Folgende Personen spielen in dem folgenden modernen Märchen mit, das auf keinen Fall als Aprilscherz zu werten ist :
„Rotkäppchen, kannst du gleich nachher mal bitte zu Graukäppchen fahren. Ich mache mir ernsthaft Sorgen. Großmutter geht weder ans Telefon noch an ihr Handy“, meint die Mutter zu ihrer gerade aus der Schule gekommenen Tochter. Seit Rotkäppchen das Gymnasium besucht, kommt sie immer erst ziemlich spät nach Haus.
„Hast du ihr eine SMS und eine Mail geschrieben?“, fragt Rotkäppchen leicht besorgt zurück. „Eine Mail schon, aber du weißt doch, wie ich das simsen hasse, dieses Rumstochern auf den kleinen Tasten.“
„Ich hab‘ dir ein paar Sachen für Oma eingepackt, ein Stück von dem Kuchen von gestern und eine Flasche Wein. Geht das problemlos auf dein Fahrrad?“ „Geht schon, ich packe alles in den Rucksack – der Kuchen sollte schon in ’ner festen Schachtel sein, damit nichts matscht! Aber warum fährst du denn eigentlich nicht selbst?“ – „Ich muss auf die Handwerker warten.“
Und mit diesen Worten sitzt Rotkäppchen schon auf dem Rad. Die Oma wohnt ein paar Kilometer weg. Trotz ihrer Sorge nimmt sie sich ein paar Minuten Zeit, um ein paar Feldblumen zu pflücken. Rotkäppchen weiß, wie sich Graukäppchen immer über einen Feld- und Wiesenstrauß freut.
Als sie da ist, klingelt und klopft sie wie wild, aber nichts rührt sich. Zum Glück kennt sie das Schlüsselversteck und gleich ist sie im Haus. „Graukäppchen, wo bist du?“ – ruft sie ganz, ganz laut durch das Haus, da das Wohnzimmer leer ist. Allmählich bekommt sie richtig Angst und glaubt jetzt auch, dass Großmutter was passiert ist.
In diesem Moment schaut sie aus dem Fenster in den Garten und schreit vor lauter Schreck auf. Sie sieht nur die Beine und sie weiß sofort, dass Oma verunglückt ist. Hektisch sucht sie den Schlüssel für die Terrassentür. Da sie den nicht gleich findet, rennt sie um das Haus in den Garten.
Dort findet sie folgendes vor:
Sie kniet sich nieder, sieht die Verletzungen im Gesicht ihrer Oma, den Schmutz und lauscht, ob das Herz noch schlägt und ob Oma noch atmet. Gott sei Dank, das ist noch in Ordnung.
Auf Notfälle vorbereitet, ruft sie als erstes die 112 an und schickt dann ihrer Mutter eine MMS, damit die sich gleich ins Auto setzt und herkommt.
Der Notarztwagen kommt schnell, versorgt Graukäppchen notdürftig und packt sie sofort in den Krankenwagen. Zum Glück war alles nicht so schlimm, wie es im ersten Augenblick den Anschein hatte. Nach drei Tagen konnte Graukäppchen frisch, munter, sauber und gesund das Krankenhaus wieder verlassen.
… so ungeschminkt, so ungewaschen, vor allem aber so ohne Zähne, ohne ihre blauen Kontaktlinsen und ohne Perücke
Zu diesem Projekt hat vor einiger Zeit paradalis aufgerufen.
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16. April 2010 um 14:55
Träne, Freudeträne kuller, schneuz!
Danke
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16. April 2010 um 15:07
Na gut, Freudentränen dürfen es ruhig sein! ;o)
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2. April 2010 um 12:54
Wie bizarr! Ich habe gerade viel Freude beim Lesen gehabt.
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2. April 2010 um 22:26
Ja. liebe April, das Aussehen von Rotkäppchen und der Großmutter hat sich im neuen Jahrtausend wesentlich verändert. – Freut mich, dass du Spaß hattest.
Liebe Ostergrüße von Clara
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1. April 2010 um 18:22
Hallihallo, sie, die Geschichte, war ja auch schon tagelang vorher fertiggestellt und wartete auf automatische Veröffentlichung. Ich konnte also getrost daniederliegen und Rotkäppchen marschierte allein ins Netz. Sind eben schon pfiffige Kinder, heutzutage.
Lieben Gruß von Clara
Seitdem ich Antibiotika und Aspirin schlucke, geht es mir schon besser.
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1. April 2010 um 14:52
Hilfe, was ist DAS denn 😉
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1. April 2010 um 18:24
Aber Frau podruga, sie werden doch wohl noch das Märchen von … kennen. Ich habe es nur modernisiert und den bösen Wolf weggelassen, den halte ich in dieser Geschichte schon immer für überflüssig. – Ansonsten habe ich nur auf die Ausschreibung reagiert.
Miti Gruß von Clara
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1. April 2010 um 07:25
WOW! Ist das Klasse, liebe Clara!! Du hast dir echt ziemlich viel Mühe gemacht!!
Hab lieben Dank, ich verlinke die Geschichte gleich mal.
Und jetzt lese ich nochmal, ich finde es Prima!!
Danke!
LG
Heike.
🙂
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1. April 2010 um 11:41
Hallo Heike, schön dass es dir gefällt – ich hatte großen Spaß daran, die Fotomontagen zu machen und die Geschichte zu schreiben. – Darf ich dich bitten, aus mir wieder eine bürgerliche Clara Himmelhoch zu machen – ich möchte partout nicht adlig sein.
Seit Dienstag abend bin ich krank, krank, krank – das hat mir zu Ostern gar nicht gefehlt, aber sonst kann man es auch nicht brauchen.
Clara
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