Diesen wohlbekannten Spruch kann man beliebig auf alle Namen anwenden – also ersetze man in Gedanken „Hans“ gegen „Clara“ und „Clärchen“.
Der Unterschied ist nur der: Clara glaubt es eben nicht, hat es noch nie geglaubt und wird es vielleicht auch nie glauben wollen, was manchmal auch nicht so schlecht ist. Auch in fortgeschritteneren Jahren kann frau noch Neues lernen, meint sie!!! Aber vielleicht doch eher geistiges? Weniger sportliches?
Musste es unbedingt der Umgang mit Skatern, also Rollerblades sein, also diesen eleganten Dingern mit den vier hintereinanderliegenden Rollen?? Clara, überleg doch mal, wie gefährlich das sein kann!!!!!!!!!
Clara will sich nicht hinter den Werbetricks der Kaufmärkte und hinter Sonderangeboten verstecken – nein, wirklich nicht. Bei ihren Trainingsfahrten mit dem wunderschönen, wunderschnellen und wunderpinkigen Rennrad ließ sie sich von den Skatern beeindrucken, die mit einer Leichtigkeit und vor allem mit einer Lautlosigkeit den Kronprinzessinnenweg dahinglitten. Ihr Herz jubilierte – und da sie im Herzen wie ein Kind ist, kam der Gedanke: „Ich auch!“
Auf gerader Strecke lief alles recht gut, die Fortbewegung auf Schlittschuhen war ja schließlich immer mal wieder geprobt worden, um nicht ganz verlernt zu werden.
Die Dinger im Gepäck, fuhr sie mit ihrem schnellen, kleinen „Maxx“ zu ihrer Freundin in den hohen Norden. Viele der ländlichen Straßen wurden in den letzten Jahren mit einer fabelhaften Asphaltdecke überzogen und rufen – wie der Flämingrundweg – förmlich nach trainierten Skaterinnen. Clara wollte nicht so recht, da sie sich weder zu den „trainierten“ noch richtig zu den „Skaterinnen“ gehörig fühlte – aber Freundin redete wie mit Engelszungen. Allerdings redete Freundin auch etwas, was Clara nicht hörte / nicht hören wollte / überhören wollte. Freundins Haus liegt an einem leichten Abhang, unten verläuft eine Straße. Clara wollte erst unten in die „berollten Schuhe“ steigen, Freundin versprach Bremshilfe beim bergabfahren und beide stiegen sofort in die Schuhe.
Clara ging schon mal vors Haus.
Freundin wurde durch einen Anruf abgehalten.
Clara wurde übermütig und dachte „Da komme ich auch allein runter!“
Brems!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Kreisch!!!!!!!!!!!!!!
Schrei!!!!!!!!!!!!!!!
Rundkurs fiel aus, besorgte Freundin zog Clara die Schuhe aus, holte Auto aus der Garage, lagerte Clara auf den Rücksitzen, auf der rechten Seite liegend ……….
Bereitschaftsdienst, O-Ton: „Da sieht man ja fast den Knochen! Gut, dass sie keine lange Hose anhatten, sonst wären auch noch Stofffasern in der Wunde. usw. usf. Und der Schutzengel hat wohl verhütet, dass unten ein Auto gekommen ist! Mehr konnte er bei soviel Blödheit wirklich nicht verhindern.
An eine Heimfahrt war längere Zeit nicht zu denken, da Clara nicht sitzen konnte. Später mit Schmerzmitteldröhnung ca. 200 km zur Verwandtschaft gefahren. Ehemalige OP-Schwesternerfahrung in Anspruch genommen. Und da ich jetzt gerade hier bin, fiel mir diese Zeit und dieses Ereignis ein.
Jetzt: Weder Narbe noch Rollerblades sind bei mir mehr zu sehen. Also doch lernfährig!