Vor über einem Jahr hatte ich unter der Überschrift „Die Welt ist auch nur ein Dorf“ schon einmal über einen sehr, sehr lustigen Zufall berichtet.
Dieses „Geschichtchen“ passierte bei Sunnys Abfahrt am Sonntag.
Wir stehen in Lichterfelde Ost auf dem Bahnsteig und warten auf die Regionalbahn, die uns zum Südkreuz bringen soll. Plötzlich kommt Johannas* (Name geändert) Mutter mit einer Bekannten auf den Bahnsteig. Mit dieser Familie verbindet mich mehr als Kinderbetreuung über den Großelterndienst, doch das sollte ich in einer anderen Geschichte erzählen, um hier die Handlungsstränge nicht zu sehr zu verwirren.
Johannas Mutter ist nahe bei Wien geboren und spricht wie eine, die immer noch nahe bei Wien wohnt, so dass jedes Berliner Ohr Schwierigkeiten mit dem Verstehen hat, aber ihr Mann ist Bayer. Beim Gespräch mit Sunny witterte sie natürlich sofort „Gattenluft“ und fragt nach.
Mutter: Sie kommen wohl aus Bayern?
Sunny: Ja freilich, und zwar aus der und der Region.
Mutter: Ach, ja? Mein Mann kommt aus G.
Sunny: Nein, das kenne ich gut, denn es ist 15 km von meinen Eltern entfernt. Außerdem wohnen dort die besten Freunde meiner Eltern.
Mutter: Kennen Sie da zufällig die Familie XYZ? Das ist nämlich Verwandtschaft von meinem Mann.
Sunny: Nein wirklich? Genau diese Familie ist es, die ich meinte, das sind die Freunde meiner Eltern.
Und damit hat sich wieder mal erwiesen, dass die Welt, zumindest aber Deutschland, wirklich nur ein Dorf ist.
Ich hatte diese besten Freunde von Sunnys Eltern im Gespräche schon kennen gelernt, denn deren Tochter wurde Sunny von ihrer Mutter in Kindheit und Jugend in jeder passenden und unpassenden Gelegenheit als leuchtendes Beispiel vorgehalten, dem es doch nachzueifern gelte.
**************
Und da mich Sunny telefonisch aus der S-Bahn auf dieses wunderschöne Sonnenblumenhaus und einiges andere aus dieser Gegend aufmerksam gemacht hat, bekommt ihr jetzt noch zwei Collagen zu sehen mit Fotos, die in dieser Zeit, wo wir fröhlich schwatzend gemeinsam oder allein durch Berlin gestromert sind. Die Fotos überschneiden sich zum Teil, aber ich konnte mich nicht so richtig entscheiden.
Das Sonnenblumenhaus sieht man, wenn man vom Hauptbahnhof Richtung Zoo fährt auf der rechten Seite, kurz vor der Station Bellevue. Ich stieg aus und fotografierte gleich noch die anderen Sachen – bis auf die gläsernen Bonbons und „Clara auf Plastik am Tauentzien“ – Durch das wunderschöne Gitter riskierte ich einen Blick auf Schloss Bellevue.
Ihr seht, das Sonnenblumenhaus hat es mir angetan, doch die farbigen Balkons nicht anders. Der Blick über das Brückengeländer zeigt das Ministerium des Innern, in dem täglich sicher viel gearbeitet, aber auch täglich viel Unsinn verzapft wird. – Doch uns hat das bei unserem abendlichen Bummel über Gendarmenmarkt und Friedrichstraße gar nicht gestört.
Verwundert waren wir nur über die Einrüstung der Gedächtniskirche. Der sogenannte „hohle Zahn“ war nicht mehr zu sehen, sondern in ein futuristisch anmutendes Gerüst ohne jeglichen Wiedererkennungswert gehüllt. Deswegen zeige ich euch zum Schluss noch drei Fotos, die Sunny mit ihrer lichtstärkeren Lumix und mit besseren Einstellungen als ich gemacht hat.
Das Foto ist weder eingefärbt noch verändert, sondern lediglich von Sunnys 4 MB auf Blogverträgliche 200 kB verkleinert.
Und damit ihr mal wisst, wie anstrengend Bummeln, Besuch und Berlin sein kann, als letztes Foto jetzt noch das: