Da in Claras Familie die pädagogischen Berufe mehrheitsfähig sind, muss etwas davon auch in ihr stecken. Klein- oder fast schon Groß-Anna kann davon ein Lied singen – ein lustiges, wenn es um Sprachspielchen geht, ein weniger lustiges, wenn es um Zahlenspielchen geht. Letztere gehen ihr ein wenig am Popo Interesse vorbei. Die Uhrzeit will sie nicht lernen, die Zahlen nur stockend addieren oder subtrahieren, das Einmaleins kommt ihr vor wie eine Erfindung des Teufels.
Eines Nachmittags – kurz vor Weihnachten – vertreiben sich die beiden die Zeit bis zum Abendessen mit Wortketten. Der nächste muss mit dem Endbuchstaben ein neues Wort bilden. Da sie daran unheimlichen Spaß hat, werden die Bedingungen verschärft und nur Tiere, Namen, Gegenstände oder ähnliches dürfen genommen werden.
Dann kommt das beiderseits beliebte Lexikonspiel an die Reihe. Einer sucht aus dem Kinderlexikon einen Begriff raus, den der andere erklären muss. Anna macht das hervorragend und Claras Augen rollen vor Begeisterung. Beide haben viel Spaß dabei.
Plötzlich Annas Frage: „Du Clara, kannst du mir mal bitte Duzen und Siezen erklären?“ Nichts leichter als das, denn Clara erklärt gern.
Meine Gegenfrage: „Und jetzt zählst du mal alle auf, die dir einfallen, die du duzt und die du siezt.“
Es sprudelt nur so aus ihr heraus. Und der Höhepunkt war:
Und meine Kuscheltiere darf ich duzen und das Jesuskind auch!„
Also in diesem Sinne: Ein frohes Weihnachtsfest wünsche ich euch!