Claras Allerleiweltsgedanken


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Claras leicht boshaftes Gesundheitslexikon – das M

Maskenverlust oder auch Gesichtsverlust

Diese Krankheit ist nicht nur im asiatischen Sprachraum zu Hause – dort wird sie unter Gesichtsverlust“ gelistet. – Ich habe mich inzwischen davon überzeugt, dass mein Gesicht und auch das aller anderen fest angewachsen ist – man kann es bestenfalls verletzen oder verunstalten – aber nicht verlieren. Aber man kann das Gesicht verzerren, so dass die Person, die dazu gehört, kaum noch zu erkennen ist.
Läuft man dagegen mit einer „Maske der Freundlichkeit, der falschen Höflichkeit, mit einer Maske des immerwährenden Lächelns herum“, so kann man diese durchaus schon mal absichtlich oder versehentlich verlieren.
Und dann ist guter Rat teuer, wie man sie wiederfindet und unauffällig wieder aufsetzen kann, ohne dass das Gegenüber vom wahren Gesicht zu sehr geschockt ist. – Als ich vor einigen Tagen in Halle war, begegnete mir eine mündige Bürgerin, die ihr zweites Gesicht parat hatte. Wahrscheinlich war sie es noch aus DDR-Tagen gewohnt, ein privates und ein dienstliches Gesicht zu haben. Seht selbst:

Ich muss doch gleich mal im Schrank nach meinem zweiten Gesicht suchen!

Und jetzt werde ich euch mit weiteren Fotos meine Theorie untermauern!

Die Maske ist unverletzt - es wird pausenlos gelächelt, egal, was gedacht wird

Will Frau ein wenig mehr Gesicht zeigen, verwendet sie nur die Halbmaske und zeigt wenigstens ihre Augen

Verliert sie dagegen völlig die Contenance – der Grund sei hier außen vorgelassen – dann lässt sie alle Masken und Hüllen fallen und präsentiert sich ihrer Umwelt schutzlos. – Das kann ins Auge gehen.

Wenn man dabei noch so eine gute Figur macht, kann man es sich leisten, die Hüllen fallen zu lassen ...

Wenn nicht, dann schaut die Umwelt so drein:

Dieser letzte Bauch ist nicht von mir und der ganze Simpson-Einfall auch nicht auf meinem Mist gewachsen. Ich hoffe, ich begehe kein Kapitalverbrechen, indem ich sie euch zeige. – Ansonsten: schnell angucken, damit ich sie löschen kann.

Bei einer Mitbloggerin ging es um das Thema „Schuld sind immer die anderen“ – heutzutage ist kaum jemand bereit, mal Fehler oder Schlimmeres einzugestehen aus Angst, dadurch sein Gesicht zu verlieren oder bestraft zu werden. Sehr oft wird mit Lug und Trug versucht, heil aus der Affäre zu kommen. Herr Dr. von und zu hat es uns gezeigt: „Gib nur das zu, was sowieso nicht mehr abzustreiten ist!“ – Ich denke, Ehrlichkeit beim ersten Verdacht hätte seine Haut retten können.