Wenn Mann am 24. Juni 1941 geboren wurde, dann wird er heute folgerichtig 70 Jahre alt oder jung – das vermag ich hier nicht so recht zu sagen oder zu entscheiden. Da wir uns seit 1973 kennen und zwischendurch schon mal – immer schön zeitlich versetzt – ernsthaft darüber grübelten, ob wir es miteinander für eine jeweils zweite eheliche Bindung probieren sollten, sind wir uns sehr vertraut, so dass Alter das geringste Kriterium ist, was wir am anderen beobachten. –
Hier überlegen wir 1983, ob miteinander „gut Kirschen essen“ wäre.
Aus heutiger Sicht sehe ich das Scheitern dieser Überlegungen so: „Wir waren beide zu intelligent – aber in vollkommen entgegengesetzter Richtung, aber zu wenig klug, um eine Partnerschaft zu meistern.
Für etwas möchte ich Dir, auch im Namen meiner damals noch sehr jungen Kinder danken. Du hast uns die Welt des Segelns erschlossen – zuerst auf einem 20er Jollen-Kreuzer auf dem Berliner Müggelsee, später dann auf einem richtigen handfesten Segelboot auf dem Scharmützelsee dicht bei Berlin.
Deine Töchter und mein gemischtes Pärchen, die zum Glück im gleichen Alter waren, haben oft gemeinsam Unfug auf dem Boot getrieben, aber auch ernsthafte Fortschritte in der Kunst des Segelns gemacht und mehr oder weniger ihre Liebe für diesen Sport entdeckt. Bei meinem Sohn ist wohl der Segel-„Virus“ auf den fruchtbarsten Boden gefallen. Mir dagegen war die Segelei entweder zu langweilig, zu bewegungsarm, zu gefährlich (es gab mehrere nennenswerte Unfälle an Bord) oder zu „kodderig“ gewesen. War der Wellengang auf dem Bodden zu heftig, opferte ich Frühstück oder andere Mahlzeiten den Fischen. – Vielleicht war meine fehlende Liebe zur Segelei der Hauptgrund, weshalb es zwischen uns nicht klappen konnte.
Damit das Erinnerungsvermögen auch von ein paar Fotos unterstützt wird, habe ich in alten Alben gekramt – leider waren die Fotos schon ein wenig vergilbt, aber das müssen wir jetzt alle hinnehmen – dafür sind es echte Zeitzeugen. – Erst die Mannschaft, dann der Kapitän.
Seitdem du dich um das von deinen Eltern ererbte Grundstück mit einer Akribie kümmerst, die Produkte entstehen lässt, die lässig das nächste Jahrtausend noch überdauern werden, hast du deine Berufung gefunden. Mit unnachahmlicher Sach- und Fachkenntnis entsteht fast alles in Eigenarbeit, deren Reihenfolge ich wahrscheinlich genau umgekehrt gemacht hätte. Das Innenleben des Hauses ist nach wie vor ein Stiefkind gegenüber solchen Großprojekten wie Carport (mindestens für die Unterstellung eines LKWs geeignet) oder Zaun, der von dir seit ca. 3 Jahren kreiert wird. Jedes andere Wort dafür wäre schnöde Untertreibung. Sicherlich werden das die 70 schönsten und die 70 sichersten Zaunmeter im Ort werden. Inzwischen kommst du auch trockenen Fußes durch das sich auf Knopfdruck öffnende Tor mit dem Auto unter das Carport. Du machst mit stoischer Gelassenheit alle Arbeiten allein, die lässig locker 3 Leute über einige Jahre ausüben könnten- aber dein Hirn ist immer ausgelastet, deine Hände sind immer beschäftigt und dein Ausgeglichenheits- und Zufriedenheitslevel dümpelt in den den oberen Regionen herum. Und wer kann das schon von sich immer behaupten. Für Aufgaben ist noch über Jahre gesorgt und die Ideen zur Verwirklichung werden dir schon nicht ausgehen – das wünsche ich dir.
Deine Nichtenenkelkinder (in Ermangelung eigener) mögen die Familienschaukel noch einige Zeit okkupieren und dich ab und an mal auf andere Gedanken als Arbeit bringen. Vielleicht bringt irgendwann mal Konstantin das Werk vom Opa zu Ende.
Im Fotoblog gibt es noch was von unserem letzten Besuch am Scharmützelsee zu sehen: Erinnerung 1, Erinnerung 2, Erinnerung 3 und Erinnerung 4.
1. Juli 2011 um 09:29
Dies ist keine Antwort von Clara Himmelhoch, sondern von dem in diesem Beitrag genannten Peter. Meine Software, Ubuntu, mit dem darin enthaltenen Browser stellt mir in der Gastfunktion auf dieser Seite die Identität der Clara zur Verfügung. Tut mit Leid, aber es geht offensichtlich nicht anders.
Mfg Peter
Hallo, liebe Mitmenschen,
es ist vorbei, die Aufregungen und Bauchschmerzen, die Aufmerksamkeit der vielen Leute, die mir beste Glückwünsche übermittelten, persönlich, per e-Mail, per Post, per Telefon oder eben wie hier, im Blog. – Aufatmen – Das 71. Lebensjahr hat begonnen und langsam kehrt wieder Normalität in mein Leben ein. Doch bevor das neue Jahr in die Tage kommt, allen hier Versammelten meinen herzlichen Dank für die freundlichen Glückwünsche zu meinem Geburtstag. Es war ein aufregendes und nachhaltiges Erlebnis, ich bin jetzt noch ganz gerührt.
Aber der Alltag hat mich wieder und nun gilt es wieder, das Positive zu entdecken. Ich fand einen Gedanken, der Charlie Chaplin zugeschrieben wird : Ein großer Vorteil des Alters liegt darin, dass man nicht länger die Dinge begehrt, die man sich früher aus Geldmangel nicht leisten konnte. Wie wahr!
Ich wünsche allen hier Versammelten Zufriedenheit, Gelassenheit und Freude am Leben sowie genügend Gesundheit, das alles auszuhalten.
Peter
Gefällt mirGefällt mir
1. Juli 2011 um 11:32
Wie neckisch, wenn ich hier auf „meinen eigenen“ Kommentar antworte. – Ich weiß nicht, ob es dadurch passiert ist, dass ich mich mal bei Peter in meine WP-Seite eingeloggt habe oder ob es durch andere Widrigkeiten der Technik zustande gekommen ist – aber ich wusste vorher davon und hatte nichts dagegen, dass Peter kurzzeitig „Clara“ heißt.
Na, dann mal gute Weiterarbeit am Zaun.
Der Spruch von Charlie Chaplin ist mir schon allein deswegen so sympathisch, weil er meine Initialen CCH hat.
Lieben Gruß von Clara
Gefällt mirGefällt mir
5. Juli 2011 um 23:12
Das kommt sicher daher, dass Du Dich dort einloggst. Musst Dich halt auch wieder abmelden, Mädel 😀
Gefällt mirGefällt mir
6. Juli 2011 um 00:04
Ruth, da ich weiß, dass er kein Schindluder treibt mit meinem Account, ist das nicht ganz so schlimm. Ich werde es überleben!
Gefällt mirGefällt mir
5. Juli 2011 um 23:12
Das finde ich ja klasse, dass Du Dich persönlich meldest, Peter. Alles Gute weiterhin!!
Gefällt mirGefällt mir
26. Juni 2011 um 11:49
Ein schöner Beitrag. Wer schwelgt nicht gerne in Erinnerungen, selbst wenn es die von anderen sind. Segeln wäre auch nichts für mich 😉
Gefällt mirGefällt mir
26. Juni 2011 um 14:40
Wenn ich beim Segeln außerhalb des Bootes fotografieren möchte, sieht das immer so gleich aus. – Zum Glück sind die Menschen so unterschiedlich, sonst wäre es auf den Seen ja viel zu voll.
Gefällt mirGefällt mir
25. Juni 2011 um 00:51
So – jetzt komme ich gerade von der Geburtstagsfeier – heute waren die spontanen Gäste da – morgen die Geladenen. Er hat sich gefreut und alle, die den Ausdruck gesehen haben, mussten herzlichst lachen über seine zum Teil recht hübschen Jugendbilder. – In den Ausdruck hatte ich auch noch Fotos von seinen Töchtern gepackt, die ich hier nicht veröffentlichen wollte. Die eine lebt in Amerika und war nicht da, aber die andere, eben so alt wie meine Tochter und damit schon über 40, habe ich nach langer, langer Zeit mal wiedergesehen.
Erster Eindruck: Wir werden alle nicht jünger, aber manche hübscher, was ja auch schon mal was ist.
Ich kann dich verstehen – ich schmolle auch immer rum, wenn keiner sich so richtig meldet, besonders zu runden Geburtstagen. – Peter kann mit der Resonanz zufrieden sein.
Gefällt mirGefällt mir
24. Juni 2011 um 20:08
Das hast du sehr schön zusammengestellt, liebe Clara. Ich hoffe, dass es dein „Zar“ auch liest und sich darüber freut. Und ich gratuliere unbekannterweise und wünsche ihm alles Gute.
Herzliche Grüße
Elke
Gefällt mirGefällt mir
25. Juni 2011 um 01:02
Zar Peter der Lange (immer noch 196 cm lang) war ganz gerührt und hat sich ehrlichst gefreut. – Ich hatte ihm zusätzlich noch eine Broschüre mitgenommen, in der ich mal einige von meinen Fotomontagen gepackt habe. – Über materielle Dinge freut man sich in diesem Alter weniger als über persönlich Zugedachtes.
Gefällt mirGefällt mir
24. Juni 2011 um 14:16
Eine total schöne Gratulation ist das, liebe Clara!
und für uns ein toller Rückblick/Einblick in Dein Leben. Segeln wäre wohl auch nicht so meins, ich werde sehr leicht seekrank 😉
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!
Katinka
Danke für die Grüße – ein paar hat Mikai übrig gelassen 🙂
Gefällt mirGefällt mir
25. Juni 2011 um 00:57
Katinka, ich habe nie begriffen, warum manche dem Meeresgott bei schnellster Gelegenheit opfern und andere ihr Frühstück (geizig) für sich behalten, egal, wie rau die See auch sein mag. – Meine Mutter hätte dabei – um ein Haar mal – bei einer stürmischen Seefahrt in Griechenland ihre Zahnprothese eingebüßt – ging gerade nochmal gut.
Mit dem ausgedruckten Post hatten viele Leute Spaß an seiner/meiner/unserer Vergangenheit.
Hier bekommst du ein paar liebe Grüße ganz allein für dich!!!
Gefällt mirGefällt mir
24. Juni 2011 um 11:21
Was für eine schöne Geburtstags-Gratulation. Die bekommt wirklich nicht Jeder.
Auch von mir herzliche Glückwünsche zum 70sten. Bei mir ist es übrigens im nächsten Jahr auch schon so weit :-(.
Gefällt mirGefällt mir
24. Juni 2011 um 11:49
Dann bist du ja der gleiche Jahrgang wie Heiko – er würde im Juli 2012 auch „nullen“.
Meinen Exmann ereilt dieses Schicksal (hoffentlich) in diesem Oktober.
Gefällt mirGefällt mir
24. Juni 2011 um 08:48
schön! und was für fesche brillen ihr auf der nase hattet!
im ernst: ein schöner rückblick ist das mit tollen fotos, ich hoffe, der segel-peter wird das auch lesen!
Gefällt mirGefällt mir
24. Juni 2011 um 11:48
Du wirst es nicht glauben – aber diese Mode ist schon wieder zurück. Hätte ich mehr Mut gehabt, hätte ich eine junge Frau mit solch einer Riesenbrille in der U-Bahn angesprochen, ob ich ein Foto machen darf – zumindest von der Brille. – Jetzt musst du es einfach so glauben.
Ich hatte viele Brillen – Gestelle für einen Appel und ein Ei aus Polen, Gläser waren bezahlbar, nicht wie heute.
Segel-Peter bekommt es auch noch ausgedruckt.
Gefällt mirGefällt mir
24. Juni 2011 um 08:05
Wunderbare „alte“ Bilder!
Wenn ich mal 70 werde (hat ja noch ein paar Tage Zeit) möchte ich auch soooo einen super lieben Gruß bekommen!
Gefällt mirGefällt mir
24. Juni 2011 um 08:32
Danke, Petra. Bei mir, wo es längst nicht so lange mehr hin ist, bezweifle ich es aber auch sehr stark, dass sich jemand für so einen Gruß findet.
Meine Überraschungen gehen noch weiter, aber die werde ich noch nicht hier schreiben, falls Peter alle Kommentare noch liest.
Gefällt mirGefällt mir
24. Juni 2011 um 08:41
Ja, das kenne ich auch. Weiß noch, zu meinem 30. wollten sooo viele Leute was machen, und was war? Nix, nicht mal angerufen ham’se. Aber ich hab ja noch 30,5 Jahre Zeit, vielleicht findet sich bis dahin jemand, der einen mit einem nicht alltäglichen Gruß erfreut 😉
Gefällt mirGefällt mir
24. Juni 2011 um 12:51
An meinem 60. habe ich es mir mit einem Freundeskreis für immer und ewig versch…
Sie haben mir so einen fragwürdigen Strip geschenkt – einer kam als Polizist rein und zog sich immer weiter aus. Gewünscht hatte ich mir etwas ganz anderes und es war mir gegenüber den anderen Gästen samt Kindern sehr, sehr peinlich. – Ich war an dem Tag so stockheiser, dass ich kein Wort rausbekam – so konnte ich ihn noch nicht mal richtig zum Teufel jagen. Aber seinen – zugegeben hübschen – Hintern habe ich ihm auch nicht mit Lotion eingeschmiert, wie er wollte. Das haben dann diese beiden „Damen“ gemacht, die das Ereignis bestellt hatten.
Sachen gibts, die gibt es gar nicht!
Gefällt mirGefällt mir
24. Juni 2011 um 00:32
Gratulation!
Und ein netter Rückblick…
Segeln ist nichts für Mutters Tochter… Wasser hat eben keine Balken *lol*
Lieben Gruss
Gefällt mirGefällt mir
24. Juni 2011 um 01:26
Segeln ist immer noch besser als Klettern, was ich jetzt gerade bei Ute auf dem Blog gesehen habe.
Gefällt mirGefällt mir
24. Juni 2011 um 00:16
So viel Angenehmheiten übermittelt zu bekommen…Muss ein Intensivlebemensch sein!
Glück, solche zu kennen…
Gefällt mirGefällt mir
24. Juni 2011 um 01:27
Beim Arbeiten auf jeden Fall – auch wenn alles etwas länger dauert, ist es dafür dreifach so gut wie erforderlich.
Gefällt mirGefällt mir
24. Juni 2011 um 00:11
Sehr schöne und liebevolle Gratulationsgeschichte! Herzlichen Glückwunsch von mir!
Gefällt mirGefällt mir
24. Juni 2011 um 00:44
Ich habe 00.02 beim Geburtstagskind angerufen und bis gerade mit ihm telefoniert. Er hat den Artikel noch gar nicht gesehen.
Gefällt mirGefällt mir