Angermünde ist nicht aus der Welt … schon gar nicht, wenn ich mit meinem Berlin-/Brandenburgticket 65 + (irgendeine Belohnung muss es ja für das lange Durchhalten bis zu diesem Alter auch geben) überall hinfahren kann und nur eine Stunde in der Bahn sitzen muss. Die Idee zu dieser Kurzvisite von Angermünde kam mir, als ich bei der Landesgartenschau in Prenzlau war.
Mir gefiel dieses kleine Städtchen in der Uckermark recht gut – sehr beschaulich, für mich ein wenig zu beschaulich, aber ich will ja auch nicht hinziehen. Große historische Kenntnisse habe ich mir nicht angelesen – ich begnügte mich mit den guten Informationen, die der Heimatkundeverein in der Stadt verteilt hat. – Alle besonderen Fotos gibt es heute und übermorgen im Fotoblog.
Über eine ganz besondere Sache, nämlich den „14. Meridian“, stolperte ich gleich zu Beginn – ein Metallstreifen im Boden veranlasste mich, das dazugehörige Schild zu lesen. Ich komme nämlich aus der Stadt mit dem 15. Meridian – da kann man schon mal auf den kleineren Bruder schauen. Zumal Görlitz auch noch als „Basis“ genannt wird – manchmal bin ich stolz, in Görlitz aufgewachsen zu sein – aber diese Momente sind selten.
Der Weg durch die Altstadt wurde von vielen, vielen Fotostops unterbrochen. Über den Kuhkopf war sogar ich als Nicht-Vegetarierin ein wenig erschrocken – aber er ist ja auch schon von 1800 sonstwas. – Als Gully kenne ich immer nur einen Streifen, keinen Streifen und so weiter – aber hier waren sogar die Gullydeckel abwechslungsreicher gestaltet.
Das linke Foto in der unteren Reihe zeigt eine figürliche Spielerei an einer Haltestelle und rechts ist das vornehme Wappen über der Post zu bewundern. – Das russische Ehrenmal forderte mal wieder meine Lesekünste heraus – hurra – ich habe die kyrillischen Buchstaben noch nicht vergessen.
Weiter ging es in die Stadt hinein. Wie man sieht, in Angermünde sind die Häuser blauer und die Blumenkästen schöner als anderswo.
Vielleicht liegt es daran, dass den Bürgern dieser Stadt an den verschiedensten Stellen ein Licht aufgeht. Passt ihnen mal was nicht, steht der Pranger-Esel auf dem Marktplatz. Heutzutage ist das darauf-Sitzen freiwillig, doch von 1713 bis 1851 war es für Betrüger und Fälscher Pflicht, eine Runde auf dem Esel abzusitzen.
Der Marktplatz in Angermünde ist ein wahres Kleinod für Skulpturen- und Brunnenliebhaber. Der schön gestaltete Hydrant (ich hoffe, dass das der richtige Begriff dafür ist) bewacht oben die „Flach-Fische“ (die heißen garantiert anders) und unten auf der Collage machen es sich eine Katze und die Handwerkszeuge der damaligen Handwerker bequem. (Die Collagen müssten sich noch ein wenig vergrößern lassen)
Aber die Hauptattraktion ist der Brunnen und das Brunnenpärchen, aber seht selbst.
Das Schiff mit den vielen Plätscherstellen ist im Fotoblog, aber die Tauben, die kleine Katze und das Pärchen sind herzerfrischend schön gestaltet. Gleich in der Nähe gab es ein Eiscafé, so dass ich den Ausblick lange Zeit genießen konnte.
Die Fortsetzung gibt es übermorgen im nächsten Post.