Claras Allerleiweltsgedanken


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Ein Hoch auf den Durchschnitt

Dieser Post durchbricht meine momentane, geplante Veröffentlichungsfrequenz (aller zwei Tage einen Artikel)- doch ich musste dem „Durchschnitt“ zur Seite stehen 🙂

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Wie man den Durchschnitt beurteilt, kommt auf den Standpunkt und auf den Untersuchungsgegenstand an. – Hier werden keine Werte aus statistischen Jahrbüchern verwendet, sondern einfach empirische Werte aus dem Clara-Leben. –

Ich weiß, dass das wohl eher das Durchmesser-Zeichen als das Durchschnittszeichen ist, aber bleiben wir jetzt der Einfachheit halber mal bei diesem. Grübel, grübel: Hat es was zu bedeuten, dass der Strich nicht genau die Kugel halbiert???

Warum erscheint es vielen als negativ, wenn sie zum Durchschnitt gehören? Bei den Sachen, die ich jetzt betrachten werde, möchte ich gerne zum Durchschnitt gehören. Ich beziehe meine Werte von einer – natürlich statistisch nicht relevanten – Zahl von Frauen in ähnlichem Alter von mir.

Postfrequenz: Der Durchschnitt liegt wohl etwas über 2 pro Woche, also höher, als Herr Luther andere Aktivitäten einschätzt oder empfiehlt – wenn ich mich an diesen Durchschnitt hielte, würde ich viel Zeit sparen (mit der ich dann nichts Vernünftiges anzufangen wüsste 🙂  )

Zahnbefund: Eine durchschnittliche Frau in meinem Alter und in meinem Bekanntenkreis hat eine Zahnmenge von >20 in ihrem Mund – an echten Zähnen mit echten Wurzeln. – Gern würde ich zum Durchschnitt gehören. (Rachitische Nachkriegskinder bei östlichen Zahnärzten hatten es schwer mit ihren Zähnen, die waren schneller weg, als sie in den Spiegel gucken konnten)

Liebesleben: Martin Luther hat einen Satz geprägt, der damit endet: „… macht im Jahr dann 104“ – wäre doch für viele eine verhandelbare Größe, auf diesen Durchschnitt zu kommen.
Und hier muss ich einfach einen Witz loswerden, der passt so schön zum später erwähnten IQ,  von Witze.net ist klar:

In der Germanistikvorlesung fällt der Begriff „a priori“. Der Professor bemerkt in der ersten Sitzreihe eine Studentin, die an dieser Stelle die Stirn runzelt.
Professor: „Na, junge Kommilitonin, Sie wissen wohl nicht, was das heißt?“
Studentin: „Nein.“
Professor: „Das heißt: Von vorn herein!“
Studentin: „Aha, jetzt weiß ich auch, was apropos heißt …“

Urlaubsreisen: Wenn ich mir die vergangenen und gegenwärtigen Urlaubsziele meiner gleichaltrigen Umgebungsdamen anhöre, dann wäre ich schon froh, wenn ich 50 % ihrer Reisen zu meinem Durchschnitt zählen könnte.

Fotografie: Von den Bloggern, die hier oft schöne und wunderschöne Fotos zeigen, haben bestimmt 80 % eine tolle Kamera mit Wechselobjektiven, mit Makro, mit Tele, mit Sonnenblende, mit Schwenkdisplay, mit … und mit … – Das ist das einzige, wo ich nicht zum Durchschnitt gehören möchte, weil ich zu faul bin, mit so schwerem Gerät durch die Botanik zu ziehen.

Spareinlagen bzw. Vermögen: Das werde ich hier nicht zugrunde legen, weil die Millionäre und Milliardäre in Deutschland den Durchschnitt versauen.

Monatliche Bezüge: Die Rentnerinnen, die ich kenne, verfügen pro Monat über mehr als 1.500,– € oder – wenn nicht – zahlen sie keine Miete. – Ich habe einen schriftlichen Antrag gestellt, zum Durchschnitt zu gehören.

Hörvermögen: Nicht mehr alle in meinem Umfeld hören das Gras wachsen, aber alle zumindest verstehen die Gespräche vom Nachbartisch. – Was muss ich machen, um in den Kreis der Durchschnittlichen aufgenommen zu werden?

IQ: Der durchschnittliche IQ in Deutschland liegt bei ca. 100 (90 – 110). Bewegt man sich um die 70, lebt man vielleicht ruhiger, weil man sich über viele Sachen weniger einen Kopf macht, sollte aber sicherheitshalber immer einen klugen Berater an der Seite haben, um knifflige Lebensaufgaben zu lösen. – Bewegt man sich jedoch bei >130, ist man auch ganz schön einsam, weil man nicht immer die anderen 2 % der Bevölkerung um sich hat, um sich auszutauschen. – Auch wissen wir, dass viele Hochbegabte auf Sonderschulen landen, weil sie für unbegabt gelten.
Beim Fleischer wird gefragt: „Darf’s ein bisschen mehr sein?“ – und hier würde ich heftig mit dem Kopf nicken.