Claras Allerleiweltsgedanken


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Eltern mit kleinen Kindern …

erleben weitaus intensiveren Urlaub als Ehepaare ohne Kinder!

Die Familie hat einen der ganz seltenen FDGB-Urlaubsplätze erwischt. „Ganz selten“ deswegen, weil er wirklich an der Ostsee war, nicht am Bodden, nicht in einem so vollkommen unbedeutenden Ort wie Hintertupfingen. Sommer, Sand, Sonne, Wasser – alles schön, alles gut, bis zum ersten Zwischenfall.

Söhnchen, ca.2 Jahre jung, sitzt auf dem Töpfchen, vom  Kinderkrippchen gut konditioniert. Heimattopf ist immer und überall im Gepäck. Plötzlich klägliches Weinen, das in jammervolles Gebrüll übergeht. Aus Lust oder aus Langeweile hatte Knäbelein an seinem Gliedelein gespielt. Meistens ging das trotz der leichten  Phimose gut – doch dieses Mal hatte es, das Knäbelein, wohl übertrieben. Ein laut schreiendes Kind mit einer immer stärker anschwellenden und sich dunkelrot verfärbenden Glans kann eine jungenunerfahrene Mutter zur Verzweiflung bringen. – Zum Glück hatte auch ein medizinisch gebildeter Mensch einen Platz in diesem Ferienheim bekommen und der brachte die Sache mit einem Handgriff wieder in Ordnung und das Kind zur Ruhe.

Ruhe bis zum nächsten Zwischenfall.

Zur allgemeinen Kinderbelustigung diente dem bereits erwähnten Knäbelein und dem zwei Jahre älteren Mägdelein folgendes Spielzeug: Ein leichter,  runder Plastikpropeller sitzt auf einer Achse und kann mittels einer schnell zu ziehenden Schnur zum Fliegen gebracht werden. Theres durfte öfter ziehen, da schon weitaus geschickter bei der Handhabung. Brüderchen staunte und sah dem schwirrenden Propeller nach. Plötzlich ein leichtes „Klick“ und ein lautes Gebrüll, dann ein ganz klein wenig Blut in Clemens‘ Gesicht. In dem Moment sahen wir einen aufgeregten Schutzengel mit den Flügel flattern und sich entschuldigen, dass er nicht alles hatte verhindern können. Der leichte Plastikpropeller war gegen einen Lampenschirm geflogen, hatte einen Splitter rausgebrochen, der das untere Augenlid  traf. – In diesem Fall bekamen wir sogar die Sondergenehmigung, das Armeesperrgebiet Prora zu durchfahren, um schnell zum Augenarzt zu kommen. – Zum Glück war das eigentliche Auge unverletzt geblieben und das Tragen der schwarzen Augenklappe sah er als Steigerung seines Piratenimages an.

Und last but not least hat diese schwarze Klappe am Strand gute Dienste geleistet,  denn es gab natürlich noch einen dritten Zwischenfall.  Als er nämlich irgendwann am Strand abhanden gekommen war, ließ der Bademeister nur einen blonden Zweijährigen mit Augenklappe ausrufen und ganz schnell konnten wir unseren Ausreißer wieder in den Arm nehmen. Da habe ich erfahren, dass Kinder immer entgegen der Sonne abhauen, weil sie nicht geblendet werden wollen.

Wer will da mit langweiligen Sonnenliegenurlauben tauschen?

Diese Bilder sollen der Beweis sein, dass Ostern auch mit ungeputzten Fenstern durchaus gute Miene zum wolkigen Spiel machen kann!

 

Der erste lange Balkonaufenthalt