Von meiner lieben Besucherin Sunny aus Regensburg bekam ich folgenden Tipp:
www.sciencecenter-medizintechnik.de
Von den oben angeführten Voraussetzungen stimmte zwar nur „Berlin“ – aber ich suche immer wieder nach interessanten Sachen, die ich mit Anna an den langen Samstagen besuchen kann. – Das schon von außen sehr interessante Gebäude liegt zwischen Potsdamer Platz und Brandenburger Tor = Ebertstraße 15a und ist von Donnerstag bis Sonntag zwischen 10.00 bis 18.00 Uhr kostenlos zu besuchen.
Wir alle hoffen, dass wir nie eine Prothese an Arm oder Bein tragen müssen, dass keiner unserer liebsten Menschen mal im Rollstuhl sitzen muss – aber wie es so damit ist, kann man ja mal ausprobieren.
Gut gemachte Informationstafeln klären über alles auf – auch darüber, dass es offenbar ungesund ist, in high Heels lange Zeit zu laufen. Oder wie versteht ihr dieses Foto? *grins*
Die meisten Frauen sehen in Absatzschuhen eleganter aus als ein Elefant – aber wie gesagt, nur die meisten.
Interessante Videos vermitteln, was beim Gehen, Laufen, Joggen für Bewegungsmuster entstehen.
Im „Dunkelkabinett“ kann man sich ansehen, wie es „unter der Haut“ aussieht – das darunter Liegende wird auf die Haupt projiziert.
Spannend fand ich den Gleichgewichtstest. Zu ebener Erde ist ein Balken abgebildet – rechts und links verschiedene Umgebung. Liegt der Balken auf einer Wiese, ging ich lässig, locker und ohne Wackler über den sehr schmalen Balken.
Das nächste war eine Wasser-Felsengegend – vorgemacht wurde eine etwaige Höhe von 3 m über dem Boden.
Komisch – es ging bei mir schon nicht mehr so reibungslos.
Als letztes kam die berühmte Hochseilaktion zwischen zwei Hochhäusern – und zusätzlich wackelte und wankte die Umgebung.
Was soll ich euch sagen: Ihr müsst Abschied nehmen von Clara, denn die ist bei jedem Versuch abgestürzt.
Und da ich mich kenne, würde ich nie und nimmer freiwillig einen Balken betreten, der mehr als 100 cm über dem Boden ist.
Ausgestellt waren bedienbare Arm- und Beinprothesen, die man selbst steuern konnte. Es hat schon ganz schön lange gedauert, ehe „meine künstliche Hand“ die Türklinke erreichte, den Griff runterdrückte und auch wieder losließ. – Auf einem Laufband konnte ich ein wenig nachvollziehen, wie sich unsere Läufer bei den Paralympics fühlen. – Ich finde es einfach faszinierend, was der Mensch mit Hilfe der Technik zu leisten imstande ist.
Noch spannender fand ich jedoch die Rollstuhl“erfahrung“. Ein handbetriebener Rollstuhl muss nach einem Video über Hindernisse, Bordsteinkanten und verschiedene Bodenbeläge gefahren werden. Und wie das rumpelt, wenn man aus Versehen mit zu viel Schwung eine Bordsteinkante nimmt. Zum Glück nimmt der Rollstuhl auch bei der rasantesten Fahrerin keinen Schaden und die Fahrerin auch nicht, denn er kann nicht kippen. Aber er kann mit Schwung gegen eine in der Mitte dumm rumstehende Blumenrabatte am Potsdamer Platz gesteuert werden. Rummmmmms hat es einfach nur gemacht. Auf dem Videoschirm könnt ihr sie sehen. Zum Glück wurde ich nicht wegen Sachbeschädigung zur Kasse gebeten – dann hätte ich auf Altersrabatt gemacht.

Ich wollte noch nie in einem handbetriebenen Rollstuhl sitzen - und jetzt schon gleich gar nicht mehr
Wenn ihr jetzt denkt, dass der junge Mann, den ich euch als letztes Bild zeige, der freundliche Führer durch die Ausstellung ist, der alles beantwortet und aus Freude über meine Wissbegier noch viel mehr beantwortet hat, als ich gefragt habe – dann irrt ihr euch gewaltig.
Er nennt sich Homunculus und sieht ziemlich unproportioniert aus – wer hat schon solche Bratpfannenhände und solche mit Botox bis zur Unkenntlichkeit aufgespritzten Lippen?
Im Grunde ist das jeder von uns – nur die Natur hat es ein wenig besser kaschiert, so dass wir diesem Typen in natura nicht begegnen.
Er ist ein Abbild unseres Gehirns – er zeigt uns, wie und wo wir die meisten Umweltreize verarbeiten. Wer fühlt schon mit seinem Rücken, wie sich etwas anfühlt? Keiner.