Claras Allerleiweltsgedanken


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Werbung – aber nicht in eigener Sache – oder doch?

Was erwartet man allgemein von Werbung??? – Wahrscheinlich inzwischen nicht mehr viel, sondern eher weniger.

Ich denke, es wäre nicht zu viel verlangt, wenn man erwartet, zumindest positiv angesprochen zu werden. Das muss ja nicht gleich heißen, dass man zum Kaufen verlockt oder verführt wird. – Wenn ich so manche Werbung sehe, komme ich immer mehr zu der Überzeugung, dass wir 40 Jahre lang im Land mit dem Zaun drumrum nichts verpasst haben, dass es keine gab. Wir wurden nicht von „top seller“ verlockt, was nicht jeder versteht – das „top seller“ meine ich, „Verkaufsschlager“ würde sich zu blöd anhören, außerdem stimmt es wahrscheinlich auch nicht. – Und, nicht zu vergessen, unsere Umwelt wurde nicht durch die täglich und tätlich verstopften Briefkästen belastet. Außerdem sorgten ja unsere fleißigen Jungpioniere (den Thälmannpionieren wurde diese Altstoffsammelaktion schon zu blöd) dafür, dass das Altpapaier zu barem Geld und somit oft zu Schleck(er)eis umgewandelt wurde. „er“ in Klammern, weil es ja keine Schleckerfilialen gab – alle Drogerien sahen bei uns schlecht bestückt aus, dafür mit großen Fächern unter dem Ladentisch.

Doch wenn ich von der Werbung eher abgestoßen als angezogen werde, dann hat sie nach meiner Meinung ihren Zweck verfehlt. Davon nur ein Beispiel, das mich schon graust, hier in groß zu sehen:

Manchmal kann Reklame eine echt „runde Sache“ sein, wo keine Fragen offen bleiben:

Schmier mich hier ein, schmier mich da ein, ich habe doch überall Sonnenbrand!

Noch eine Möglichkeit für Reklame: Sie ist lustig! Und das ist für mich die beste! – Dennoch hoffe ich, dass ich dort nicht einkaufen muss. Die obere Reihe sieht doch noch größenmäßig normal aus.

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Und jetzt noch was anderes. Vor kurzem wurde im Rahmen des Uhrenprojektes eine großflächig tätowierte Rückenuhr gezeigt. Über Geschmack und Schönheit lässt sich nicht streiten. Um nichts in der Welt möchte ich jetzt Tattoos in den Kultstatus heben und meine drei kleinen bräuchte ich auch nicht unbedingt. Das eine hat nicht das erfüllt, was es bringen sollte, das andere ist überflüssig – aber mein drittes liebe ich, vielleicht deswegen, weil ich dafür so gelitten habe. Es war förmlich eine Tattoo-Geburt. Ich muss es nur zeigen, wenn ich will (rechter US außen, 15 cm oberhalb des Knöchels), aber ich stehe immer noch dazu. Ich habe die Diskussion auf diesem Blog mit amüsiertem Staunen verfolgt. Manchmal denke ich, Bloggershausen ist ein katholisches Mädchenpensionat und alle sind so brav, dass sie kaum Verständnis für die Ausgeflippteren dieser Welt aufbringen können. Tenor: „So etwas macht man nicht“. „Grins“ kann ich da nur sagen – man oder frau macht es eben doch manchmal und hat keine Angst, dass es im Alter vollkommen unansehnlich aussehen wird. Die Bevölkerung von Bloggershausen weicht damit stark von der (Berliner) Bevölkerung ab.
Viiiiiiieeeeel älter und schrumpliger kann meine Haut kaum werden – und ich habe einen unnachahmlichen Vorteil: „Nach Tod durch Naturkatastrophen  sind Leute mit Tattoos besser zu identifizieren.“

Im Fotoblog zeige ich eine künstlerische „Werbung“ – der Name des Künstlers dieser schönen Holzkugel war so versteckt, dass ich ihn nicht gefunden habe – dennoch möchte ich sie euch zeigen. Zwei oder mehr werden sie wiedererkennen.