Den Anfang der Geschichte gibt es hier !
Das Fest beginnt
Am Festtag schnappt sich die lilagewandete Clara ihre siebenjährige Wunschenkeltochter Anna und gibt der Mutter vorher telefonische Order, das Kind doch bitte in lila zu kleiden. Meiner Meinung nach hat zwar das beliebte „Rosa“ überwogen, doch wir kamen trotzdem kostenlos rein. Vielleicht hat auch die coole Sonnenbrille den Ausschlag gegeben.
Das Geld für den gesparten Eintritt wird gleich auf der Gummiburg verhüpft.
Die beiden kriegen sich vor Begeisterung gar nicht mehr ein, da sie alle Nase lang etwas neues entdecken. Anna fragt, warum es hier so viel bunt angezogene Leute gibt und wird von Clara in das Motto des Sommerfestes eingeweiht:
Bring Farbe in dein Leben.
Als sich das mit dem ermäßigten Eintritt herumspricht, macht sich ein findiger Maler sofort ein Geschäft draus. Mit verschiedenen Farbbüchsen und Pinseln malt er die Leute an, die lieber den halben Eintritt sparen wollen, danach jedoch ihre gesamte Kleidung wegschmeißen können. „Spare mit jedem Pfennig, koste es, was es wolle“. Mit dieser oder einer ähnlichen Losung wurden schon mal 17 Millionen 40 Jahre lang vera…. – Clara Klug hat sich doch da lieber gleich lila eingekleidet.
Anna hinten drin grinst wie ein Honigkuchenpferd, das sie in in diesem Clara-Cabrio von Caroline vorfahren darf.
Anna ist von den vielfarbigen Sonnenschirmen begeistert,
Clara erwägt, sich so eine bunte, geflochtene Tasche zu kaufen. Als sie sich dazu nicht durchringen kann, bringt Anna schon so einen Monsterstrohhut angeschleppt. Sie lachen sich beide kaputt über das Ergebnis. Ihr dürft nicht lachen, denn wer macht sich schon gern zum Gespött der Leute?
Durch den Hut an lila, die Wunderfarbe, erinnert, gucken sie sich mal um, was bei den Besucherinnen alles so lila sein kann.
Und dann die vielen kleinen, vollkommen nutzlosen, dennoch so süßen Püppchen, die es an vielen Ständen zu bewundern, natürlich auch zu kaufen gibt. Clara entscheidet sich für den Teufel, Anna kann sich nicht entscheiden.
Anna sieht, wie ihr zwei kleine Mädchen mit ganz lustiger Gesichtsbemalung entgegen kommen. Da diese beiden auch aus Afroamerika sind, möchte Anna gleich wie ein Schmetterling aussehen. Das Schmetterlingshemd ist eine gute Vorlage. Beide sind mit dem Ergebnis zufrieden.
Chinomsos Los- und Lutscherbude
Anna guckt in ihre Geldbörse. Von ihrem Taschengeld ist noch ziemlich viel da und deswegen möchte sie jetzt Lose kaufen. Vor der Losbude läuft Chinomso mit einem Topf voller Lose rum und preist ihre Gewinne lautstark an. Plötzlich guckt sie Anna an, denkt sich die Gesichtsbemalung und die Sonnenbrille weg und meint: „Dich kenne ich doch, dich hab’ ich schon mal neben einem großen bunten Bären auf einer Geburtstagskarte für meinen Wildhüter gesehen“. Anna versteht nur Bahnhof, nimmt es aber gelassen hin, da sie endlich Lose ziehen und nicht plaudern möchte.
Fünf Gewinne sind bei den 10 Losen dabei: tolle Ausbeute. Anna freut sich über einen Dauerlutscher und über ein Püppchen. Schön, dass Chinomso nicht nur weiße Püppchen da hatte – Anna fragt gleich, ob der vielleicht aus dem Nachbardorf von ihrem Papa ist. Unwissend muss Clara leider mit den Schultern zucken. Und dann staunt Anna darüber, dass sie den Hauptgewinn gezogen hat – echt und ehrlich und nicht geschummelt. – Obwohl, wenn ich es so recht überlege, war ein Los aus einem Extratopf, den Chinomso so besonders angepriesen hat. Clara wollte jetzt nicht testen, ob da lauter „Hauptgewinne“ drin sind, weil die Büchsen wegmüssen.
Doch noch mehr staunt sie, als Chinomso mit einer unscheinbaren Schachtel ankommt, als sie ihren Hauptgewinn einlösen will. Da sie ja schon recht gut lesen kann, dreht sie die Dose und buchstabiert mehr oder weniger schnell Le-der-hosen-pfle-ge-mittel. Nicht ihr, sondern mehr mir klappt vor Überraschung fast der Unterkiefer runter. Beide sind wir der Meinung, dass so etwas Fieses nicht der Hauptgewinn für ein Mädchen sein kann, außerdem, wer trägt heute schon noch Lederhosen außer solche Ewig-Gestrigen wie Edmund Stoiber.
Chinomso schmunzelt wissend-hinterhältig und meint: „Es ist eine Zaubersalbe, aber ihr müsst es selbst herausbekommen. Ich wünsche euch viel Spaß dabei! Und – vor allem, dieses Mittel wirkt nur bei Kindern!“
Fortsetzung folgt