hier nochmals „life“ aufzutreten
Der Sonntag war sehr ereignisreich. Gegen Mittag fuhr ich nach Fürstenwalde – ein Pflaumenbaum musste geplündert werden. Erstens mussten die feinen Früchtchen vom Baum, zweitens wollte Karl Nachschub haben für seine Pflaumenkuchenbäckerei und drittens bekam ich plötzlich und unerwartet auch mal wieder Lust, Hefekuchen mit Pflaumen und Streußeln zu backen.
Die erste Variante der Pflaumenpflückerei ist die seltenere. Der Pflaumenbaumbesitzer löst einen ganzen Ast vom Baum und legt ihn der Pflückerin vor die Füße oder besser noch: auf den Schoß, damit sie sich nicht bücken muss!
Wie ihr seht, bin ich passend zum Design der Pflaume auch als Pflaume verkleidet – in Pflaumenlila, was mir ja nicht ganz so schwer fällt. – Und weiterhin könnt ihr sehen, dass der Himmel voller
Geigen Pflaumen hängt, zumindest die Äste, die in den Himmel ragen.
Ewig konnte das ja mit den Pflaumen, die mir in den Schoß fielen, nicht so weitergehen – bald hieß es:
Den Pflaumen forsch entgegen und auf die Leiter rauf,
auch wenn die Kniee zittern, der Schreck nimmt seinen Lauf.
(Melodie: Kampflied „Dem Morgenrot entgegen …)
Ich musste das schon kampfliedmäßig leise vor mich hinsingen, denn ich habe Angst auf Leitern – und das wäre jetzt das Letzte, was ich noch gebrauchen könnte: Ein gebrochenes Körperteil oder ein geprelltes Ärschli.
Aber alles klappte, Eimer für Eimer“chen“ füllten sich, Zweig“lein“ für Zweiglein leerten sich.
Ausgesehen hat es so:
So, jetzt ist der Prolog zu Ende.
Wir füllten für Karl einen großen Eimer randvoll – und für mich einen Stoffbeutel, zum Glück nicht randvoll. Von deren Weiterverarbeitung berichte ich auf Claraweise später, jetzt geht es erst einmal zu Karl.
Die neue Ausstellung beachtete ich nicht, sondern fotografierte nur Sachen, die für ihn typisch sind:
Seine gesunde Einstellung zu Tieren macht aus „Tina“ und „Flocke“ (den beiden Hunden) und der Katzenmama mit ihren beiden verbliebenen zwei Jungen (am Anfang des Besuches, plötzlich war wieder eines verschenkt) ganz normale Haustiere, die auch schon mal als Katze Hundefutter und als Hund Katzenbreckis fressen

Diese Katze ist nicht wählerisch und will nur dieses oder jenes Spezialfutterchen - es wird gegessen, was auf den Tisch oder den Teller kommt

Für die Störche war seine Liebe und seine gebotene Heimstatt nicht attraktiv genug - das Nest blieb wieder leer.
Seine natürliche Einstellung zur Natur (diese Dopplung ist beabsichtigt) lässt die Blumen prächtig blühen und die Kürbisse üppig gedeihen – sicher nicht im Selbstlauf, aber alles so wenig gezwungen.
und last, but not least, macht seine kreative Einstellung zu Holz aus simplen Holzbrettern die Sitzgarnituren und Skulpturen, die für ihn so typisch sind.
Diese Bank habe ich „Die Rechtsohrbank“ getauft – jeder Input des auf der anderen Hälfte sitzenden Geschrächspartners ist für das rechte Ohr bestimmt – diese Bank ist also definitiv nichts für Clara!!! – Doch gerade ist mir eingefallen, ich nenne sie die „Loriot-Bank“ und widme ihr in meinem Fotoblog einen Extra-Post. Hier kann – wie von Loriot so oft beschrieben – der eine zum Fernseher hinschauen und der oder die andere eben nicht. Doch ich denke, ich werde in meinem Post die Frauen besser wegkommen lassen als bei ihm – da waren sie so oft die ??? Na, aber die Männer auch.
Und damit ihr versteht, was ich meine, habe ich auch mal gezeichnet – zwar stümperhaft, aber anschaulich. Jetzt kann ich mit dem linken Ohr hören und vielleicht auch verstehen.

Einen Tisch weiter vorn (wo meine Jacke liegt) gab es den von Karl gebackenen leckeren Pflaumenkuchen.
Finale: Karl jetzt und heute

Seht ihr den vollen Pflaumeneimer, das doppeltgefüllte Katzentablett und das schelmische Grinsen in Karls Gesicht?
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Für meinen Geschmack habe ich heute das Maß an Fotos überschritten – aber ich wollte es zu Ende bringen. Also: Augen auf und durch, denn „Augen zu“ wäre vielleicht doch schade.
Nach dem Kaffeetrinken – natürlich mit Pflaumenkuchen – waren wir zu einer Aufführung der „Five Gentlemen“ – sie singen recht stilvoll im Sinne der Comedian Harmonists.
Und last … waren wir in Lebus an der Oder essen. Aber ich finde, es grenzt an Körperverletzung, hungrigen Mitbloggern Fotos von leckerem Essen zu zeigen, und deswegen habe ich weder fotografiert noch daran gedacht, zu fotografieren.
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Vielleicht ist einigen aufgefallen, dass ich in meiner Projektleiste rechts auch einen Wildgansbutton eingefügt habe. Da kann man sich bei Blogspot die Geschichte im ganzen ansehen.
2. September 2011 um 22:20
Aber Clara, so wohl getarnt und naturverbunden, habe ich dich wohl noch nicht gesehen. Pfläumchenlila obenrum, untenrum mal wieder echt Clara, irgendenwie muss man ja rausstechen, gerade wenn man so leitern kann wie du. Zwar habe ich die pinknen Elfentrittchen vermisst, aber ich hab dich trotzdem wiedererkannt. Dir ein wunderschönes Wochenende, lass dir den Pflaumenstreuselkuchen schmecken, aber nicht so viel davon naschen!
Liebe Grüße die Iris
Übrigens, dort wüde ich mich bestimmt auch sauwohlfühlen!
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3. September 2011 um 00:07
Frau P. oder liebe Iris, das war die beste lila Tarnung, die ich mir zulegen konnte. – Und glaube mir, ich wollte nicht von der Leiter fallen, denn sonst wäre ich ja zwischen den vielen Matschpflaumen kaum aufgefallen. – Übrigens war das Höschen auch lila, aber mehr in Flieder, nicht in Pflaume.
Auch heute hat der Kuchen geschmeckt, als ich bei Peter draußen war.
Du könntest dort die wunderwunderschönsten Fotomotive finden, denn Karl hat auch einen Teich.
Herzlichst für dich von mir
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31. August 2011 um 23:46
Menschen, Tiere, Kuchen, Obst, Bäume, Garten…
Ruhe, ein Gedicht
Fast alles vertreten und rundet sich schön ab.
Mehr geht nicht.
Vielen Dank! ♥
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1. September 2011 um 00:24
Danke, danke – „Kuchen“ kommt nochmal als „philosophischer“ Umfragepost. – Du vergaßest „Zeichnung“, denn ich verunstaltete ja die Bank mit meiner Figur – aber gut, so eine erwähnenswerte Meisterleistung war es nun auch wieder nicht.
Tschüss und ich habe mich sehr gefreut, dass euch die Geschichte gefallen hat.
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31. August 2011 um 23:41
Jetzt ist es mit meiner Höhenangst ja schon viel besser als früher – aber schwankende Leitern mag ich immer noch nicht. – Es gab Zeiten, da habe ich meine Familie in die Seilbahn gesetzt, die sind auf eine Kuppe gefahren und ich habe unten gewartet. – Oder meine Kinder hatten blaugequetschte Handgelenke, wenn wir auf einem Kirchturm waren, weil ich sie so festgehalten habe. – Und Treppen, durch die man durchgucken kann ————– schrecklich, einfach nur schrecklich, aber ich gehe trotzdem hoch, weil ich gern von oben in die Ferne sehe.
Aber Karl ist und hat keine Pension – er hat auch ohne Gäste genug zu tun.
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31. August 2011 um 23:38
Wie du es sagst: Ich könnte und möchte nicht so idyllisch leben – ich brauche meine stinkende Stadt, meine keifenden Nachbarn, meinen schnurrenden Computer *grins grins grins*. Aber zum erholen ist es schön!
Lieb grüßt die Clara
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31. August 2011 um 21:09
Liebe Clara, das sieht alles einfach nur bezaubernd aus. Die vielen Bilder, die tollen Eindrücke und natürlich dich beim Pflaumenpflücken (und jetzt versuche bitte, dieses Wort dreimal recht schnell hintereinander aufzusagen), einfach spitze! Schön, dass ihr so eine fantastische Zeit hattet, ich wünsche dir ganz viel mehr davon! Viele liebe Grüße, Martina
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1. September 2011 um 00:20
Martina, da könnte man doch glatt einen Zungen“verbieger“ draus machen, denn „brechen“ wollen wir sie uns doch nicht: „Wenn die Clara Pflaumen pflückt, pflückt sie diese pfläumchenweise, pflückt sie in ein Eimerchen, „frisst“ sie nachher auf, ganz leise“
Vielleicht war diese Geschichte der Höhepunkt meiner Bloggergeschichtenkarriere – zumindest kommen in der nächsten Zeit nur kurze Sachen, damit sich alle wieder ein wenig erholen können.
Danke für das „ganz viel mehr davon“ – so kann ich dir ein wenig davon abgeben.
Mit Claragrenzüberschreitenden Grüßen
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31. August 2011 um 19:48
Was für ein Idyll, das auch die Zwillinge leidenschaftlich genießen durften. Und damit meine ich nicht die Pfanne!
Wieso habe ich jetzt Lust auf ein Stück Pflaumenkuchen (warm) + (zerlaufender) Sahne…?!
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1. September 2011 um 00:14
Emily, und du würdest ihn bekommen, und er würde dir schmecken, denn er ist gelungen. Und frische Sahne würde ich uns auch schlagen – denn wenn sündigen, dann richtig sündigen. – Aber warum du Lust hast, das weiß ich wirklich nicht. Hat hier jemand was von Pflaumenkuchen gefaselt??? Altweibergewäsch!
Bei „kochen“ oder „backen“ würde ich lieber das Backen nehmen, denn es dauert länger, einen Kuchen aufzuessen als ein Mittagessen.
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31. August 2011 um 15:47
Dieser Mannkerl der Holzwundernaturliebhabersart erinnert mich sehr an meinen Vater- auch die leicht legeren Klamotten. Der hier lässt nur noch MEHR seine Kreativität fließen. Seine Lebensgeschichte ist mit Sicherheit DICHT. Ohne GEDRÄNGT zu meinen.
Gruß von Sonja
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31. August 2011 um 23:49
Wildganstypisch: „Mannkerl der Holzwundernaturliebhabersart“ – da musste ich ja erst mal in Ruhe gucken, wo hört was auf, wo fängt was an. – „Dicht“ könnte man sagen – außer Bundespräsident oder so war er wohl schon fast alles, nein, Millionär war er auch noch nicht, wird er auch nie werden, dazu hat er ein viel zu gutes Herz.
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31. August 2011 um 13:46
Gesa, und schon habe ich wieder zwei falsche Eindrücke hinterlassen:
Erstens wurde der Zweig nicht (meinetwegen) abgesägt, sondern er war vom Sturm so stark angebrochen, dass es unreparabel war – dann also gleich ab.
Und von dieser Wahnsinnsaktion mit Entsteinen und allem drumherum um das Backen hatte ich einen Tag lang Kreuzschmerzen. – Warum muss die Natur nur alles so im Übermaß geben?
So ein Kuchen ist ja toll – aber gekaufter schmeckt mir auch! Wärst du im Nachbardorf, ich würde echt pflücken kommen, um meinen Mut zu festigen.
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1. September 2011 um 10:25
Gesa, ich habe jetzt ernsthaft in den Kalender geschaut – aber mein Kalender hat in den nächsten Tagen immer einen (dienstlichen = Kinder) Termin. Wirklich und ehrlich, bei 100 km käme ich sofort vorbeigehuscht, aber weder Arm noch Wirbelsäule lassen momentan solche „Wahnsinnsautofahrten“ zu. Ich hätte dir wirklich gern geholfen – nicht auf der Leiter, aber beim entsteinen und beim Backen – der Kuchen ist hervorragend. Aber so viele Kuchen könntet ihr ja in 3 Leben nicht verspeisen. – Kannst du nicht wenigstens deinen Vater zum mitmachen animieren. – Ich drücke dich jetzt ganz fest und versuche, dir Kraft und Mut zu geben. – Kannst du viele Pflaumen nicht an Selbstpflücker verschenken? – Manche schütteln doch auch mit ausgelegten Netzen. – Die Früchte des Himmels können nicht nur Freude, sondern besonders auch Arbeit sein. Das empfand ich bei den 7 Sträußen zum Geburtstag auch so. – Ich denke an dich!
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2. September 2011 um 22:50
Lasse dich einfach mal fest in die Arme nehmen!
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31. August 2011 um 10:08
Das ist wirklich ein kleines Stückchen Paradies, das dein Karl da geschaffen hat. Ein sympathischer Mensch.
Zurück zur grauen Wirklichkeit: Habt ihr keine Wespenplage? Bei so vielen Pflaumen und Pflaumenkuchen müsst ihr doch förmlich von Wespen angegriffen worden sein. Hier ist das ganz schlimm.
Gut, dass du heile wieder von der Leiter runter gekommen bist.
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31. August 2011 um 13:08
Da ich keine Allergie habe, wäre die Leiter für mich gefährlicher als die Wespen. – Der Kuchen war immer zugedeckt, nur der auf dem Teller war offen. Es ging – ich kann mich nicht erinnern, zappelnd und um mich schlagend gegessen zu haben.
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31. August 2011 um 08:10
Die wunderschöne lange Bildergeschichte hat mir sehr gefallen – danke fürs teilen. LG
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31. August 2011 um 08:27
Herzlichst willkommen – ich habe ja schon immer das Gravatar-Bild beäugt und den dazugehörigen Blog angesehen – mich wohl auch schon mal kurz dort „hingesetzt“. – Begegnet sind wir uns ja über Emil und die Marotten. Am 2. Sept. werde ich mich mal ein wenig outen mit meinen Marottenkindern.
Tschüss und weiter viel Spaß hier auf meinem „bunten“ Blog!
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31. August 2011 um 08:08
Danke, danke – du bist die erste, die meiner Art des Pflaumenpflückens ein Wort widmet. – Aber mit dem dort leben – da hätte ich für mich und für dich und für viele andere so meine Zweifel, aber vielleicht irre ich mich.
Hier sind jetzt gerade mal 9 Grad an meinem Fenster – wie kalt ist es denn da wirklich?
Grusel!!!!!
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31. August 2011 um 01:02
Und wir beide – wir setzen uns gemütlich auf die Doppelbank, schauen den anderen beiden zu und futtern Pflaumen. Meinen Beutel mit Pflaumen habe ich ohne Beutel auf 2 Bleche Hefeteig gelegt und gefuttert bis zur Bauchschmerzgrenze. – Du kraulst die Katze, ich den Hund Tina und auch Flocke bekommt immer wieder Streicheleinheiten ab und dann vertellst du mir einen Streich aus deiner Jugendzeit!
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31. August 2011 um 00:22
Ich kann mich Ruth nur anschließen 🙂 Jetzt aber ins Bett, in 4 Stunden klingelt schon wieder der Wecker 😦
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31. August 2011 um 00:55
Du, liebe Sunny, könntest dort wunderbare 6 Wochen Urlaub machen – dann wäre (vielleicht) der Kopf frei.
Schlaf gut!
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31. August 2011 um 06:14
Liebe Clara,
da bin ich mir absolut sicher 🙂
Aber jetzt versuche ich erst mal, den Kopf in Bremen und nächste Woche in Leipzig freizubekommen. Mittwoch Anfahrt und frei, Donnerstag Schulung halten, und ab dann jeweils frei bis Sonntag 🙂 Zwei Städte, die ich noch nicht kenne, also ideal…
GLG Sunny
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31. August 2011 um 08:05
Beide werden dir sehr gefallen – Leipzig hat sich nach der Wende raketenartig gemausert – ich kenne zwar nicht das Vorkriegsleipzig, aber es ist an vielen Stellen schöner als zu dieser Zeit. – Und Bremen hat mir bei einer Stippvisite zu Pfingsten2006(?) gut gefallen.
Viel Spaß, Freude, eine gute Schulungsführung und und und!
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31. August 2011 um 10:38
Danke, liebe Clara! Ich bin schon sehr gespannt 🙂
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31. August 2011 um 00:14
Das war eine schöne Bildergeschichte. Beim Karl würde es mir auch gefallen!
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31. August 2011 um 00:54
Ruth, ich glaube, du würdest dort auch hinpassen – aber es ist ziemlich abgelegen, aber viel Luft zum Atmen!
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