Claras Allerleiweltsgedanken


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Der kleine Katzenfant ClaCho 1

ClaCho und seine Geschwister balgen sich, was das Zeug hält. Leider sind sie dabei nicht in ihrem gemütlichen Haus, sondern auf einer großen Wiese, die dicht an einen Abhang grenzt, den man schon fast als Abgrund bezeichnen könnte. Abwechselnd 2412 ClaChorufen Papa oder Mama zu ihnen herüber, dass sie vorsichtig sein sollen, damit sie nicht runterfallen. – Doch genau das ist es, was ClaCho reizt – er will nicht immer brav sein, nicht immer das machen, was ihm von Papa oder Mama aufgetragen wird. Heimlich, still und leise kriecht er aus dem Knäuel seiner Geschwister raus. Da die Dämmerung schon aufgezogen ist, fällt es gar nicht auf, dass er sich zu dem Abhang schleicht.

Und da erinnert er sich genau an das immer und immer wieder ausgesprochene Verbot: Nicht mit Anlauf den Abhang runterspringen! Und ohne viel zu überlegen, nimmt er einen riesigen Anlauf und springt … springt … fliegt …. fällt.

Während des schier endlosen Fallens kann er immer wieder nur denken: Huch, bis hierher ging‘ noch gut. Etwas flau ist ihm natürlich in der Katzenfant-Magengegend, doch seine Neugier siegt, Neugierde auf das, was kommen wird. Wenn die Erwachsenen etwas so vehement verbieten, dann kann da nur ein tolles Geheimnis dahinter stecken.

Und genau in diesem Moment gibt es einen heftigen Bums. Katzenfantenkinder überleben so etwas, und das nicht nur, weil sie sieben Leben haben, sondern, weil sie eben anders sind als Menschenkinder. ClaCho schüttelt sich ein wenig und staunt. Er will seinen Augen gar nicht trauen, was er alles gleich im ersten Augenblick wahrnimmt. Er begreift schlagartig, dass er bei den sogenannten Menschen gelandet ist, vor denen ihn seine Eltern immer gewarnt haben.

ClaCho hat im Vergleich zu den vielen Menschen, die ihn auf dem Platz umgaben, auf dem er gelandet war, einen deutlichen Nachteil: Er ist viel kleiner als alle, na eben so klein, wie eine Mischung aus Katze und Babyelefant klein ist, da konnte er nicht auf die Tische gucken. Außerdem musste er mächtig aufpassen, dass er in dem Gewühl nicht zerquetscht wird. Andererseits hatte er auch unglaublich viele Vorteile, die diesen einen Nachteil mehr als ausglichen. Aus einer Erzählung wusste er, dass ihn die Menschen weder sehen noch hören können – deswegen hatte auch keiner seine Landung bemerkt. Als Ausgleich für seine fehlende Körpergröße konnte er enorm in die Höhe springen und in der Weite nahm er es mit jedem Menschenkind seines Alters auf.

Er stand auf einem Platz, der viele, viele kleine Holzhäuser hatte – doch am Rand des Platzes standen zusätzlich riesengroße Häuser (für seine Größe hätten die kleinen Holzhäuser wirklich gereicht). Fast alle Fenster hatten Kerzen oder leuchtende Ketten hinter den Scheiben zu hängen, das fand er schön – schön aber nur dann, wenn sie nicht so ekelhaft flimmerten und in allen möglichen Farben leuchteten – das tat seinen empfindlichen Katzenfanten-Augen weh.

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ClaCho fragt sich, ob die Menschen hier alle schlecht sehen können, weil sie so unendlich viel Licht brauchen.

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Auf seinem Planeten war Licht etwas sehr Teures und sehr Seltenes, denn jeder, der Licht verbrauchte, musste dafür hart arbeiten. Doch hier  schmückten die Menschen mit riesenlangen Lichterketten auch außen ihre Häuser, obwohl da gar keiner saß und lesen wollte. Leuchtende Tiere mit einem Wagen hintendran gab es auch. Halt – ein Wagen ist das doch nicht, er hat ja keine Räder. Da ClaCho keinen Schnee kennt, kennt er natürlich auch keinen Schlitten und deswegen weiß er nicht, was das Reh da hinter sich her zieht.

Jetzt will er auf Erkundungstour gehen. In der Mitte des Platzes stand eine „Torte“ (Pyramide), die sich immer drehte, auch diese mit Lichtern oder besser Kerzen bestückt.

2512 Pyramide

Figuren waren darauf festgeklebt – und die rannten wie die Wahnsinnigen – nicht um die Wette, da keiner den anderen überholen konnte. Da ClaCho nicht nur springen, sondern natürlich auch rennen konnte, war er fast geneigt, mitzurennen – doch immer nur im Kreis ohne Start und Ziel – das erschien ihm widersinnig. Er kletterte auf den unteren Tortenring und sah da ein Baby in einem Holzbett liegen. Das interessierte ihn nicht so sehr – zu Hause hatte er genug kleine Geschwister – aber mit dem Ochsen und dem Esel und den Schafen in der anderen Etage wollte er spielen – doch die standen nur rum bzw. rannten natürlich wie alle im Kreis. Er denkt so bei sich: „Hoffentlich spuckt das Baby nicht alles wieder aus, was es getrunken hat.“

Auf diesem Platz riecht es ganz lecker nach vielen, vielen verschiedenen Versuchungen, die ClaCho zu Haus nicht immer bekommt. Er versteht zwar die Menschensprache nicht richtig, doch viele Sachen kann er sich trotzdem erklären. Die Leute halten Tassen in ihren Händen, aus denen es dampft und nach etwas riecht, was zu Haus nur der Katzenfantenpapa trinken darf. Hier trinken es fast alle – halt – die Tassen für die Kinder werden aus einem anderen Topf gefüllt. – ClaCho springt elegant auf den Tisch hoch – und in einem unbeobachteten Augenblick trinkt er aus der Tasse, die nach dem Papagetränk riecht. Iiiiiiiiiiiiiiiiiiiih, das schmeckt ja eklig.

Plötzlich sieht er alles etwas verschwommen 2612 Weihn 2013 67und muss ganz laut vor sich hin lachen. Mama sagt dann immer zu Papa: „Geh du erst mal deinen Rausch ausschlafen!“ Am liebsten hätte er es gleich ausgespuckt, aber er hatte ja eine gute Kinderstube. Er wundert sich überhaupt nicht, warum die Leute immer lauter und lustiger wurden, je öfter sie sich ihre Tasse füllen ließen.

Plötzlich entdeckt er eine noch viel größere Verlockung auf dem Tisch – braun gegrillt und knusprig. Inzwischen hat er so einen Hunger, dass er beschließt, jetzt und gleich auf Beutezug zu gehen. Er greift das heiße, lange Ding und springt vom Tisch. Er kann gerade noch bemerken, wie der eigentliche (Bratwurst-)Eigentümer die Wurst verzweifelt unterm Tisch sucht, wo sie natürlich nicht ist. ClaCho beißt rein und ist begeistert. Nur die weiße, pappige Scheibe, die neben der heißen Ware lag, schmeckt ihm gar nicht. Aber da kommt schon Abhilfe. Auf einem kleinen Teich schwimmen Enten, denen wirft er die Brocken von dieser Scheibe hin.

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********* und morgen geht es weiter.

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Der kleine Katzenfant ClaCho (Vorspann)

Eine verspätete Adventskalendergeschichte nach Katzenfant-Art

Vornweg schreibe ich, dass diese Geschichte als Erstidee für die Chaos-Katze ist. Der Adventskalender ist aufgebraucht, alle Päckchen sind entweder aufgegessen, ausgelesen oder angesehen – also kann jetzt noch eine kleine Nach-Weihnachtsgeschichte verdaut werden.

Doch nebenbei ist die Geschichte auch für Omas und Opas, Mamas und Papas, Söhne und Töchter und Enkel, denen man vorlesen darf oder die schon selbst lesen können – und auch für meine beiden, bei denen ich gerade bin.

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Ich lade euch jetzt ein, mit mir an den Abenteuern von ClaCho teilzunehmen. Er, seine Eltern und seine Geschwister und alle anderen Katzenfanten leben  nicht hier, nicht hier bei uns, sondern eben in der Katzenfantenwelt auf ihrem eigenen Planeten, der ganz weit weg von uns ist und den man nur mit dem Hubschrauber der Phantasie erreichen kann.

Die Zeichnung, die ich von ClaCho gemacht habe, ist sehr mangelhaft – doch ihr wisst ja, fotografieren lässt er sich nicht, da er unsichtbar ist. Ihr müsst ihn euch in etwa so vorstellen:

2412 ClaCho

Ich habe von einer lieben Blogfreundin einen Adventskalender mit Bildertürchen geschickt bekommen. Weil ich mich sehr gefreut habe, will ich euch jetzt an dieser Freude teilhaben lassen und eine Geschichte spinnen, die diese Bilder zum Inhalt hat. (Die Begriffe sind immer in rot geschrieben).

Ich wünsche euch eine frohe Weihnachtszeit mit meinem so anderen, bei IKEA fotografierten Weihnachtsbücherbaum.

2412 G Weihnachtsbaum aus Büchern

Die Geschichte steht morgen hier an dieser Stelle.


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Kugeln der natürlichen Art

Gottes und des Gesetzes Mühlen mahlen langsam, …

2212 Wassermühlengeplätscher

heißt es jedenfalls. Und das ist natürlich nichts für mich, die ich fast immer ungeduldig bin. Deswegen lasse ich schon ganz bewusst von manchen Dingen, die Geduld erfordern, die Finger.

Aber bei der Sache, die mich seit Tagen bedrückt, ist nicht meine Geduld und Ausdauer gefragt und gefordert, ich kann da nur zusehen und wünschen, dass alles wieder ins Lot kommt. Mein Bewusstsein zwischen Realität und Wunschdenken ist fast so gespalten wie hier bei diesem Stein. Es gibt ein großes Pro in meinem Kopf und ein großes Contra in meinem Bauch – oder auch umgekehrt.

2212 Steine 55

99 % der Umwelt befasst sich am heutigen Tag mit Kugeln und Kerzen und „Keschenken“ – und ich befasse mich mit Steinen, die auf meinem Gemüt rumkugeln, also auch was mit Kugeln.

2212 Steincollage

Jetzt bin ich einige Tage nicht „hier“, sondern „dort“, deswegen wünsche ich allen treuen, offenen und auch den versteckten Leserinnen und Lesern sehr schöne Tage ohne diesen so befürchteten Streit, wie er bei überforderten Menschen oder auch aus anderen Gründen schon mal sein kann. – Frohe Weihnachtstage!

Ich habe vorgearbeitet, so dass am 24. eine Geschichte beginnt, die von dem kleinen Katzenfanten (meine Erfindung) Clacho handelt, der von seinem Planeten auf unsere Erde fällt. – Viel Spaß beim Lesen oder Vorlesen.


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Hans Huckebein – der Unglückshund

Es heißt ja: Wenn es kommt, kommt es dick – und Lenny hat es momentan nicht leicht.

Es war etwas vorgefallen, was das ständige Tragen eines Maulkorbs erforderlich machte – laut Anweisung der Tiermenschen, die sich damit auskennen.

Er also mit diesem Ding vor dem Maul und seinem Besitzer an der Leine in ein Geschäft hinein. Und dort krallt sich innerhalb von Zehntelsekunden ein „freier“ Hund in sein Hinterteil und Lenny kann sich nicht wehren. Das Loch habe ich heute gesehen. In der Natur lecken die Tiere an ihren Wunden – heutzutage tragen sie Tüte, damit sie nicht die Wunde immer wieder aufreißen können. Das wird bestimmt seine Laune nicht bessern, die momentan schon fast an Depression rankommt.

Durch den Maulkorb, der beim Fressen scheuert, wird er gegen Futter, Herrchen und Gott und die Welt aggressiv und verweigert das Futter.

Und zusätzlich sieht der arme Kerl am ganzen Körper  aus wie ein Schachbrett. An allen Gelenken ist er rasiert worden, damit eine Spezialistin etwas in die Gelenke einspritzen kann. Er gehört zu einer genetisch vorbelasteten Rasse, die an angeborener Hüftdysplasie leidet. Und diese Injektionen sollen Schmerzen beheben oder ihnen vorbeugen. – Gut, dass ich heute keinen Fotoapparat dabei hatte, es würde euch teils zu Lachtränen, teils zu Mitleidstränen rühren. Aber gefressen hat er wenigstens wieder ein wenig, als er ständig von mir gestreichelt wurde.

Claraspruch über Hund:

Hat der Mensch Zeit für den Hund, hat er oft kein Geld für ihn – und hat er genügend Geld, dann mangelt es ihm oft an der Zeit für so ein Tier.

… und sein Besitzer muss gerade sehr viel arbeiten, um u.a. die ganzen Kosten für den Hund zu erarbeiten.


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Hans Huckebein – der Unglücksmensch

Oder: Auch die Technik ist im Weihnachtskoller – oder wie soll ich das verstehen?

Beispiel 1: Clara in der Küche – selten, aber machbar, bei der Essenszubereitung aus frischen Zutaten zum Salat und zu den Bratkartoffeln.

Da ein Klingelgeräusch. Im Wohnzimmer die verfügbaren Fest- und Mobiltelefone gecheckt – keines leuchtet, keines klingelt. Also auf Fehlleistung der Hördremmel geschoben. – Weiter gearbeitet.

Ca. 5 Minuten später erneutes Klingeln – eindeutig Festnetz. Abgenommen und sofort Lucies Stimme: „Na, bist du mit dem Spülen fertig?“

Nicht immer bin ich ein Blitzmerker, aber jetzt begriff ich gar nichts – und das muss sie mir über 500 km und mehr angesehen haben. Sie berichtet, dass sie vor paar Minuten ihr Handy klingeln hörte. Noch während des Suchens, vernahm sie Küchengeräusche. Als sie es gefunden hatte, sah sie auf dem Display meine Handynummer und ging ran – nur da waren nichts als die üblichen Küchengeräusche und ihrer Meinung nach auch Stimmen.

Das Protokoll meines Gerätes zeigte mir, dass ich angeblich um 13.28 Uhr ihre Nummer gewählt habe und 2 Minuten und 55 Sekunden mit ihr in Kontakt war – und das alles, obwohl das Handy auf der Schrankwand lag.

Dass sich mein Navi ab und an selbständig macht und sich anstellt, daran habe ich mich schon gewöhnt. Aber dass jetzt das Phone die gleichen Wege beschreitet – bedenklich, bedenklich. Da kann man frau doch echt sauer werden. – Und das gleiche ist einige Tage später noch einmal passiert. Ob mein Anbieter meint, ich sollte meine 300 Freiminuten auch nutzen???

2012 Sauer werden

Beispiel 2: Eben so wenig erklärbar, dafür 10x so schmerzhaft.

Ich habe eine kleine kesse 5jährige zu Besuch, die das erste Mal in meiner Wohnung ist. Wir spielen etwas und mit ist es zu dunkel. Ich will die Leselampe vom Deckenstrahler dazu schalten. Plötzlich löst sich der obere Teil und hängt nur noch am Kabel. Das Abdeckglas fällt auf den Teppich.

2012 Abdeckglas Deckenstrahler 08

Was mich in diesem Moment danach greifen ließ, kann nur Vergesslichkeit oder Dummheit gewesen sein. Entweder, ich vergaß, dass die Lampe an und somit das Glas kochend heiß ist oder ich wollte den dämlichen Teppich vor Brandflecken schützen.

2012 Brandfleck Teppich 04

Letzteres schaffte ich nicht – wie man hier oben sieht – und zusätzlich hatte ich an drei Fingern der rechten Hand Brandblasen, die bei vielem hinderlich waren – zum Glück nur für 2 Tage. Die waren zum Glück nicht so fotogen, sondern mehr zu fühlen.

2012  Leiden

Und ich sagte mir immer wieder:

Brandblasen nicht aufstechen!

Brandblasen nicht aufstechen!

Brandblasen nicht aufstechen!