„Update“ könnte ja bedeuten, ich will melden, dass der Koffer wieder da ist, abgegeben von reuigen Sünderlein, ehrlichen Findern, pfiffigen Bahnbeamten.
Er ist nicht da – aber zu den „pfiffigen Bahnbeamten“ will ich was schreiben. Auf meine sofort online erstellte Verlustmeldung bekam ich heute eine Meldung eines am 3.3. im Bahngelände aufgefundenen Rollkoffers. Für 0,59 €/Minute musste ich bei dem Fundservice anrufen. Als mir der Beamte sagte, dass absolut nichts von den Merkmalen übereinstimmte und der Fundort in Bremen ist, habe ich mich schon darüber „gefreut“, wie die Bahn ihren Kunden das Geld hintenherum aus der Tasche zieht. (Zurück zum ursprünglichen Text)
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Zwei auf einen Streich …. nämlich entsorgen und (Elektroenergie) sparen.
Diese Story könnte auch heißen „Die Liebe der Diebe zu mir ist wieder entflammt!“ –
Andere stellen Entsorgungsprojekte auf, um sich von Sachen zu trennen – ich habe das sehr unelegant auf eine ganz schnelle Weise gelöst.
Am Montag kam ich von meiner Reise zurück. Eine Woche nur Ruhe, Spaziergänge in Gottes schöner Natur, friedliche und nicht-kriminelle Menschen, halbe Hunde, schöne Pumpen, hübsche Bänke, ein SKK = SuperKuschelKater – das konnte ja nicht gut gehen.
Weitere Fotos kann man im Fotoblog sehen.
Wie bei Anno im gestrigen Post: Bis zur letzten Figur ging es dort gut, bei mir ging es bis zur fast letzten S-Bahnstation gut.
Mein IKEA-Koffer, durch einen angezippten Rucksack etwas dick und unförmig, stand ca. 1,5m hinter mir an der Tür des S-Bahnwagens, weil er so schlecht zwischen die Sitzreihen passt. Jede Station drehte ich beim Anhalten meinen Hals in die Kofferrichtung. Doch dann kam ein Anruf. Froh, endlich wieder Empfang durch E-Plus genehmigt zu bekommen (7 Tage ging nichts in dieser Richtung), konzentrierte ich mich auf das Phone und ließ am S-Bahnhof Lankwitz meinen Koffer ohne Augenkontakt.
Und ohne diesen meinen Augenkontakt wird der Koffer wohl den Rest seines Lebens bleiben müssen – denn als ich mich an der nächsten Station aussteigefertig machen wollte, war der Koffer weg. Zum Glück hatte ich Geld, Ausweise und Wohnungsschlüssel an der Frau.
Pullover, Hosen, Schuhe, Jogginganzug – alles verschmerzbar, doch um die selbsteinfärbende Brille und die Computerbrille, alle Ladekabeltechnik, um die elektrische Zahnbürste und die Munddusche tut es mir schon Leid, auch das alte Navi konnte ich noch verwenden.
Apropos Navi und Orientierungssinn. Schon auf der Hinfahrt hatte ich ein ähnliches Erlebnis, doch da lag es an meiner Dummheit. Als ich von der Toilette in die falsche Richtung abbog und damit auch im falschen Wagen landete, wähnte ich mich auch schon von Tasche über Koffer bis zu Jacke bestohlen – doch das kam mir dann doch eigenartig vor. – Ein Gang in die richtige Richtung klärte alles in Wohlwollen auf.
Der Polizist hat in einem rasenden Tempo von 35 Minuten meine Personalien, den Diebstahlort und die drei wichtigsten Koffer- und Gegenstandsbeschreibungen aufgenommen. Bei dieser Wahnsinnsgeschwindigkeit ist es mir um unsere Diebe nicht bange – die haben immer genug Zeit zum Weglaufen.
Ich behaupte immer: „Wovor man sich fürchtet, das tritt ein!“. Beim Zwischenstopp in Hamburg saß ich am Bahnhof auf einer Bank, meinen Fuß durch den Henkel der Tasche gefädelt. So ängstlich bin ich sonst nie – vielleicht hatte ich da schon eine Diebstahls-Vorahnung.