Claras Allerleiweltsgedanken

Der Kampf David gegen Goliath …

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und David gewinnt wieder.

Seit dem 8.12. befindet sich meine Mutter nach ihrem Krankenhausaufenthalt wieder im Heim und macht in schöner Regelmäßigkeit in die Inkontinenzvorlagen, weil keiner schnell genug da ist, um sie aus dem Bett zu holen.  – Im Heim oder auf der Wohnetage sind alle sauer mit mir, weil sie auszieht, weil ich mich wegen des Rollstuhls beschwert habe, weil ich mich nicht angepasst verhalte – aber eigentlich hauptsächlich deswegen, weil ihnen regelmäßig ca. 1750,00 € monatlich ab Januar entgehen werden .

Ich versuche, alle beteiligten pflegenden Personen mit einer anständigen „Gratifikation“ bei Laune zu halten – bedankt hat sich bisher keiner dafür, vielleicht erschien es ihnen normal.

Auch entschuldigt hat sich keiner bei mir, u.a. dafür, dass sie eine gewisse Teilschuld an dem Unfall anerkennen oder dass sie mir mit dem unrechtmäßig an die AOK zurückgegebenen Rollstuhl viel Ärger und anderes bereitet haben. Keiner hat die Verantwortung dafür übernommen, also, keiner ist es gewesen – eine Praktikantin (aber nicht die schöne Klementina) wurde vorgeschickt, sie solle es gewesen sein.

Keiner wollte die Zuzahlung für den neuen Rollstuhl übernehmen (war nur ein Witz), keiner wollte für die Reparaturpauschale aufkommen, die der erste Rollstuhl hatte, dieser jedoch nicht mehr.

Und dann passiert am 19. Dez. (am 12. Tag im Heim) folgendes: „Frau Himmelhoch, sie müssen schleunigst Inkontinenzvorlagen kaufen oder besorgen, es sind nur noch 4 Stück da“, sagte mir die Stationsschwester.  Obwohl das eine Kassenleistung mit geringer Zuzahlung ist, hat sich keiner – auch die Ärztin nicht – um eine Verordnung gekümmert, um eine Genehmigung bei der AOK bemüht. Das lohnte sich ja nicht für einen Monat – genau so wörtlich wurde mir das rübergebracht. – Das hohle Entschuldigungsgestammel hätte ich ihr abgenommen, wenn sie mir mehr Zeit eingeräumt und sich zwischendurch mit geborgten Sachen beholfen hätte. – Warum soll immer ich die Fehler des Heims  ausbügeln?

Nachfrage bei einer renommierten Lieferfirma: Pro Packung kosten die dort 15,00 €, also für 90 Stück hätte ich 45,00 € auf den Tisch legen müssen – im Internet hätten 120 Stück ca. 35,00 € gekostet. Doch diese Zeit wurde mir ja nicht eingeräumt – der Abzugshahn von der Pistole auf meiner Brust war schon gespannt.

Dennoch löste ich es dann so, dass ich bei der Ärztin eine Verordnung von 90 Stück bekam (zuerst wollte sie nur 30 genehmigen), die AOK – die ich hier mal ganz laut und ganz kräftig loben möchte, da die Zusammenarbeit bestens und vor allem großzügig und reibungslos funktioniert – alles im Schnellverfahren absegnete und ich im Heim siegesbewusst die Windeln in den Schrank packte. Das dumme Gesicht von der Verursacherin hättet ihr sehen müssen – und mein siegesbewusstes erst 😉

Autor: Clara Himmelhoch

Auf meinem PR = purple Roller fahre ich durch die Bloggerwelt und mache PR = Public Relation. In meinem Gepäck habe ich fast täglich eine "Überraschung" für meine LeserInnen. Hausfrauentipps und -tricks als auch Koch- und Backrezepte müsst ihr wo anders suchen.

31 Kommentare zu “Der Kampf David gegen Goliath …

  1. Es war einmal….vor nur 5 Jahren, ein Land im hohen, wenn nicht höchstem Norden, also Finnland, das stand schön deppert da. In Pflege/ Sozial- Berufen. Hatte aber aufgemerkt, als es bei PISA immer ganz am A*sch war. Und dann das DDR Schulsystem übernommen. Denn, wenn man schon unten steht, was soll man das noch mit dem BRD System. Das haben Österreich und Afghanistan. Die Zivilisation also nicht. Kurzum: Für Sozialberufe wurde ein Lohnerhöhung bis zu 600€ in 3 Jahren über der tariflichen festgelegt. Finanziert wurde es durch Abschaffung der Stellen für Obermacker im Rathaus. Denn Bedarfe und Reparaturen können im Kindergarten bis Altenheim festgestellt werden. Wenn die Politik es möchte. Dazu muss aber auch alles angemeldet werden können, z.B. durch diese Internet. das ist ja vom Baltikum bis Finnland, selbst wo keiner wohnt, blitzschnell. Anders ist es im Sauerland oder der Lüneburger Heide.
    Wer nicht eine der Gazetten der TOP 5 Verleger in der BRD lesen muss und auch will, kann das wissen. Wird aber ungerne genommen, ich sage nur: Koch-blog/TV/Bücher immer topp.
    Dazu sangen die KINKS: Give the people what they want. Und meinten es nicht freundlich.
    hihi, ich schmeiß mich weg und danke für die Aufmerksamkeit nach Textstrecke, ich suche und Video 1 zeigt es gleich, der Angang reicht:

    (Nein, ich rege mich nicht auf, langweile mich nur ungerne, keine Panik, Clara)

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    • Ich glaube, die falsche Aufteilung der Steuergelder ist Deutschlands Hauptkrankheit – es kann nicht sein, dass eine Exklusivoper in Hamburg, ein normaler Flughafen in Berlin am Ende fast das Zehnfache von dem Kosten, was am Anfang veranschlagt wurde. – Und jetzt jammert Hr. Steinbrück auch noch, dass Bundeskanzler zu wenig verdienen – bloß gut, dass es die immer nur in einer Ausfertigung gleichzeitig gibt, sonst blühte uns dort das nächste Steuerdesaster.
      Die fetten Leute im Video haben mir am besten gefallen.

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      • Stimmt, das Projekt Olympia London wurde präzise kalkuliert vorgestellt, um durchsetzbar zu sein. Am Ende wurde es deutlich billiger als geplant. Wenn aber ein brutalmöglichster Aufklärer direkt vom MP Sessel Hessen zum Chefsessel der Baufirma B+B wechselt, wird nix billig sein. Nur noch das Weihnachtsgeld.

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  2. …manchmal fällt mir nichts ein…aber Dein unermüdliches Tun und Aufpassen und Wirken und Sorgen, das gefällt mir- und man kann Überlegungen anstellen, was noch alles kommen könnte- auch zu lesen in meiner Blogroll bei Luisa Francia, deren Mutter auch um die 90 ist….
    Gruß von Sonja

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    • Ich wunderte mich, warum ich dich heute morgen freischalten musste: Irgendwas ist anders, jetzt schreibst du dich hinten mit doppel-s, eigenartig. – Sonja, ich glaube, dass dieses mein Tun, Aufpassen, Wirken und Sorgen ein Ausgleich ist für die fehlende richtige Tochterliebe – diese Fürsorge meinerseits für sie geht auf jeden Fall so weit, dass sie es so gut wie möglich haben soll. – Heute nur noch „Spaßarbeiten“ und dann sage ich mit einem lachenden Gesicht dem Heim in 30 Stunden auf Wiedersehen.
      Und tschüss sagt hier für jetzt Clara

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  3. Ich hab ja öfter mit Heimen zu tun und meine Erfahrungen sind sogar von Station zu Station sehr unterschiedlich. Es ist gut wenn man freundlich aber bestimmt seine Rechte, vor allem die der Menschenwürde, durchsetzt. Mit den Krankenkassen ist das meist eher weniger problematisch, das wird einem gerne nur von manchen Ärzten und Pflegepersonen vor gemacht 😉 Wie schon gesagt, Freundlich aber bestimmt, notfalls auch mal mit Nachdruck 😉 mal ganz liebe Grüße hier lass, Barbara

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    • Barbara, du magst direkt und indirekt recht haben: Mit dem „freundlich, aber bestimmt“ hapert es bei mir ganz schnell – mein Adrenalinspiegel geht viel zu schnell in die Höhe – besonders bei Ungerechtigkeit und Verlogenheit. Als die Rezeption dort wegen des Rollstuhls so rumeierte und es keiner gewesen sein wollte, ist mir ein leichtes „Brüllerchen“ entfleucht. Aber ich muss mich ja nicht mehr lange zusammenreißen, in 30 Stunden ist dieses Heim Historie.
      Liebe Grüße zurück von Clara

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  4. Die AOK ist gar nicht so schlimm, wie allgemein gesagt wird. Für Inkontinenzmaterial gibt es Dauerverordnungen für 6 oder 12 Monate. Da wird auch keine genaue Anzahl aufgeschrieben sondern der jeweilige ca-Bedarf für Tag und Nacht. Auf dem Rezept steht dann z.B.: ca.4-6/Tag, 2/Nacht. Die Kasse bestätigt die Kostenübernahme und eine Firma liefert pünktlich ins Haus/Heim.
    Liebe Grüße von Elvira

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    • Elvira, ich weiß inzwischen, wie das procedere abläuft – und deswgen ist es um so fieser, was die Tanja mit mir gemacht hat. Sie hätte sich was im vollen Lager ausborgen können und mir Zeit lassen, bis ich was besorgt habe. – Ich glaube echt und ehrlich, dass die mit Absicht Stress gemacht hat. – Und jetzt stellt sich raus, dass sie kaum welche von dem ergatterten Vorrat gebraucht haben.
      Beste Grüße zu dir – und morgen wird dieses Thema noch einmal von der lustig-praktischen Seite beschrieben.
      Beste Grüße zu dir

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  5. Wie schrecklich das alles! Jetzt im Nachhinein sehe ich, wie gut ich es damals trotz all des Stresses (?) hatte. Das Pflegeheim war städtisch und erstklassig. Das alles wäre da nicht passiert. Ich kann dir nur wünschen, dass es so im neuen Heim wird, dass deine Mutter noch eine zufriedene Zeit dort verleben kann und dass du endlich auch mal zur Ruhe kommst.
    LG, Franka

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    • Ich glaube, ich brauche wirklich bald eine Auszeit, denn heute sind mir drei gravierende „Fehler“ passiert. Ich wollte zwei volle Koffer und einen Sack in das neue Heim transportieren. Ich stellte die Koffer auf den Parkplatz und wollte mein Auto holen, dass ganz wo anders stand. Als ich es hatte, vergaß ich die Koffer und bemerkte erst beim Ausladen in Teltow, dass die Koffer noch vor dem Heim stehen. Sie standen auch noch, als ich wiederkam. – Und dann die Sache mit dem Schuhschrank. Gestern wurden alle privaten Möbel rausgeräumt. Mir ist partout nicht ein- und aufgefallen, dass der eine Schrank privat und mitgebracht war, jetzt müssen wir den getrennt am Montag abholen und unterbringen.
      Heute fand ich es schon sehr gut, dass mich die Pflegekraft am Silvestertag zum Kaffee eingeladen hat – es gibt Bratäpfel. Die ganze Atmosphäre dort gefällt mir sehr, sehr gut – es ist nicht so unterkühlt wie im jetzigen.
      Mit Gruß von Clara

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      • Daran sieht man, dass du am Limit bist und dringend auch mal Pause brauchst. So ist das heutzutage: ältere Leute (wozu ich mich ja auch zählen muss), müssen sich bis zur eigenen Erschöpfung um die noch älteren kümmern. Ein Lichtblick ist aber wirklich, dass das neue Heim gut zu sein scheint. Jetzt halte den Rest auch noch durch und danach gönnst du dir irgendwas Gutes.
        LG, Franka

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        • Ich finde es sehr gut, dass die Pflegekraft nicht so ganz jung ist – ich schätze sie Anfang 50 – und ich habe bisher niemand irgendwo rauchen sehen. Schau’n wir mal.

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  6. Ich bin ja im Jahresendzeiturlaub in Chengdu. (Also nach westl. Kalender- Rechnung. Als Hinweis für Edukatoren und so…)

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  7. ist ja so: Ich muss mich noch nicht auf eine Heimplatzsuche für die Eltern begeben, aber wenn es mal so weit ist, sollte ich bis dahin mal einen Nahkampfkurs besucht haben?
    Immer Argumente ist ja auch doof, wie ich lese.

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  8. Na hoffentlich bekommst du das jetzt vollends schnell über die Bühne, liebe Clara. Du scheinst da wirklich ein ganz schlimmes Heim erwischt zu haben. Ist ja auch ärgerlich, wenn die Angehörigen ständig kontrollieren. Puhh, ich hoffe nur, dass ich meine Wohnung nicht mehr verlassen muss.

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    • Ute, ich war gar nicht so der Kontrollfreak – aber ab und an musste ich doch mal anfragen, ob man nicht die Duschfrequenz etwas dichter gestalten könnte oder auch mal baden. – Ging eben nicht – und meine Mutter war viel zu ruhig und zufrieden.Das hat sie ihr ganzes Leben o gemacht – immer mussten andere die Kastanien aus dem Feuer holen.
      Ich würde mich vielleicht auch schwer tun bei einem Umzug.

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  9. liebe Clara,
    ich hoffe, dass ihr den Umzug bald über die Bühne bringen könnt, dass deine Mutter sich im neuen Heim wohl fühlt und dass du zur Ruhe kommen kannst. und dann zeigst du uns mal dein siegesbewusstes Gesicht. : D
    Deine Mutter hat großes Glück, dass sie dich hat.

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    • Gudrun, morgen zeige ich euch erst einmal was anderes, denn es muss mal wieder ein wenig Spaß in die Sache kommen. – Also dann bis morgen, du Liebe. Mit Gruß von mir!

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  10. Ich glaube nicht, dass es denen um die monatliche Knete geht. Die Plätze werden erfahrungsgemäß ganz schnell neu vergeben. Aber das Personal scheint den Umzug persönlich zu nehmen. Das ist echt umprofessionell. Wohl dem, der Angehörige hat, die sich kümmern (und sich nicht alles bieten lassen). Ich wünsche Dir von Herzen, dass das neue Heim ein Glücksgriff ist.

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    • Britta, mir sagte die Hausdame im Vertrauen – als sie noch nicht mit mir wegen des Rollstuhls und der Gardinen moserte – dass das Heim längst nicht mehr voll ist – in Berlin gibt es einfach zu viele davon. Die 3 in Stahnsdorf, Teltow und G???? haben mir auch gesagt, dass inzwischen mehr Berliner als Brandenburger in ihren Heimen liegen – wahrscheinlich wegen des Preisunterschieds. – Ich staune auch immer wieder, wie die bei einer so hochgradig dementen Bewohnerin, wie meine Mutter es momentan ist, davon sprechen können, dass sie sich so sehr an das (ständig wechselnde) Personal gewöhnt hätte. Sie kennt niemand von dort richtig.
      Aber sie bekommen nicht so schnell so eine pflegeleichte Person wie meine Mutter, die nichts fordert, mit allem zufrieden ist, nie aufmüpft. Sie wurde in 5 Jahren nicht einmal gebadet, einmal pro Woche geduscht – die haben sich wirklich nicht überarbeitet für die 2.500,00 Euro.
      Apropos baden – das neue Heim hat sich gleich jetzt erkundigt, wie das bei ihr mit baden ist. – Ich glaube, es kann besser werden.

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  11. Nicht so wie heute in der Vollmondnacht – mindestens 3x aufgewacht wegen eines idiotischen Traums – aber nachher den gleichen Traum weitergeträumt. Ich wurde kontrolliert und fand meine Monatskarte nicht. Nach dem dritten Traumsuchkampf stand ich auf und suchte sie in echt im Rucksack – so glaubhaft habe ich geträumt.
    Morgen sind noch winzige Restarbeiten zu erledigen, dann muss Mama nur noch ihr zartes Popöchen im neuen Zimmer in den alten Sessel pflanzen.

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