Großeltern ist ein wenig übertrieben, da die Gruppe aus 17 Wunschgroßmüttern und 1 Wunschgroßvater besteht, aber immerhin.
Und wenn Großeltern reisen, denken sie natürlich an die (Wunsch)enkel zu Haus und dass die sich auf diesen Pferden vielleicht wohlfühlen könnten.
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Die Plätze im Bus waren schnell vergeben – und eine verringerte Teilnehmerzahl sicherte unverhältnismäßig viele Fensterplätze. Die ersten Querelen im Bus waren überstanden. Ich schaute schon ein wenig verdutzt, als mich jemand laut und deutlich darauf hinwies, dass ich jetzt wohl nicht nur schwer hören würde, sondern auch noch schlecht gucken könnte. Mein Vergehen: „Ich fragte, ob der Bus eine Toilette hat, weil ich die Tür ganz hinten eben nicht als eine solche identifiziert hatte“. – Zu meiner großen Freude durfte ich mit dieser „speziellen Großmutter“ auch noch 2 Nächte die Vierbett-Zimmerluft und ihre lauten Ausatemgeräusche teilen.
Obwohl die Fahrt Erfurt zum Ziel hatte, haben wir einen Zwischenstop in Naumburg gemacht. Ich entschied mich gegen die Dombesichtigung, weil die Zeit nicht für beides reichte, und streifte durch die Stadt. – Ich muss immer wieder sagen: „Der Osten ist schön geworden“ – zumindest weitestgehend, die Bausubstanz ist unheimlich historisch und lässt meinen Auslöser wenig ruhen.
Das Fachwerk teilt sich die Aufmerksamkeit der Besucher mit klassizistischen Häusern und mit denen aus der Renaissance. Mit Collagen weiß ich mir am besten bei der Fotofülle zu helfen.
Torbögen sind meine Spezialität – fast keiner bleibt unbegangen. – Zugewachsene Häuser finde ich romantisch – wenn ich nicht darin wohnen muss. Das Haus sieht wirklich aus wie mit Vollbart.
Kalle hatte ja ein Türenprojekt – vielleicht läuft es sogar noch. Ich habe bei meiner Türencollage eine „Mobiltoilettentür“ in den Mittelpunkt (des Interesses) gestellt, denn wenn einem das Wasser aus den Unterlidern schwappt, interessiert keine noch so kunsthistorisch wertvolle Tür mehr.
Und wenn Blinkfeuer lange genug mit Herrn Rechtsanwalt getagt oder verhandelt hat, wird er diese unscheinbare braune Tür auch schätzen.
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Wer weiß von Nietzsche mehr als dieses geflügelte Wort: „Wenn du zum Weibe gehst, vergiss die Peitsche nicht!“ Naumburg hat ein wenig mit Nietzsche zu tun. Er hat dort gewohnt, hat später öfter seine Mutter besucht – und als Dank hat er ein eigenes Denkmal bekommen. Die untere Tafel mit dem Besuch bei seiner Mutter finde ich schon ein wenig übertrieben.
Das Denkmal zeige ich euch sicherheitshalber hier, denn ich fand es ausgesprochen interpretationsfreudig – man kann vieles hinein- oder hinauslesen. Er, von oben herab, sie, gar nicht schüchtern und keck die Hände in die Hüften gestemmt. Die heißt bestimmt Clara oder so ähnlich.
Und zum Schluss gibt es als erstes den deutlichen Beweis, dass Löwen und Löwinnen überall sind und fast immer „goldig“ sind. Die, die mir sofort widersprechen würden, lesen ja offiziell nicht mehr hier, deswegen habe ich nichts zu befürchten.
Was habe ich gelacht, als ich diese neckischen Köpfe auf den Fensterbrettern sah – es gibt eben immer welche, die ihr Wissen aus dem Off beziehen und es dann ein wenig „verändert“ weitergeben.
Übertreibt man des mit der Falschwiedergabe von Wahrheiten zu sehr, dann sehen die Fenster vielleicht nach einiger Zeit so aus:
Eine Stadt, die auf sich hält, hat auch einen anständigen, großen Stadtbrunnen, in dem sich müde Touristinnen die Füße kühlen können.
9. Mai 2013 um 22:12
Danke, danke – ich glaube, ich deute in die Fotos immer viel mehr hinein, als die Fotos eigentlich sagen wollen. Aber dadurch werden das Leben und das Lesen interessanter!
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9. Mai 2013 um 19:01
Danke für deine Stadtführung und die schönen Eindrücke auf den Collagen. Den Brunnen hätte ich auch sicher oft geblitzdingst. Die Köpfe auf den Fenterbettern gefallen mir besonders gut.
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9. Mai 2013 um 21:00
Die Köpfe im Fenster kamen fast zum Schluss – fast als Belohnung. Durch meine eigenen Wege und mein Navi bin ich irgendwelche Wege gegangen, die wir mit der Gruppe nicht gingen. Und dort waren das Nietzschehaus, das zugewachsene Haus, einige der schönen Tore und die Köpfe.
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9. Mai 2013 um 18:51
Haha, warste also auch bei Friedrich Nietzsche. Naumburg ist wirklich eine schöne und sehenswerte Stadt. Ich werde sie sowieso in guter Erinnerung behalten, denn dort war meine letzte „schöne“ Arbeitsstelle. Ich musste zwar jeden Tag fahren, aber das war mir egal.
Gruß von der Gudrun
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9. Mai 2013 um 20:56
Dann freue ich mich umso mehr, liebe Gudrun, dass ich dich mit diesen Fotos an angenehme Sachen erinnere. Ich wünsche dir momentan vieles, was dir gute Gedanken macht. – Drück dich!
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9. Mai 2013 um 11:16
Hat mir auch gefallen, diese Stadtsachen zu betrachten. Gerne hätte ich die im kühlen Wasser patschenden Großelternfüße betrachtet…
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9. Mai 2013 um 11:27
Es waren einzig und allein die meinigen – ohne Nagellack, ungeschmückt. Ich gehe meist meine eigenen Wege und allein. Jetzt durch das Navi auf dem Phone finde ich mich sogar immer zurück.
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9. Mai 2013 um 10:24
Schön, dass ich Naumburg durch dich kennen lernen durfte. Die „Fensterköpfe“ sind super. Ach ja, ich war schon in Naumburg, bin aber schnurstracks in den Dom gestürmt, wollte ich doch die „Uta“ sehen, die ich aus dem Kreuzworträtsel kannte (Naumburger Stifterfigur :-))
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9. Mai 2013 um 10:31
Ich kenne sie zwar schon, wollte aber gern auch noch einen fotografischen Blick riskieren. Aber schon der Eintritt war immens, die Fotoerlaubnis kam zusätzlich und die Zeit war wohl insgesamt auf 2 Stunden begrenzt – eher weniger denn mehr.
Da musste die Namensgeberin meiner Tochter hintenan stehen.
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9. Mai 2013 um 09:55
moni, der Herrentag hier ist verregnet, verregnet, verregnet. Da wird den Herren das Geld fürs Bier locker sitzen müssen in der Kneipe.
Ich muss meinen Plan für Anna total umstellen, denn wir wollten auf einen exorbitanten Spielplatz – ab 12 bin ich bei ihr – aber auf nassen Geräten kann man nicht klettern
Für dich drücke ich natürlich die Daumen (wenn sie gerade nicht anderweitig gebraucht werden 😉 ).
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9. Mai 2013 um 09:28
Ein schöner Bericht der Lust aufs reisen macht, aber das ist ja vorläufig bei mir auch gestrichen 😉 Ganz liebe Grüße an dich Barbara
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9. Mai 2013 um 09:57
Barbara, du kennst ja meine Gründe, warum das bei mir auch sehr eingeschränkt ist. – Diese Fahrt war u.a. ein Grund, warum ich nicht zu dem Treffen gekommen bin – es wäre mir alles zu viel geworden.
Dein Gravatar sieht richtig lustig aus!
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9. Mai 2013 um 08:21
Das war mal wieder was so zum Feiertagsmorgen. ich war erst einmal in Naumburg und das auch nur einen halben Tag. Vieles von dem, was du gezeigt hast, habe ich nicht gesehen. Also wenns wieder mal darum geht. wohin heute? – da könnte ich dann mal drüber nachdenken. Erfurt zeigst du doch sicher auch noch. Ich freue mich schon drauf.
Tschüssi brigitte
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9. Mai 2013 um 09:53
Brigitte, wir standen ein wenig außerhalb auf einem Busparkplatz und sind an der Stadtmauer lang in die Innenstadt gelaufen.
Natürlich zeige ich Erfurt – nämlich am 11. und am 12. kommt dann die Gartenbauausstellung. Wann ich von Gotha und Weimar (Rückreise) Fotos zeige, weiß ich noch nicht genau.
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9. Mai 2013 um 07:22
Danke fürs Mitnehmen. Da ich noch nie in Naumburg war, sehr interessant. Was sind eigentlich Wunschgeosseltern? GLG Leonie
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9. Mai 2013 um 10:03
Alleinstehende Mütter und finanziell nicht so gut gestellte Eltern (so sollte es jedenfalls sein), können sich beim Großelterndienst (inzwischen in verschiedenen Städten) um eine Betreuungsperson für bestimmte Notsituationen oder überhaupt als Kontaktperson aus der ältere Generation „bewerben“, die heißen dann bei uns „Wunschgroßeltern“, da es ja nicht die leiblichen Großeltern sind.
Frauen wie ich und oft die dazugehörigen Ehemänner freuen sich, so ein Kind einmal in der Woche oder auch öfter zu betreuen. Dafür bekommen dann die Großeltern, wenn sie finanziell auch nicht so rosig bestellt sind, eine Aufwandsentschädigung und die Gesellschaft eines Kindes.
Ich persönlich hatte mit Kindern (ich mache das schon seit 2004 und sehr intensiv) bisher nur einmal Schwierigkeiten, mit den Müttern aber schon öfter.
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11. Mai 2013 um 00:37
Davon habe ich doch schon mal gehört. Wirklich eine ganz tolle Sache. Hut ab vor Dir und den anderen “ Grosseltern“
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11. Mai 2013 um 11:25
Leonie, kannst den Hut ruhig aufbehalten – alle machen es mit Spaß und Freude und freiwillig – und ich denke, alle bekommen was von den Kindern zurück. Die Mütter sind da schon eher etwas zurückhaltender.
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9. Mai 2013 um 06:26
Eine schöne, lustige Stadt-Party.
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9. Mai 2013 um 10:05
Dett seh‘ ick och so! (Ich bin so blöd, hier berlinern zu wollen – ich spreche relativ hochdeutsch und mag das ziemliche ordinäre Berlinern überhaupt nicht)
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9. Mai 2013 um 00:16
„Übertreibt man des mit der Falschwiedergabe von Wahrheiten zu sehr, dann sehen die Fenster vielleicht nach einiger Zeit so aus:“
Oder diejenigen, die sich von der Wahrheit immer weiter entfernen, werden durchgefädelt. Irgendwann bleibt die Luft zum Lügen weg. Ein Schelm, wer jetzt grinst!
Hör auf! ☺
Das sind schöne Fotos und dass Du den Bummel der Dombesichtigung vorgezogen hast, verstehe ich gut. Das hätte ich wohl auch so für mich entschieden.
Und jetzt springen wir in den Brunnen? 😉
Eine gute und _traum_hafte Nacht wünsche ich Dir. Mach heute nicht so lange, hm?!
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9. Mai 2013 um 10:09
„Durchgefädelt“ – aber durch eines der mittleren Löcher, nicht am Rand 🙂
Die Nacht war gut, allerdings die Träume weniger – immer öfter träume ich von dieser Institution, bei der ich gestern diese „riesige ‚freudige‘ Stufenüberraschung“ erleben durfte.
Wir gingen als große Gruppe durch die Innenstadt, um zum Dom zu streben. Dabei sah ich all die schönen Patrizier- und sonstigen Häuser. Ich KONNTE nicht in den Dom, ich musste in der Innenstadt bleiben.
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10. Mai 2013 um 10:03
Deine „Freude über Gewitter“ scheint also nach wie vor ungebrochen groß zu sein. Ich dachte, die Gewitterangst wäre ein wenig durch – vielleicht – (mir fällt nichts ein, da mein Hirn such-blockiert ist) ??? verdrängt worden.
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10. Mai 2013 um 11:00
Bei Isis gab es gestern, vorgestern ein Video, dass du geliket hast. Das fing meiner Meinung nach aber mit einem Gewitter an? Oder war das nur Blitzlichtgewitter für die Künstler *frechgrins*????
Ich finde Gewitter eines der schönsten Naturschauspiele, wenn ich trocken und sicher in einem geschützten Haus stehe.
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10. Mai 2013 um 11:39
Danke fürs Abgeben – beim nächsten Gewitter denke ich: So, das gucke ich jetzt für mich und den nächsten Blitz genieße ich für Tina. – So macht Teilen Spaß!
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