Claras Allerleiweltsgedanken


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Von einem, der auszog, … (5) die Sache zu einem guten Ende zu bringen

Es gibt ja die bekannte Sprichwortweisheit:

Fisch und Besuch stinken am dritten Tag –

und ich daddel jetzt schon den fünften Tag mit euch hier rum. Ist jetzt die Frage, wer oder was zuerst anfängt zu stinken.

Zeit, die Sache zu einem guten Ende zu bringen – aber übermorgen gibt es noch ein paar Gegenwartsfoto aus der Galerie. Doch dieser Fisch hier stinkt nie – der sieht nach 5, 55 und 555 Stunden, Tagen, Wochen oder Monaten immer noch so apart aus wie am ersten Tag – vor allem auch geruchsmäßig. Das ist eben wahre Kunst!!!!

Foto: Berlin, Clara Himmelhoch - das musste doch auch mal geschrieben werden!!!

Na, habt ihr nach diesem haifischähnlichen Tier noch weiter Lust, mit mir auf Foto- und Wildganssafari zu gehen?

Euch kann man aber auch mit nichts die Lust am Lesen verderben.

Ihr wollt wirklich wissen, was aus diesen sonnigen wonnigen Federknäueln geworden ist? Hier seht ihr sie nochmals in ihren Anfangstagen, als Rudolf noch nicht so richtig wusste, dass er Rudolf (wie mein Schwager oder das Rentier) heißt, als Pechmarie noch nicht auf ihren Namen hörte, als …. Ich kann nicht bei der Ehre meines Erzählergewissens behaupten, dass die Tiere überhaupt mal richtig auf ihren Namen gehört haben – ich konnte es nicht überprüfen – aber der Ersatzpapa hat es sich zumindest eingebildet.

Foto: dpa ZB / Patrick Pleul

Ich nehme an, auf diesem Foto hecken Rudolf und Pechmarie gemeinsam einen Streich aus. Zumindest sehen sie recht konspirativ aus – oder so nachdenklich, ob es besser so oder anders klappen könnte, den Papa oder andere unliebsame Leute oder gar die Geschwistergänse zu ärgern.

Wie öfters – Rudolf übersteht ihn unbeschadet, Pechmarie bricht sich den Flügel bei der Ausführung. Und das letzte stimmt, Ehrenwort. Aber Papa Karl hat natürlich dafür gesorgt, dass alles wieder in Ordnung kam.

Doch irgendwann gehen auch Kinder aus dem Haus, weil sie flügge sind – und bei Gänsen geht das noch viel schneller als bei Kindern. Irgendwann konnte ihnen Karl nichts mehr „beibringen“ – sie liefen allein, sie schnatterten allein, sie fraßen allein und sie schwammen natürlich allein.

Jetzt war nur noch das letzte Abenteuer zu bestehen: Das Fliegen.

Es wurde eine Flugvorrichtung besorgt, die sie in die Lüfte locken sollte. Doch leider scheiterte dieses Unterfangen, weil Karl Witzleben diesen Flug“apparat“ nicht allein bedienen konnte, er jedoch keine 2 Personen trug und die Gänse tatsächlich nur hinter ihrem „Papa“ herfliegen wollten.

Foto: dpa ZB / Patrick Pleul

Der „Papa“ liegt flugbereit auf dem Boden, doch die Kinder watscheln desinteressiert (oder aufgeregt?) in der Gegend umher. – Doch irgendwann hat es geklappt und sie erhoben sich in die Lüfte.

Also hieß es allmählich Abschied nehmen: Ich habe das Foto „Loslassen“ genannt.

Foto: dpa ZB / Patrick Pleul

Ein halbes Jahr dauerte die Aufzucht der Gänse bis zum flügge werden – und diese ganze Zeit hat Patrick Pleul als Freund und Fotograf die Fortschritte verfolgt und festgehalten.

Verzeihung , Herr Matthias und Herr Pleul, dass ich die vorgegebene Zahl von Fotos, die ich verwenden darf, geringfügig überschritten habe – und das war schon eine Meisterleistung von mir, denn es fiel unheimlich schwer, aus dieser Fülle so wenige rauszusuchen.

Die Gänse sind also weg – ab und an kamen sie nochmal wieder und machten auf dem Hof eine Stippvisite – nicht alle zusammen, aber einzelne. Die Beringung war zwar verloren gegangen, aber ihr Verhalten zeigte eindeutig dieses Zugehörigkeitsgefühl, dass Eltern manchmal bei ihren flügge gewordenen Kindern vermissen. – Gänse in der Freiheit leben in etwa 10 Jahre, im Haushalt gefütterte dagegen die doppelte Zeit . Das heißt, von Karls Kindern – ob Töchter oder Söhne wurde nie eindeutig festgestellt – dürfte keines mehr am Leben sein. – Sie haben die Winterzeit meist in den Rheinniederungen von Frankreich verbracht, weil es dort schneefrei ist. – Eines Jahres gab es eine erzählenswerte Episode. Eine Gans war bei ihm auf dem Hof und oben flog ein Schwarm nach Süden. Die untere rief und „krakeelte“ so laut nach oben, dass sich aus dem Schwarm eine löste und zu ihrer Geschwistergans nach unten kam – beide leben in diesem Winter mit „Hausbetreuung“ in freier Kost und Logis.

Als Abschied gibt es wieder ein wenig Kunst – Holz ist hier immer und immer wieder das Stichwort.

Auf dieser Plastik liegen sich zwei in den Armen, die vielleicht wegen des Verlustes trauern.

Und jetzt steige ich in mein Transportmittel – in diesem Falle ein Boot, da eine Holzeisenbahn nicht zur Verfügung stand, und segle wieder nach Haus. Ich werde nicht so schnell dahinfliegen wie Rudolf, Gustav, Pechmarie und die zwei Weisen – aber ich werde noch lange an sie denken, obwohl ich sie nie kennengelernt habe.

Also, am Mittwoch gibt es noch ein paar Fotos  von der gerade eröffneten Ausstellung und den Haupthelden life und aktuell.