Claras Allerleiweltsgedanken


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Warum lese ich so wenig?

Ich lese sehr, sehr viel – fast rund um die Uhr meines Wachseins – aber eben nicht in echten Büchern, auch nicht in elektronischen oder auch nicht in raschelnden Zeitungen oder Zeitschriften. In ersteren überwiegend nur dann, wenn ich faulenzend auf einer Wiese liege oder in einem lauten, nicht selbstgesteuerten Verkehrsmittel sitze. Und das alles ist entweder wetterbedingt nicht möglich oder kommt relativ selten vor, denn z.Z. finden keine zeitfressenden Fernreisen statt.

Aber es hat auch noch einen anderen Grund. Ein wenig kommt mir lesen vor wie fernsehen – ich konsumiere nur und kann nicht aktiv meine Meinung dazu äußern. Mit einem Kommentar zu einem gelesenen Text kann ich meine Meinung ausdrücken – ein Buch kann ich nur weglegen oder weiterlesen – im Grunde genommen ist das dem Autor egal.

Oscar Wilde sagte:
Auf seine eigene Art zu denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht auf seine eigene Art denkt, denkt überhaupt nicht.

Beim Bloggen komme ich mir viel aktiver vor – es entsteht etwas eigenes, von der Qualität des Entstandenen mal abgesehen. Dieses „Eingemachte“ kann ich bei Bedarf zu Büchern verarbeiten – muss ich aber nicht, denn wer weiß, wer diese Bücher liest. Vielleicht sagen später die Enkel oder Urenkel:

Was war unsere Oma doch fleißig – aber womit sie sich so alles beschäftigt hat, das können wir nicht nachvollziehen.