Claras Allerleiweltsgedanken


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Die „Folienseuche“ breitet sich aus

Dieser Bericht ist nicht nur für interessiertes Fachpublikum – andere, nicht Renovierungswillige, werden auch ihren Spaß beim Lesen haben.

Die nun optisch veränderte 46jährige prahlte mit ihrer neu erworbenen Schönheit,

1907 Schrankwand WZ

so dass die bedeutend jüngere Dame im Schlafzimmer richtig neidisch wurde. Obwohl ERST schlappe 33 Jahre jung, ließen sich auch bei ihr schon so einige Schwachstellen erkennen. Vor ca. 10 Jahren hatte sie sich einer generellen Farbbehandlung unterzogen, all ihre holzimitierten Teile gegen weiß oder dunkelgrün eingetauscht. Aber alle Schönheit ist endlich – der Lack platzte an mehreren Stellen ab. Alle beschädigten Türen taten sich zusammen und riefen laut im Chor: „Wir wollen Auch! Wir wollen auch!“ – als Clara das Gebrüll im Schlafzimmer vernahm, erkundigte sie sich nach dem Grund. Sie trat mit der Führung der Türen in Verhandlung und man einigte sich auf die Erneuerung von 4 grünen und 4 weißen Türen. Was weiß war, sollte weiß bleiben, doch was grün war, sollte NICHT Grün bleiben.

Folie war schnell besorgt, leider gab es die Wunschfarbe nicht in matt oder leicht strukturiert, sondern nur in Hochglanz, was den Reiz der Arbeit um vieles erhöhte.

1907 1 Ursprung SZ

Links und oben kann man den ursprünglichen grünen Originalzustand sehen. Das linke Foto muss wirklich schon längere Zeit her sein, denn jetzt fülle ich den Spiegel besser aus als hier 🙂 – Die auf die Türen geklebten Spiegelfliesen waren mit Jahrtausendkleber befestigt, denn ich hatte beim Gebrauch von Spachtel und Hammer mächtig Angst, dass plötzlich ein explosionsartiger Splittterregen niedergeht. Ging er zum Glück nicht, dafür war der Lack bis auf die Grundfesten weg.

1907 2 Folienarbeit

So, jetzt seht ihr, dass ich mich für LILA entschieden habe – und es noch nicht eine Minute bereut habe. Auf dem Balkontisch in gemütlicher Arbeitshöhe ließen sich alle Kanten sauber bekleben. Der Fön wurde zu meinem Lieblingsarbeitsgerät, der tatsächlich viel richtete, was meine Finger ver“beulten“

1907 3 erste Erfolge

Eine Tür ist fertig. Diese hier habe ich im eingebauten Zustand beklebt, doch das machte sich nicht so gut, ständig über den Fußboden zu robben. Deswegen habe ich die nächsten ausgebaut. Doch baut mal eine Tür mit ihren blöden Scharnieren wieder ein, wenn ihr nur mit 2 Händen ausgestattet seid, obwohl eine dritte für die Taschenlampe und Nummer 4 und 5 für Schraube und Schraubendreher gebraucht werden würden. Gut – Problem Lampe kann man lösen, wie ihr an meinem Foto erkennen könnt. Und zum Halten der Tür kam mir die Idee, Bücher zu miss-brauchenverwenden und die Tür auf ihnen so abzustellen, dass sie einbaufähig ist. Blinkfeuer oder Clementina  – spätestens hier erwarte ich ein Tätschel von euch!!!!

1907 4 Auslaufschwierigkeiten

Die letzten beiden Türen machten noch einmal so richtig Ärger. Eine baute ich aus – beim Wiedereinbau klappte der Bücherturmtrick nicht, da sie in Augenhöhe befestigt ist. Da half nur der Ruf nach einer Nachbarin – denn von dem Kauf eines magnetischen Schraubendrehers, der den Kopf der Schraube hält, konnte ich nur träumen.

Warum das Schloss sich nicht mehr schließen lässt und warum die Folie sich noch einmal kräftig klebrig vertüdelte, das weiß nur der Himmel – und der sagt nichts.

Die fertigen Ergebnisse zeige ich euch später.