des Faschismus – „Zerstörte Vielfalt“
Mehr zufällig als beabsichtigt kam ich zu der oben genannten Straßenausstellung , die vor dem Lustgarten aufgebaut war. Auf vielen, vielen Litfaßsäulen wurde den Betrachtern deutlich gemacht, welches kulturelle und geistige Potential durch die systematische Vernichtung der Juden einfach ausgelöscht wurde. Die Namen mit den dazugehörigen Gesichtern sprachen sehr ausdrucksstark zu den Betrachtern, die lesen und verstehen wollten und konnten … und nicht achtlos daran vorüber gingen.
Könnt ihr euch noch an den Post über das neue Wertheim-Kaufhaus auf der Leipziger Straße erinnern? Spätestens gestern beim Kran-Ballett sind vielleicht Erinnerungen hochgekommen. Und hier ist der Gründer dieses Kaufhauses:
Wir sehen sie hier, die Wissenschaftler, Schriftsteller, Künstler, Dichter und Denker. Die Millionen „namenlosen“ Juden bekamen hier kein Foto auf einer Säule, aber ich glaube, jeder mit Herz und Verstand hatte auch diese im Kopf beim Lesen der Begleittexte. – Zum Glück zeigen viele Sterbedaten, dass diese Person das Grauen der Vernichtung überlebt hat. Durch Intuition oder Beziehung konnten einige Deutschland noch zeitig genug verlassen.
Im Fotoblog gibt es die Fotos einzeln.
Diesen Post schreibe ich u.a. für diese und jene, bei denen in Bezug auf mich der Ausdruck „Gestörte Vielfalt“ zutrifft. Weil ich mal hier und da Stellung bezogen, Fraktur geredet und Ehrlichkeit eingefordert habe, wurde ich aus Lese- und Kommentarlisten gestrichen. Ich merke immer wieder: Gunst kann in Bloggershausen sehr schnell vergeben, aber auch sehr schnell wieder entzogen werden. – Wenn ich mich unschuldig fühle, kann ich stur sein und „Neuanfänge“ ignorieren.
28. April 2013 um 01:00
Lucie, vielleicht mache ich es auch anders herum und überdenke meine Einstellung zum Bloggen. Bloggershausen kann ohne mich leben, wenn ich ganz ehrlich bin.
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25. April 2013 um 18:41
Hallo, liebe Clara,
nach einer mistig geschlafenen Nacht (manno, war ih aufgeregt) und einem stressigen Tag komme ich nun dazu, bei dir ganz schnell zu schreiben. (Ich war zum Existenzgründerseminar oder so ähnlich :D. Es ging irgenwie um die Wurst. Oder meine Haut?)
Du warst wirklich im Spamordner gelandet und weil ich heute so einen Fitz habe, hätte ich das auch nicht gleich bemerkt. Jetzt hab ich dich befreit. Und noch was: Es ist alles gut, alles ist richtig angekommen, ohne Missversändnisse. Es ist alles gut. In dem Spamordner warst du, weil ich mal eine Liste von Begriffen angelegt hatte als der braune Troll sein Unwesen trieb. Ich werde mal ein bissel aufpassen, dass nicht noch jemand verschwindet. Bei mir wird keiner, außer Nazis, ausgegrenzt.
So, und nun wusele ich mal weiter. Ich hab noch so viel zu tun.
Und danke für deinen Beitrag heute.
Gruß aus Leipzig, mit auch einer Lise-Meitner-Straße
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25. April 2013 um 19:42
Na, dann ganz viel Glück für deine Existenzgründerabsichten. – Gestern Abend habe ich eine Talkshow mit Gysi und FDP-Mann und Unternehmern gesehen. Da kam mir so richtig zum Bewusstsein, dass wir (Leute wie du und ich und Emil) jetzt fast ein zweites Mal in unserem Leben vor einem „Abgrund“ stehen.
Ich finde es immer wieder wahnsinnig bedauerlich und vor allem unverständlich, wie viel geistiges Kulturgut (Menschen) und wissenschaftliches Potential (auch Menschen) von den Nazis vernichtet wurde. Der Mensch ist wirklich seine eigene Bestie.
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25. April 2013 um 19:59
Stimmt. Ich nehme das aber nicht hin, beiseite geschoben zu werden. Ich möchte weder Billigarbeiter, noch Umsonstarbeiter und auch kein Leibeigener sein. Und deshalb krempele ich die Ärmel hoch. Was soll mir denn passieren?
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25. April 2013 um 20:08
Es kann nur besser werden, denn schlimmer (auf dem Gebiet von Nicht-Arbeit meine ich) geht ja kaum noch)
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25. April 2013 um 16:42
Sehr informativ.. Hat mir gefallen , liebe Zeitung, danke
Isis
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25. April 2013 um 19:16
Wenn du mich zur Zeitung mit den 4 Großbuchstaben machst, dann lasse ich es mir gefallen.
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25. April 2013 um 12:33
Das ist wieder typisch, da beklebt man einige Litfaßsäulen, dem SS Mann Beisheim gestattete man, sich ein großes „Center“ (ohne Concentration aber!) zu widmen.
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25. April 2013 um 15:16
Da ich eine Antwort darauf erst einmal ein wenig recherchieren muss, sage ich erst einmal nichts.
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25. April 2013 um 15:33
Ich will jetzt nichts und niemand hier entschuldigen, am allerwenigsten einen Mann in schwarzer Uniform. Wikipedia: „Otto Beisheim (* 3. Januar 1924 in Voßnacken bei Essen“ war zum Kriegsende gerade mal 21, fast noch ein Kind. Früher wurde man doch erst mit 21 volljährig. Konnte er da schon ein richtiger Mann mit der Doppelrune sein?
Da ich so gut wie nichts über die näheren Zusammenhänge weiß, bin ich einfach still.
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25. April 2013 um 18:28
Zumindest hat er seinen Bevollmächtigten gefeuert, als dieser nicht verhinderte, dass sein Ausblick von seiner Suite aus seinem Center auf das Stelenfeld fiel. Text dazu http://www.konkret-magazin.de/aktuelles/aus-aktuellem-anlass/aus-aktuellem-anlass-beitrag/items/400.html
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25. April 2013 um 19:35
Nun habe ich den ellenlangen Artikel vom Herr des Handels und so gelesen, aber das von dir hier Zitierte habe ich nicht lesen können. Bin ich wieder zu blind gewesen?
Meinst du das Stelenfeld in Berlin? Oder wo?
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25. April 2013 um 11:08
Lise-Meitner-Straße in Charlottenburg (U7 Mierendorffplatz). Zu dem, was wildgans erspürt hat, muss ich ja nichts mehr sagen. Nur, dass sie scheinbar wirklich sehr feine Sensoren hat.
Herzliche Grüße von Elvira
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25. April 2013 um 15:47
Hallo, Elvira. Ich will die Sensoren von Wildgans nicht abstreiten, aber hier bei meinen letzten Zeilen des Posts gehörte aber keine ausgeprägte feine Sensorik dazu, um zu spüren, dass da was dahinter steckt. Ich hoffe, Sonja ist nicht sauer. Sonja hatte mehr den Mut, es anzusprechen und zu hinterfragen, damit ich mich näher äußern kann. – Ich denke, wer aufmerksam liest (jetzt ganz allgemein gemeint) und vor allem immer bis zum Ende liest, dürfte hier schon gestutzt haben. – Ein Blick auf die Zugriffsstatistik zeigt, dass die „Mundpropaganda“ gleich irgendwelcher Art funktioniert. – Apropos Statistik: Es ist schon „spaßig“, wenn Tag für Tag Leser reinschauen, die früher auch geschrieben haben. Ich werde und ich will diese ca. 10 Namen nicht aufführen, aber wer lange bei mir liest, weiß, wer nicht mehr da ist. – Sicher könnte man sagen: Bei so vielen KANN es nur an mir liegen. Gut, dann liegt es eben an mir, aber ich werde mich nicht verbiegen, so ehrlich wie möglich bleiben und vor allem keine schlechten Sachen schönloben. Wenn ich irgendwo unbedingt schreiben will, weil ich Sympathie für die Bloggende empfinde, dann schreibe ich was allgemeines. – Es werden überwiegend nicht die Posts oder Artikel geliket oder kommentiert, sondern es werden Sympathiekundgebungen hin und her geschickt. Vom Prinzip her ist das auch noch okay, doch manches Mal habe ich so das Empfinden, dass die im Mailpostfach besser aufgehoben wären.
Aber ich weiß, ich bin einfach zu kritisch – aber ich will es eben nicht einfach nur „SCHÖN“ hier haben.
Manchmal staune ich nur, wie Missverständnisse passieren – gerade gestern konnte ich es wieder beobachten.
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25. April 2013 um 11:07
Danke Clara – Dein heutiger Blog hat mir sehr gefallen. Inhaltlich ist das ein so großes Thema, zu dem ich mich gar nicht in ein oder zwei Sätzen äußern kann und will.
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25. April 2013 um 15:15
Leonie, da reichen zwei/drei Sätze und sie reichen nicht. Wenn man grundsätzlich offen ist, die Vergangenheit mit all ihren Schrecklichkeiten zu glauben und dann in der heutigen Zeit versucht, eine Wiederholung zu verhindern, dann ist das schon sehr, sehr viel mehr getan, als man vielleicht meint.
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25. April 2013 um 09:12
Bei Dir tobt die Vielfalt.
Gibt es diese Ausstellung auch in einem Buch oder Katalog?
Und ich spüre: da wühlt etwas in Dir, was mit dieser Ausstellung eher weniger zu tun hat…
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25. April 2013 um 09:41
Mit dem Buch oder Katalog kann ich mich gern erkundigen – mir ist so, als wenn ich mich da beim Berlin-Souvenir gegenüber erkundigen könnte. – Möchtest du, dass ich eines davon für dich besorge? Wenn ja, bis zu welchem Preis darf es kosten?
Mit dem anderen haben deine Sensoren so etwas von Recht. Vielleicht hat das klare Formulieren (eine eindeutige Klarheit bzw. Bezug habe ich allerdings vor dem Erscheinen wieder weggenommen, weil ich wirklich weder provozieren noch denunzieren möchte) damit zu tun, das mal wieder zur Sprache zu bringen, was mich mehr als einmal darüber nachdenken lässt, die Form des Bloggens zu ändern. – Ganz kann und will ich nicht verzichten, denn die „Altersmitteilsamkeit“ will ja irgendwie kanalisiert werden. – Ich arbeite jetzt schon an Posterstellungen im Juni – da kannst du sehen, was ich alles zeigen möchte. – Immer wieder steht das Lachen und Freude bringen im Vordergrund, die ernsten Sachen kommen nur ab und an mal an die Oberfläche.
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25. April 2013 um 12:48
Mit dem Besorgen erst mal warten. Danke für das liebe Angebot. Evtl. komm ich drauf zurück!
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25. April 2013 um 12:37
Eher spärlich:
http://www.dhm.de/ausstellungen/zerstoerte-vielfalt/infobroschuere.html
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25. April 2013 um 14:52
Danke, Blinkfeuer – das ist wirklich Dienst am Leser = Blogger! Ich gucke mal, aber mehr ist ja die Info für Wildgans bestimmt.
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25. April 2013 um 01:03
Bei mir ums Eck ist die „Lise-Meitner-Str.“ …
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25. April 2013 um 09:34
Gibt es bei euren Straßenschildern dann auch eine Erklärung, wer oder was mit diesem Namen verbunden ist? – Bei uns ist es das sehr oft und das finde ich auch gut, denn sonst würden 70%?, 80% oder noch mehr Prozent der Leute nicht wissen, was mit Lise Meitner gewesen ist und was ihr passiert ist.
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25. April 2013 um 09:42
Im Stadtzentrum gibt es das wohl. Aber hier am Stadtrand nicht.
Aber weil ich mal Physik studierte (und DDR-Unterricht genoß), weiß ich zumindest um ihre Mitarbeit bei der Entdeckung der Kernspaltung und einiger Transurane.
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25. April 2013 um 09:54
Emil echt, ich kannte sie auch vom Unterricht her und dann noch von Berlin, weil es hier ein Hahn-Meitner-Institut oder so ähnlich gibt.
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