die uns in die Seele schneiden.
Dass es Wut-, Bock- und Schautränen bei Kindern gibt, können alle Mütter und Omas sicherlich heftigst kopfnickend bestätigen. Und das sind Tränen, die nicht ritzen oder schneiden, sondern gegen die sich die Mütter manchmal eher zur Wehr setzen müssen.
Doch ich meine die, die aus richtigem Kummer und Schmerz fließen.
Welche Gedanken mögen in einer Kinderseele sein, die erfährt, dass ein Klassenkamerad mit 8 Jahren an Meningitis erkrankt ist und der inzwischen beerdigt wurde. Viele Schüler aus der Schule begleiteten seinen letzten Weg.
Welchen Trost gibt es den Eltern und allen anderen, die „diesen kleinen Engel“ so schmerzlich vermissen, wenn sie auf ein Wiedersehen nach dem Tod vertröstet werden?
Sehr Gläubige können den Ausspruch „Alle, die ihr mühselig und beladen seid, werfet all euren Kummer auf mich ...“ vielleicht wirklich wörtlich nehmen und finden im Glauben Trost.
Im Fotoblog habe ich noch ein Bild eingestellt, dass mir wegen des Licht- und Schattenspiels der Sonne und des Lebens so ungeheuer gut gefallen hat. Im Leben geht oder wächst auch manches verquer, so wie hier dieser Baum.
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Mit welchen Worten kann ich ein Kind trösten, das gerade erfahren hat, dass sein Vater schwer erkrankt ist? Wenn es dann auch noch der Papa ist, der getrennt wohnt und der sowieso nur seltener besucht werden kann. Und jetzt ist es noch seltener. – Zum Glück haben Kinder einen gewissen Schutzmechanismus um ihre Seele, der sie manches dann doch eher vergessen lässt.
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Mit diesem Text denke ich an April.
23. Mai 2011 um 14:16
Leider funktioniert der Schutzmechanismus einer Kinderseele oft auch nur bedingt. Im Moment verkraftet / verdrängt man vielleicht vieles, aber wenn es einen Jahre später wieder einholt dann umso heftiger. Heftiger deswegen, weil jetzt erst der richtige Verarbeitungsprozeß losgeht.
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23. Mai 2011 um 15:41
Manches kommt ja auch erst im Erwachsenenalter hoch.
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22. Mai 2011 um 23:40
Sehr sensible Themen, die Du hier ansprichst, Clara. Eine allgemeine Lösung, die jedem Kind gerecht werden könnte gibt es sicher nicht. Möglicherweise hilft es dem Kind, eine vertraute Person immer in der Nähe zu haben, die dann, wenn das Kind so weit ist, angesprochen werden kann.
Es ist traurig.
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23. Mai 2011 um 00:29
Danke, Vallartina, alle wissenden Erwachsenen hoffen, dass der Vater bald wieder ganz gesund ist und ohne seine strapaziöse Therapie auskommen kann.
Lieben Gruß von Clara
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22. Mai 2011 um 19:25
Das Kind wächst in einer sehr liebevollen Umgebung auf. Der Tod des Klassenkameraden wird wohl bald vergessen sein für sie – nicht für die Eltern und auch nicht für seine Schwester – aber um Gottes Willen dürfte dem geliebten Papa nichts schlimmeres passieren. Ich hoffe für sie wirklich das beste und ich bin immer für sie da, wenn sie mich braucht.
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22. Mai 2011 um 01:19
Ich habe so den Eindruck, dass der X. nicht mehr da ist, das berührt sie nicht so sehr, da es nicht ihr unmittelbarer Freund war. – Die Sache mit dem Papa wäre tragischer.
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21. Mai 2011 um 16:21
Das ist eine ganz traurige Geschichte, die Du aber sehr schön geschrieben hast. Die Bilder finde ich auch wunderschön!
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21. Mai 2011 um 16:53
Ich weiß, dass sie dich ganz besonders berührt. – Wir sollten nicht vergessen, dass unsere Zeit auf Erden endlich ist – aber für alle wäre es so schön, wenn ihnen das Leben wenigstens so viel Zeit schenkt, um es richtig kennen zu lernen und zu erleben, wie es als Erwachsener ist.
Ich denke an dich!
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21. Mai 2011 um 20:35
Danke, das ist lieb von Dir!
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21. Mai 2011 um 11:06
Hast du bemerkt, dass ich gestern das falsche Bild verlinkt hatte – der kommt am 23., dieser Post.
Das Kind, das mir mehr als nahe steht, weiß bisher nur einen Teil der Wahrheit. Ich kenne diesen Vater auch und kann nur hoffen, dass die Therapie anschlägt. – Ich versuche, diesem Kind so viel wie möglich Liebe auf den Weg ins Leben mitzugeben.
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22. Mai 2011 um 22:36
Tina, ganz ganz selten beantworte ich auch mal Fragen, die das Kind noch nicht gestellt hat. Aber meist warte ich doch ab.
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21. Mai 2011 um 10:42
Liebe Clara,
deine Bilder und Gedanken lassen bei mir viele Erinnerungen wach werden. Fast mein ganzes Leben wurde bis zum Tod meiner Mutter davon überschattet, dass sie nie den Tod ihres kleinen Mädchens im Zweiten Weltkrieg verkraftet hat. Auch das „Ersatzkind“ – und nichts anderes war ich – das dann viele Jahre später doch noch auf die Welt kam, hat ihr nicht wirklich ihre geliebte Ingrid wiedergeben können. – Ich meinerseits habe dann den Vater sehr früh verloren und erst spät wurde mir klar, wie sehr ich das verdrängt habe. Hätte ich den Verlust wirklich an mich heran kommen lassen, dann wäre das Leben mit meiner Mutter für mich noch unerträglicher geworden. Mir vorzustellen, dass einem meiner Jungs etwas passieren könnte, was sie das Leben kostet, ist einfach nur fürchterlich. Man sagt, dass der Tod zum Leben gehört und somit etwas ganz natürliches ist. Das unterschreibe ich dann, wenn es um alte Menschen geht, die ihr Leben gelebt haben. Aber wenn junge oder doch zumindest noch jüngere Menschen urplötzlich aus dem Leben gerissen werden, dann ist es für die Zurückbleibenden sehr,sehr schwer. Und diesen Verlust kann man auch im Internet erleben. Ich erinnere mich aus Anfangszeiten der Bloggerei an eine junge Frau, deren Leben und Sterben wir (das war eine kleinere Clique von Internetfreunden) wirklich hautnah miterlebt haben. Als sie ging, war es für sie sicher eine Erlösung, aber wir blieben betroffen zurück, von der Familie mit den kleinen Kindern gar nicht zu reden. Und jeder dieser Verluste will verarbeitet werden.
Lieben Gruß
Elke
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21. Mai 2011 um 11:17
Danke, Elke, für deine Worte. Meiner Mutter muss es wohl ähnlich ergangen sein. Der ältere Bruder war gehörlos nach einer Krankheit. Das Kind nach ihr starb an Ruhr (1918), danach wurde 1920 ein Kind geboren, dem alle Liebe meiner Oma galt, bis ins hohe Alter. So hat meine Mutter wohl die Strenge des Vaters, aber selten die Liebe der Mutter erlebt. – Ich fühlte mich sehr oft als „Erinnerungsstück“ an meinen Vater, dem die ganze Liebe meiner Mutter galt, und der verunglückte (mit 40 Jahren), als ich 8 Monate war. – Je älter ich wurde, desto deutlicher erkannte ich, dass ich meinem Vater in allem ähnlich sein muss, meiner Mutter nur im Gesicht und wenigen Eigenschaften.
Mein liebster Mensch (partnermäßig) starb 1996 mit Anfang 50 an Darmkrebs. Diesen Tod habe ich wohl so richtig bis heute nicht verarbeitet.
Wenn meine „zweite“ Seite mal wieder zum Tragen kommt, bin ich sehr gern auf einem Friedhof und wünsche mir einen Tod, der nicht ganz plötzlich und unerwartet kommt, damit ich noch von einigen nahen Menschen Abschied nehmen kann, aber auch kein monatelanges Leiden.
Mein Verhältnis zu meiner Mutter war und ist wirklich nicht sehr gut – ich trage Verantwortung, aber eben nicht viel mehr.
Herzlichen Gruß von Clara
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