Vor vielen, vielen Jahren lebte in einem kleinen Land eine glückliche Froschfamilie. …
Alles weitere dieser Geschichte findet Ihr einen Post darüber, da gibt es die gesamte Geschichte!
Vor vielen, vielen Jahren lebte in einem kleinen Land eine glückliche Froschfamilie. Viele Jahrzehnte davor gab es diese Familie noch nicht, weil da alle noch in des Herrgotts großem Froschteich als Kaulquappen umherschwammen, es gab noch nicht einmal das Land. Als Gott dann beschloss, die Familie „Breitmaulgrinsfrosch“ ins Leben zu entlassen, organisierte er erst mal, dass sich Herr Breit und Frau Maul in ihrem gut geschützten kleinen Land in einer seiner Hauptorganisationen kennen und froschlieben lernten.
Diese beiden waren mit ihren Namen doch sehr gestraft. Herr Breit hüpfte am Anfang hin und wieder, später häufiger auf die Bahnhofsfroschwaage, da er im Bereich seiner Froschschenkelchen immer breiter zu werden drohte. – Frau Maul dagegen hätte sich über ihren Namen gar nicht beklagen dürfen, denn bei ihr konnte man wirklich sagen: „Nomen est omen!“. Bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit riss sie ihr Froschmaul auf, quakte mit anderen um die Wette oder verteidigte andere Froschleute, die gar nicht darum gebeten hatten. Deswegen hat sie sich in dieser geschützten Froschrepublik des öfteren ihr quakendes Maul verbrannt.
Dieses Land war so schön und so sicher für alle Frösche, weil eine große, hohe Mauer drum herum gebaut war, damit kein Frosch auf die gefährliche Straße hüpfen und dort womöglich von schnellen Porsches oder dicken Mercedessen überfahren werden konnte. Die einheimischen Vierräder, die manche für „Autos“ hielten, waren nach astronomischen Sonnenumkreisern oder prächtigen Burgen des Landes benannt. Frau Maul hatte immer so bei sich gedacht: „Lasst dem Luther was des Luthers ist und beleidigt sein Domizil nicht mit einem schnöden Autonamen.“ Diese Fahrzeuge waren so langsam, aber vor allem auch so laut und so stinkig, dass sich jeder Frosch zeitig genug vor ihnen in Sicherheit bringen konnte. Das war doch also sehr im Sinne der Frösche gedacht – zumindest derer, die auf der Straße hüpften. Die gerade drin saßen, hätten es schon gern etwas schneller gehabt.
Ansonsten ging auf dieser grünen Wiese mit den vielen schönen, allerdings sehr oft auch mittelschwer chemieverdreckten Teichen und Flüssen alles recht deutsch und manches manchmal auch recht demokratisch zu:
Deswegen nannte man dieses Land: DDM, also Deutsches Demokratisches Mauretanien.
Da Herr Breit und vor allem Frau Maul mit ihrem Familiennamen nie so sonderlich glücklich waren, wie oben schon ein wenig näher erläutert, änderten sie diesen in einer feierlichen Zeremonie in Ehepaar Breitmaul – wie Sie sehen, fing damals diese Unsitte der Doppelnamen schon an, die später solche Blüten trieb wie Eleonore Maushäuser-Rattenfänger, aber darüber will sich Frau Kommentatorin nicht länger auslassen, weil sie sonst ihr Thema verfehlt oder sehr elegant um- um… schifft? Umfroscht? Umlabert!!!!!
Es dauerte gar nicht lange, da wurde das Treiben der Frösche im Teich – in diesem speziellen Fall natürlich nur das des Paares Breitmaul – belohnt. Das frischgelaichte Töchterchen bekam zur demokratischen Ergänzung des Familiennamens den Vornamen Frosch, so dass wir jetzt mit den Breitmaulfroschs mitfiebern können, wie es weitergeht. Als Tochter Frosch in der Seekathedrale getauft wurde, sang ein Chor himmlischer Meerjungfrauen, begleitet von einem Orchester saitenbeherrschender Karpfenteichbewohner.
Fröschlein wollte noch ein Geschwisterchen haben, weil es selbst nämlich immer ein wenig ängstlich war und sich nichts so richtig traute. Den Ausspruch: „Sei doch kein Frosch“ hasste das Kind aus tiefster Froschkinderseele und er kam ihr schon zu den Kiemen raus, so oft hörte sie ihn.
Fromme Froschkinderträume gehen in Erfüllung und bald schwamm im kleinen Familienteich, der allerdings nicht größer war als eine mit Wasser gefüllte Badewanne, der kleine Froschprinz. In dieses eigene Reich waren sie gezogen, als der kleine Froschprinz den Leib seiner Mama so stark ausbeulte, dass diese nur noch mit Mühe in die umliegenden Naherholungsgebiete hüpfen konnte. Also wurde die Badewanne gekauft, mit Wasser befüllt, mit Seerosen verschönert und in den Vorgarten wurden Löwenzahn und Löwenmäulchen gepflanzt, beides auf Wunsch von Mutter Maul, da sie eine Löwin von edelster Rasse ist.
Da er von Anfang an so ein fröhliches Kind war, nannten ihn seine Eltern kurz und bündig „Grins“, weil sie die Erweiterung des Namens zu
Familie Breitmaulgrinsfrosch
so schön und passend fanden. So einen wunderbaren Familiennamen hatte niemand in dem wohlbehüteten Mauretanien. Zumindest niemand, den man im Telefonbuch finden konnte. Und in die Akten der großen Horch- und Guck-Kraniche wollten sie nicht Einsicht nehmen.