht hängen an der Zahl ein paar Nullen, die ich absichtlich unterschlagen habe) offen einsehbar – also nicht unter dem Kopfkissen – liegen hat, soll dann doch bitteschön von dieser „Alterssicherung“ leben, denn noch nicht einmal ich werde bestreiten können, dass spätestens mit dem 65. Geburtstag

„das Alter angefangen hat.“

Also genießt mich jetzt noch frisch, jung und dynamisch, das ändert sich dann schlagartig.

Mein Foto mit 65:

Vielleicht noch nicht gleich mit 65, aber bestimmt mit 66 ...


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Tot oder nicht tot –

das ist hier die Frage!

Ich will jetzt nicht die Shakespearsche Hamletfrage neu oder anders aufrollen oder gar beantworten, sondern nur mal locker erzählen, was einem alles so passieren kann mit diesen 3 Buchstaben, ob mit „d“ oder „t“ am Ende ist vollkommen gleich.

Ein Mann reiste im stattlichen Alter von 91 nach England . Seine 25 Jahre jüngere Frau und seine Tochter begleiteten ihn, da er an den Rollstuhl  gebunden war.

Plötzlich und unerwartet klopfte Gevatter Tod an und nahm ihn ohne Diskussion mit sich. – So weit, so klar. – Doch Witwe und Tochter wollten die Überführungskosten nach Berlin sparen, setzten ihn in seinen Rollstuhl und wollten allen misstrauischen Kontrolleuren am Flugplatz einreden, dass er schläft.

Vom Prinzip her hatten sie ja recht, sie hatten nur vergessen, „Für immer“ zu sagen. – Könnte teurer werden als die legale Überführung, denn er war zu dem Zeitpunkt schon viele Stunden tot, wie eine Obduktion ergab.

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Anders ging es einem sich bei bester Gesundheit befindlichen 72jährigen aus der Gegend um Potsdam. Nichtsahnend geht seine Frau zum Briefkasten, öffnet ein persönlich an sie gerichtetes Schreiben der Polizei und erklärt ihrem Ehemann kreidebleich: „Ich bin Witwe, du bist tot.“

Was lehrt uns das: „Amtliche Schreiben immer nur sitzend öffnen, sonst kann es ungeahnte Kollateralschäden geben„.

Der Irrtum des Amtes brachte noch viel Ärger für den „Totgesagten“ mit sich, denn die Rentenkasse wollte Geld zurück, der Führerschein war ungültig, die Krankenkassenkarte auch. – Ob das der Blumenstrauß von der Mitarbeiterin des Ordnungsamtes, die den Fehler verzapft hatte, wieder gutmachen konnte. wage ich anzuzweifeln?

Da bekomme ich doch lieber meine regelmäßigen Belobigungsschreiben vom Berliner Polizeipräsidenten wegen zügigen Fahrens – die schrecken mich zwar auch und kosten Geld, aber sie haben keinen „Herzinfarkt“ zur Folge.


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Berlin – East Side Gallery

In der Nähe der wunderschönen Oberbaumbrücke, die früher den Osten vom Westen trennte und heute die Stadtbezirke Friedrichshain (Ost)  und Kreuzberg (West)  zu einem zusammenwachsen lassen soll, befindet sich die East-Side-Gallery. Es ist die östliche Seite des „Antifaschistischen Schutzwalls“ lies „Mauer“, die gleich nach Mauerfall von den verschiedensten Künstlern bemalt wurde. Es gibt auf jeden Fall viel zu sehen, ob immer Schönes, vermag ich nicht zu sagen, dazu fließt in meinen Adern zu wenig Künstlerblut.

Die meiner Meinung nach schönsten, auf jeden Fall aber die bekanntesten, zeige ich in meinem Fotoblog. Hier könnt ihr euch verschiedene Gemälde als Bildergalerie ansehen. Durch Anklicken werden die Bilder – wie immer – vergrößert, so dass man Details viel besser erkennen kann.

Im Laufe der Jahre hatte der Zahn der Zeit ganz schön viel Farbe von den Bildern genagt. Als das 20. Jubiläum des Mauerfalls nahte, wagte man nicht,  solche verwitterten Kunstwerke der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Viele Künstler stellten die Schönheit ihres Werkes wieder her. Manchmal wurde das auch von anderen übernommen, da die Originalkünstler z. T. nicht mehr lebten.


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AD(H)S – Wissenswertes

Auf der Vorgängerseite von  http://ads-adhs.de.vu/ von Sabine habe ich noch ein paar nette, tröstende Sachen für AD-ler gelesen.

Mit der Bezeichnung „ADler“ kann ich mich anfreunden, auch wenn ich ein Tierkreiszeichen der Erde und nicht der Luft bin. – Ich habe mir aus dem Artikel nur das rausgesucht, was ich bejahen kann.

  • durch fehlenden Reizfilter machen ADler Beobachtungen, die anderen entgehen
  • daraus gewinnen ADler neue, teilweise recht bedeutende  Erkenntnisse
  • Werden oft als „zerstreuter Professor“ bezeichnet, da sie sich nur auf eins richtig konzentrieren können und dabei alles andere vergessen
  • ADler sind dynamisch und energisch; wenn sie auf ein Ziel lossteuern, vergessen sie allerdings 1000 andere Sachen auf dem Weg dorthin
  • ADler sind spontan und flexibel, sie schalten von Null auf Gleich auf ein neues Ziel um und vergessen das alte; weniger gut Gesinnte nennen das „flatterhaft, chaotisch oder vergesslich“
  • Mit ihnen ist es nie langweilig
  • ADler haben ein recht gutes visuelles Gedächtnis; mit gesprochenen Worten können sie dagegen wenig anfangen; (und wenn dann das Hören durch Schwerhörigkeit auch noch so anstrengend ist, gelangt das Gehörte noch nicht mal ins Kurzzeitgedächtnis, geschweige denn in die nächsten beiden Schubladen) – und deswegen sind ADler selten nachtragend, sie haben den Ärger eher vergessen als verziehen. Auch Vorurteile haben sie kaum.
  • ADler sind allem gegenüber misstrauisch, was sie nicht selbst eingesehen, herausgefunden oder überprüft haben. Deswegen sind sie so schwer zu erziehen.  Alles wollen sie selbst erproben, aber dann bringen sie kreative Lösungen hervor.
  • ADler sind fast immer geradeheraus. Sie sagen genau das, was sie im Moment denken. Ihnen sind Intrigen zu kompliziert. Es kommt ihnen oft nicht in den Sinn, ihre Worte abzuwägen, um diplomatisch oder zumindest freundlich zu sein. Das erschwert ihnen den Kontakt zu anderen Menschen. Aber von manchen werden sie  gerade wegen ihrer offenen Art sehr geschätzt
  • ADler müssen sich sehr anstrengen, um Störungen zu ignorieren, da sie ständig ihre Umwelt scannen
  • ADler altern langsamer und werden oft jünger eingeschätzt (das war oft ein Problem mit meinen Kindern, die meinten, ich solle mich altersgerecht anziehen; ich empfand das immer anders und verstand sie nie, zumal ich glaube, dass heute nicht mehr schwarz-grau-braun für die über 50 angesagt ist)
  • ADler sind anders und kommen schlechter mit ihrer Umwelt klar als andere Menschen – aber das ist wohl keine positive Eigenschaft mehr
  • ADler sind wahre Gerechtigkeitsfanatiker und verbrennen sich nicht nur für sich selbst, sondern auch noch für andere die Finger, wenn sie deren „Kartoffeln“ aus dem Feuer holen