Claras Allerleiweltsgedanken


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Verhältnismäßigkeit von Katastrophen

Vor ein paar Tagen – noch vor dem ganz großen Schrecken in Japan – hatte ich ein Gespräch mit einer guten Bekannten. Gegenseitig tauschten wir Befindlichkeiten, Freud und Leid der letzten Wochen aus. Zuerst kamen die angenehmen Sachen, dann die weniger angenehmen.

Sie erzählte mir, dass bei ihr die akute Gefahr bestanden hatte, dass sich an einem Auge die Netzhaut löst (nach einer Linsenaustauschoperation wegen eines grauen Stars) – und – wäre das passiert, wäre sie auf einem Auge blind. Eine sofort durchgeführte Operation konnte das jedoch abwenden und alles ist in Ordnung. – Da konnte ich verstehen, dass das für sie  eine Horrorvorstellung  gewesen wäre, da sie seit Jahren aktive Tennisspielerin ist. Mit nur einem Auge geht das räumliche Sehen verloren, so dass der gelbe fliegende Ball erst erkannt wird, wenn es längst zu spät ist für seine Annahme. – So weit wäre ich mit der Verwendung des Wortes „Katastrophe“ zum Teil mitgegangen, obwohl ein Auge notfalls ausreicht, um im Leben zurecht zu kommen. (Das zweite dann durch widrige Umstände auch noch einzubüßen, wäre ähnlich „katastrophal“ wie für mich, mein Gehör auf der linken Seite einzubüßen – man wäre sehend oder hörend abgekoppelt von der Umwelt und den Menschen darin.)

Doch als dann sinngemäß kam:

„Jetzt kann ich ja die ganze Saison keine Punktspiele machen oder Tennis spielen, das ist ja die schlimmste Katastrophe, die ich mir vorstellen kann!“

da hörte bei mir das Verständnis auf. Momentan habe ich eine andere Vorstellung davon, was wirklich eine Katastrophe ist.

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Im WordPress/Fotoblog gibt es den Hintergrund zum neuen Hintergrund zu lesen.

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Um die Sache ein wenig aufzulockern, will ich ausnahmsweise mal den „Tageswitz von witze.net“ abschreiben, damit ihr wisst, wie es mir ohne Hörgeräte gehen würde – und ohne Hörvermögen des linken Ohrs käme noch Schlimmeres raus.

Die schwerhörige Oma sagt zu ihrer Enkelin: „Ich habe in letzter Zeit immer so Schmerzen im Unterleib.“ Enkelin: „Na Oma, dann geh‘ doch mal zum Frauenarzt!“ Gesagt, getan. Oma sitzt beim Frauenarzt auf dem Stuhl und lässt sich untersuchen.

Sagt der Arzt: „Sie haben eine Thrombose.“
Oma: „Bitte?“
Arzt: „Sie haben eine Thrombose.“
Oma: „Hm.“
Arzt: „Das muss sofort operiert werden!“
Oma: „Wie bitte?“
Arzt: „Das muss sofort operiert werden!“
Oma: „Hm.“
Arzt: „Das kostet aber viel Geld!“
Oma: „Was, bitte?“
Arzt: „Das kostet aber viel Geld!“
Oma: „Hm.“

Oma kommt nach Hause und die Enkelin fragt: „Und Oma, was hat der Arzt gesagt?“

Oma: „Es gibt tolle Nachrichten, ich kann es immer noch nicht glauben. Er hat gesagt, ich hab ’ne Bombendose. Die muss sofort fotografiert werden und da bekomme ich viel Geld!“