Dass ich es mit der deutschen Sprache treibe, ist wohl allgemein bekannt!
Nein, das war kein guter Anfangssatz, also noch mal:
Dass ich ein gutes Verhältnis zur deutschen Sprache habe, ist doch wohl hoffentlich in meinen zwei Jahren schriftlicher Blogger-Bemühungen bekannt geworden und aufgefallen. Vielleicht liegt es daran, dass es die einzige Sprache ist, die ich relativ gut beherrsche – bei den anderen ist der Vergessensfaktor einfach zu hoch und ich komme immer wieder ins Stocken.
Bei Kindern, Enkelkindern und Betreuungskindern versuche ich, in dieser Beziehung was auf die Beine zu stellen, denn ich finde, dass „ordentliche Berufsgruppen“ auch ordentlich sprechen sollten. Nichts schlimmer als einen nuschelnden, stark Dialekt sprechenden Kundendienstbetreuer oder ähnliches am Telefon zu haben – ich verstehe dann fast nichts und bin stark bis sehr stark versucht, den Hörer aufzulegen und zu versuchen, das nächste Mal eine sympathischere verständlichere Stimme an den Hörer zu bekommen, „geerne im hohen Nooorden beheimatet“.
Leider blieben meine Bemühungen in der ersten Generation nach mir nur mäßig von Erfolg gekrönt, also wird mit der Enkelgeneration fortgesetzt.
Die deutsche Sprache besteht ja nicht nur aus Orthografie – nein, es gibt auch noch die Grammatik – doch dieses Schulfach scheint bundesweit nicht mehr gelehrt zu werden. Ständig, überall und auch hier in Blogs fällt mir auf, dass der männliche Akkusativ falsch verwendet wird. Faulheit? Unwissen? Bei vielen heißt es: „Ich sehe da ein Mann stehen“ – obwohl doch erst das „einen Mann“ einen grammatisch richtigen Satz ergibt.
Amüsante Beispiele kann man da lesen: http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/zwiebelfisch-kasus-verschwindibus-a-372005.html
Hand aufs Herz, wer schreibt und spricht folgenden Satz auf Anhieb richtig: „Ich erkenne in ihm mühelos einen Anarchist.“ oder „Ich erkenne in ihm mühelos einen Anarchisten.“ Keiner muss die Hand heben, wenn er die erste Variante wählt. Ich bemerke immer mehr solche Sprachschludereien. Den Deutschen scheint es entfallen zu sein, dass sie eine Sprache mit 4 Fällen haben. Den Nominativ beherrschen sie ja noch recht gut: dass der Dativ dem Genitiv sein Tod ist, darüber hat sich schon Herr Sick in dem gleichnamigen Buch geärgert und belustigt – und ich setze jetzt noch einen drauf mit dem Akkusativ. – Viele haben ja schon mit diesen oder anderen Bezeichnungen wie deklinieren oder konjugieren oder oder oder ihre Probleme. Ich möchte betonen, dass ich das noch von der Grundschulzeit her kenne, nicht aus der Gymnasialzeit, und die ist bei mir bestimmt länger her als bei manchen anderen. – Aber genug, sonst liest nie wieder jemand hier und zumindest diesen Artikel nicht weiter.
Über den Gebrauch von „größer als“ und „größer wie“ will ich mich jetzt nicht aufregen, das scheint wirklich in manchen Regionen falsch unterrichtet zu werden. Das Schlimme ist, der Duden passt sich im Laufe der Zeit an, man muss nicht mehr „Atlanten“ oder „Kakteen“ sagen, Atlasse und Kaktusse tun es auch!
Doch wie viel schlimmer ist es für meine Augen, wenn im wunderschönen Tierpark Germendorf überall die deutsche Sprache misshandelt wird, mit den Füßen getreten – im übertragenen Sinne. Keinem in der Schilderfabrik ist es aufgefallen, keinem von der Leitung des Parks, als die Schilder angebracht werden sollten. – Mitleidige oder genau so sprachlich beleidigte Besucher wie ich haben schon eigenmächtig Korrekturen vorgenommen.
Im Fotoblog habe ich zwei sehr schöne Fotos mit sehr schönen Fehlern. Die Fehler im dritten Foto habe ich nicht aufgeklärt – da kann sich jeder testen, wie sattel- und grammatikfest er ist.

Ich bin auch hier auf dem Foto noch versucht, mit dem Fotoprogramm ein „n“ anzufügen. Das hier hatte ein Besucher angehängt. – Und davon standen bestimmt 100 Schilder rum.
Mal davon abgesehen, dass es „Häuserschluss“ heißen müsste, meinen die sicherlich „Schließung der Häuser“ oder „Häuserschließung“ – aber na ja, man versteht es ja auch so.
Hier überlasse ich es euch selbst, die drei Fehler zu finden oder eben auch nicht zu finden.
Und jetzt habe ich ein Beispiel aus dem echten täglichen Leben, wo ich selbst überfragt bin, wie es eigentlich richtig heißen müsste. Voilà:
Genug, die Lehrerin hat Pause.