… nicht im virtuellen, sondern im echten Netz, im Energienetz. Von der Politik wurde uns zwar eine Wende hin zur erneuerbaren Energie versprochen und bezahlt haben wir diese Wende mehr oder weniger auch schon, aber mein Heiz- und Warmwasserenergieanbieter V*attenfall rüstet erst einmal anders auf. Aus dem ehemaligen Erdölkraftwerk und jetzigem Gaskraftwerk wird ein ganz modernes Gasturbinenkraftwerk. Direkt vor meinem Balkon steht es, das Kraftwerk mit den drei riesiegen Schornsteinen, die besser als jedes Navi funktionieren. – Wenn die vor der Windschutzscheibe auftauchen, dann weiß ich, dass ich bald zu Hause bin.
Vor einiger Zeit gab es einen Besuchertag. Sie wollten zeigen, was sie mit dem vielen Krach, Staub und lärmenden Getöse seit vorigem Jahr alles schon verändert haben. Da die Fotos im einzelnen nicht sooooooooo riesig interessant sind, habe ich sie einfach vercollagiert.
Ganz vorschriftsmäßig wurde jeder „Besucher“ mit einer Weste, einem Helm und einer Schutzbrille ausgestattet. Mit „Brille über Brille = doppelt hält besser“ habe ich ja schon Erfahrung, dennoch habe ich dieses Mal Probleme damit, deswegen baumelt sie auch vor dem Bauch. Der Platz hinter einem chirurgisch fein säuberlich angelegten Ohr ist eben nur begrenzt – da muss sich Frau entscheiden zwischen Brillenbügel 1, Brillenbügel 2 und Hörgerät (1). Die Entscheidung fiel gegen Brillenbügel 2 aus.
Von diesen dicken Kühltürmen bleiben nur noch zwei stehen und einer wird abgebaut. – Ich glaube, die geben sich beim Bau mit dem Lärm wirklich Mühe, aber öfters bin ich in diesem heißen Sommer nicht nur wegen der Hitze ins Zimmer geflohen, oft jagte mich auch der Krach nach drinnen und ließ mich ganz fest die Schallschutzfenster schließen.
Was mich an dieser Technik so fasziniert, kann ich gar nicht sagen – aber ich bin eben doch mehr Ingenieurs(ex)frau, -tochter und -enkelin als Gärtnerin. –
Ein Gewirr aus Kränen und Rohren und Schornsteinen und Feuerlöschern. Die alten Schornsteine – drei an der Zahl – werden leider auch abgerissen. Sie waren nicht nur meine Navigation, sie ersetzten mir Weihnachten fast den Weihnachtsbaum :-), denn sie waren wegen der Flugsicherheit wunderbar rot beleuchtet. – Die neuen, die stattdessen gebaut werden, sind unter 100 m groß und werden deshalb nicht beleuchtet.
Das Kraftwerk ist ja direkt am Teltowkanal, den ich von oben fotografiert habe. – Und damit man sieht, wie unmittelbar ich an dem Geschehen optisch und akustisch teilnehmen kann, habe ich den roten Pfeil gezeichnet.
Die Kugeln, die man im Fotoblog sehen kann, sind keine gepresste fossile Energie, die die Kraftwerksturbinen anfeuern, sondern die sollen die Liebe anfeuern.
Viel Glanz, viel Aluminium, viel Technik
und viel Tiefe, gesehen durch durchsichtige Fußböden. Das ist so gar nichts für mich.
24. September 2013 um 21:59
Danke..ich habe die Führung genossen, zumal ich nur gucken durfte und nicht auf dem Gitter stehen mußte
Hast du denn jetzt einen besseren Tarif aushandeln können ? Wenn man soooo nah dran wohnt, brauchts ja kaum noch Netz und den Strom könntest du ja zur Not in Batterien rübertragen …. 😉
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24. September 2013 um 22:07
Du bist also auch nicht so ein Gittergucker. – Als ich da zum Fotografieren stehen blieb, sagte der Mitarbeiter von dort: „Komisch, das fotografieren immer nur Frauen!“ – Ich habe ihn nicht über unsere Höhenangst aufgeklärt.
Mein Warmwasser bekomme ich von dort und ich glaube auch mein Gas – aber nicht billiger wegen eingesparter Transportwege *grins*
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24. September 2013 um 21:43
Gasturbinen-Kraftwerke werden zur Spitzenlastabdeckung eingesetzt. Wahrscheinlich ist es kein Zufall, dass es ausgerechnet in deiner Nähe steht 🙂 *scherz*
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24. September 2013 um 22:05
Das könnte nahe an die Wahrheit rankommen! Gut erkannt!
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24. September 2013 um 18:10
Da wäre ich ja zu gerne dabei gewesen.
Schon zu Mauerzeiten waren die drei Schornsteine von Teltow aus zu sehen und gehören für mich einfach zum (West)Berliner Stadtbild.
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24. September 2013 um 19:45
Hätte ich mir ja eigentlich denken können – gibt es wohl jedes Jahr, so einen Tag der offenen Tür. Ich habe es auch erst im letzten Moment gelesen und bin dann Hals über Kopf hinge-fahren. )Fahrrad, da nur 1,5 km entfernt)
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24. September 2013 um 13:54
Kannst die neuen Schornsteine ja mit weihnachtlichen Lasern anstrahlen.Dann schellt auch bald nicht nur der Weihnachtsmann.
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24. September 2013 um 19:43
Du meinst, dann wollen die mich zur Entertainment-Chefin machen, weil ich die Schornsteine so gut ins richtige Licht setze???
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24. September 2013 um 08:57
Da drinnen durftest du Fotos machen?
Ich dachte immer, sowas sei geheim und streng geheim und strenger als geregelt …
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24. September 2013 um 19:50
Anke, erstens wird dieses Gebäude in Kürze nicht mehr sein und zweitens ist das kein Atomkraftwerk, sondern wirklich nur ein veraltetes Heizkraftwerk – ich glaube, der „Feind“ würde über solche Fotos nur grinsen. – Es sind also keine konspirativ aufgenommenen Fotos. 🙂
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24. September 2013 um 22:26
Stimmt, da haste auch recht! 😀 😀
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24. September 2013 um 08:53
Kein Blümchen, kein Häschen, kein Sofakisschen, sondern solche klaren Techniksachen, wobei die Feuerlöscher längst nicht mehr funktionabel sind, stattdessen müssen irgendwo herrlich deutliche Fluchtwegslandkarten hängen, auf sowas gucke ich immer und überall zuerst. Sehr interessante Reportage, auch die Idee mit dem Pfeil!
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24. September 2013 um 19:56
Sonja, du weißt ja, ich widerspreche gern – aber die Feuerlöscher waren sicherlich auf dem neuesten Stand – sie waren sogar für verschiedene Brände. – Der Gebäudeteil ist vorläufig noch voll in Arbeit – und Deutschland mit seinen strengen Vorschriften. – Diese „Landkarten“ hingen sicher, aber wenn es brennt und der Fluchtweg zu ist, nützt die Karte weniger als der Feuerlöscher.
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24. September 2013 um 03:47
Ich wünsche Dir auch zukünftig viel Energie. Liebe Grüße Leonie
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24. September 2013 um 19:51
Der Wunsch ist fantastisch – brauche ich gerade. Ich werde mal das Kraftwerk anzapfen, die sollen eine direkte Leitung durch mich durch legen 🙂
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24. September 2013 um 00:19
Huch. Auf Deinem letzten Foto kam glatt meine Höhenangst bei mir durch – mit einem Schlag 🙂
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24. September 2013 um 19:53
Huch, da bist du wahrlich und wahrhaftig nicht die einzige – deswegen habe ich auch schnell mit größter Todesverachtung das Foto geschossen und bin weiter geeilt. – Ich habe im Moment nicht so die richtige Zeit, bei dir zu kommentieren. – Wird wieder!
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