Gleich auf dem Bahnsteig „Kunst am Bau?“ – Hilfe? Bauarbeiten? Dauerinstallation?
Ich verlasse den Bahnsteig und werde mit markigen Sprüchen empfangen:
Leute, ich schwöre euch, mir gehört die Bäckerei auch nicht, ich kann sie euch nicht geben. Außerdem: Bäcker müssen immer so früh aufstehen, das wäre nichts für mich, ich will sie also nicht! – Oder:
Oder hier die „Julia Kohl“ noch einmal in groß. Muss ich die kennen? Die andere mit diesem Nachnamen hieß doch Hannelore?! Und die hätte es im negativen Sinne nicht verdient, hier den Verfall zu zieren.
Da nehme ich doch glattweg lieber diesen jungen Mann – da kann frau wenigstens noch den Stier bei den Hörnern packen. – Echt, der sah richtig gut und knuffig aus! Aber wer weiß, vielleicht steckt im „regenbogen“bunten Kreuzberg ja auch gar kein Mann, sondern eine Frau dahinter, die auf ihre Motorradbraut wartet?
Aber Kreuzberg besteht nicht nur aus Graffiti und streetArt, es gibt noch anderes, z.B. angekündigte Bauarbeiten für einen Park.Ich liebe Parks!
Aber Kreuzberg hat auch „Himmel“, für manche vielleicht sogar den „siebenten“.
Und Kreuzberg hat natürlich Leute, und davon nicht wenige, und die Nationalitäten, aus denen sie kommen, sind auch nicht wenige. – Doch mir liefen im 3×3-Minuten-Bereich überwiegend wohlsituierte Häuser über den Weg, wie das vom Fotoblog oder die hier:
Mal wieder typisch: „Häuser könn’se sich leisten, aber keinen Winderdienst, der bezahlte Arbeit verlangen würde!
Und weil das helle Haus so schön ist, zeige ich es jetzt noch mal von voooooooooooorn, ohne Schilder:
21. Oktober 2010 um 12:39
Nach Kreuzberg muss man mit Herz und Seele und der Toleranz für das Ungemach ziehen – aber, „Manche mögen’s heiß“, war das nicht ein bekannter Filmtitel mit Curtis?
Über das Parkprojekt weiß ich auch nichts Näheres, aber angefangen hat es wohl schon.
LG von Clara
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20. Oktober 2010 um 21:11
Gesa, danke! Bleibt ihr denn wenigstens etwas länger oder nur die beiden Wochenendtage? So richtigen Spaß macht ja ein Berlinbummel bei diesem Wetter nicht! – Vielleicht kennt ihr Berlin aber auch schon recht gut, so dass der Sighseeing-Faktor nicht im Vordergrund steht.
LG bis zum WE von Clara
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20. Oktober 2010 um 19:35
Interessante Doku zu Kreuzberg, kurz und buendig und trotzdem sehr informativ. War vor vielen Jahren mal in Kreuzberg und habe dort ein Mexicanisches Restaurant besucht, nennt sich Tres Kilos und muesste es noch geben.
Wie in vielen Vierteln der Grosstaedte bleibt einiges erhalten und anderes geht leider den Bach runter, aber Kreuzberg hat schon etwas, finde ich:-)
saludos
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20. Oktober 2010 um 21:18
Sayrueart, zu Westzeiten hatte ja Kreuzberg einen irgendwie einzigartigen Ruf, der weit über die Grenzen Deutschlands bekannt war. – Lange Jahre nach Maueröffnung strebten zwei Ostberliner Bezirke einen ähnlichen Ruf an – Prenzlauer Berg für die alternativen Wohlhabenderen und Friedrichshain für die noch etwas chaotischeren jungen Leute, die sehr auf kuklinarische Genüsse setzen.
Berlin hat alle Nuancen, wenn man von Nord nach Süd und West nach Ost sich umguckt!
LG von Clara
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20. Oktober 2010 um 13:12
Der Reihe nach.
Ich trage doch als Adresse bestenfalls „Berlin“ ein und nicht „Berlin-Steglitz oder B.-Lichterfelde. Den Artikel müsste ich kennen, um dazu was zu sagen.
Ich kenne zwar die Vorabendserie nicht, würde aber mal sagen, dass es „daaaaaaaas Gleisdreieck“ ist, denn so oft gibt es die Bezeichnung nicht.
Danke für Fotokompliment.
Die Holzkonstruktion um die Bahnsteigpfeiler scheint aber dringend nötig zur statischen Unterstützung.
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20. Oktober 2010 um 10:06
so detailliert wie frau wortfeile kann ich mich zu den beiden kreuzbergs nicht äußern. meine schwester wohnt nicht weit vom bahnhof, direkt am viktoriapark mit dem kreuzberg. ich bin recht häufig dort und mag die gegend, weit mehr, als das alte SO36. früher, also vor der wende, hat es den qualitätsunterschied gegeben, in 61 wohnten die künstler, die intellektuellen, die alten 68er.
aber heute möchte ich dort auch nicht unbedingt leben, nee nee.
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20. Oktober 2010 um 11:42
Genau, liebe Podruga, so habe ich es auch empfunden – einige gute Bekannte leben um den Bahnhof Yorckstraße rum in sehr wohl- und gutsituierter Umgebung, das Chaos empfand ich immer als gebremst. Deine Wohnbeschreibung müsste man dann ergänzen: „und im anderen Teil wohnten die Chaoten, die Randalierer, die Beschmierer, die Ausländer“ – diesen Eindruck hat es vermittelt.
Doch auf der Albrechtstraße, Naunynstraße und sonst so um diese Gegend mit dem Auto zu fahren, hat mich schon immer gegraust, weil ich immer das Gefühl hatte, im SO 36 existieren noch nicht mal Verkehrsregeln, geschweige denn andere. – Und deswegen mein gefühlter und geäußerter Unterschied zu den beiden Kreuzberger Teilen.
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20. Oktober 2010 um 09:52
Es macht ja richtig neugierig, besonders wenn man die unterschiedlichen Kommentare liest. Es gibt auch hier in heruntergekommenen straßen schöne Häuser, ein seltsamer Mischmasch.
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20. Oktober 2010 um 11:44
Ingrid, es kommt sicher nicht auf die Fassadengestaltung der Häuser an – obwohl ich auch ein wenig glaube, dass sich in einem absolut tollen Haus nur besser gestellte Leute die Miete leisten können.- Der Wohnkomfort der Wohnung meines Sohnes Mitte der 90er Jahre strebte gen Null – heizungs- und installlationsmäßig. Aber er hatte kaum Geld und eher eine „revolutionäre“ Einstellung.
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20. Oktober 2010 um 09:39
schöne Impressionen von Berlin…
LG Sweetkoffie
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20. Oktober 2010 um 12:07
Hallo, da steigst du ja gerade bei einem Post ein, der heftigere, kontroversere Kommentare herorruft als an den anderen Tagen. – Freut mich, wenn es dir gefällt.
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20. Oktober 2010 um 09:19
Du machst uns Kreuzberg ja richtig „schmackhaft“. Gut, dass du den Schluss-Satz hinzugefügt hast 🙂 Das war wieder ein schöner Rundgang. Wurde im Fliegenden Klassenzimmer nicht ein Darsteller „Gleisdreieck“ genannt. Ich meine mich daran zu erinnern 🙂
LG Ute
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20. Oktober 2010 um 11:46
Um deine Frage zu Kästner zu beantworten, ist mein Gedächtnis zu schlecht. – Na gut, dann ziehst du eben nicht nach Kreuzberg!
LG Clara
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20. Oktober 2010 um 07:31
die sprüche stehen immer noch an den brücken. so viel zum thema arm, aber sexy ;-). inzwischen ist der mietunterschied in im so 36 kaum nich zu merken. und das war schon 2004 so, als ich dort wegzog. und du willst uns doch jetzt nicht weißmachen, daß das drogenproblem im ehem. 61er teil nicht existiert? klar, am kotti ist der sammelpunkt mit spritzenautomat, in 61 springt es einfach nur weniger ins auge. da ich in beiden teilen gelebt und gearbeitet habe, muß ich in diesem punkt vehement widersprechen. schöne, prunkvolle häuser gibts in 36 auch.
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20. Oktober 2010 um 11:33
Na klar sind die Sprüche noch immer dort, ich habe sie ja frisch fotografiert. –
Ach, liebe Wortfeile, du protestierst hier sicher mit Recht gegen geschriebene Sachen von mir, die nicht (gut, eher gar nicht) recherchiert sind, sondern aus dem Gefühl heraus kommen. Ich habe sie aber auch nicht im Artikel, sondern in einem Kommentar geäußert, und das ist dann „außerhalb“ des Protokolls. Ich weiß noch nicht mal genau, wo genau die Grenze zwischen den beiden Teilen verlief. Meiner Meinung nach war ich von S-Bahn Yorckstraße aus nur im „61-Teil“, SO 36 erreicht man vom U-Bhf Kottbuser Platz, Oranientor, Mariannenplatz“
Und dort ist nach meiner Erinnerung die „Vornehmheit“ der Häuser doch durchaus zahlenmäßig geringer als im anderen Teil – und damit will ich nur was über die Fassadengestaltung sagen, nichts übers Innenleben.
Gerade habe ich meinen Sohn angerufen, der lange Jahre am Naunynplatz lebte, also im SO 36. Ermeinte, dass dieser Teil der alternativere, aufmüpfigere gewesen ist und nicht so „relativ bürgerlich“ wie der andere.
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20. Oktober 2010 um 02:45
CC, ich will dir nur sagen, dass ich ausnahmsweise auch wach bin um diese Uhrezeit. Schlaf‘ dann gut!
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20. Oktober 2010 um 11:09
Das habe ich gemacht, bin aber heute früh wirklich schlecht rausgekommen. Ich glaube, ich muss an meinem Schlaf-Wach-Rhythmus was ändern, 1.00 Uhr wäre als Schlafgehzeit besser. Nachtsfrüh lernen sich Dialekte noch schwerer als sonst *grins*. – Schau’n wir mal!
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20. Oktober 2010 um 01:10
Warum (Komma) möchtest du verhindern, dass quer über die Straße gesprüht steht: „SPS schubst lauter faule Häuser!“ oder was anderes? – Lass mal, ich will da auch nicht so 100 pro dort wohnen.
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20. Oktober 2010 um 01:07
Es gibt ja zwei Kreuzbergs, wie Alteingesessene wissen. Das um den „Kotti“ = Kottbusser Platz ist ja das billige, laute, drogige und überhaupt teilweise etwas unangenehme Kreuzberg. Früher hatte man das mit 2 Postleitzahlen ausgedrückt, eins war das SO 36 und das andere war – eben das andere, vornehmere, künstlerorientierte. Es gibt sehr schöne Innenhöfe mit prächtigen großen Wohnungen, sogar noch bezahlbar. – Alles hat seine zwei Seiten.
Greetings back to lucie from clara
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