Könnte ich wie Gudrun aus dem Spinnstübchen zeichnen, dann würdet ihr jetzt folgendes „Foto“ sehen, dass ich euch nur mit Worten beschreiben kann.
Es ist in etwa das Jahr 1950, deswegen ist das Foto in schwarzweiß und auf dem Bild sind mit Mühe und Not zwei Personen zu erkennen: Eine stehende Frau, die einen leicht genervten Gesichtsausdruck zu haben scheint und ein ca. 5jähriges Kind – durch die nassen, langen, dünnen Zöpfe als Mädchen zu identifizieren, durch die abstehenden Ohren als Clara Himmelhoch zu erkennen. Dieses Mädchen befindet sich inmitten einer sonnenbeschienenen Wasseroberfläche und zieht ein ganz verkniffenes Gesicht. Ob die Ursache nur der Blick in Richtung Sonne ist, vermag ich nach so langer Zeit nicht mehr zu sagen. Es kann auch eine gewisse, in unserer Familie verbreitete Unlust im Gesicht gestanden haben, das SCHWIMMEN erlernen zu sollen. Das Kind liegt bäuchlings auf der Wasseroberfläche, rechts und links neben ihr beulen sich zwei aufgeblasene weiße Kissen, die ihr die Fortbewegung im Wasser erleichtern sollen. Doch dieses Kind hat es nicht so mit dem Wasser, es will lieber festen Boden unter den Füßen haben und stellt sich deswegen immer wieder senkrecht – sehr zur Unfreude der daneben stehenden Mutter. Wahrscheinlich ist diese so ärgerlich, dass die anstrengende Kissenaufblasleistung von dem Gör so wenig gewürdigt wird.
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Jetzt spreche ich das „Mittelalter“ unter uns Bloggern an – so ca. ab 60 aufwärts oder ähnlich. – Als ich diese Frage nach A oder B meiner Schwägerin stellte, sagte sie prompt A, weil in solchen Sendungen immer das richtig ist, was am unwahrscheinlichsten ist. Doch dann kam sie noch auf eine Erklärung, an die ich mich dann auch erinnerte. Als ich Kind war, wurde ja einmal in x Wochen richtig Waschtag im Waschhaus mit Waschkessel gemacht und anschließend der sogenannte „Bleichplan“ (grüne Wiese mit Pfählen, wo die Wäscheleine gespannt wurde) mit den sauberen Produkten dieser harten Arbeit behängt.
War die Wäsche in großen Zinkwannen, musste mit einem Wäschestampfer gestampft werden, was für schlappe 2 Minuten auch ich gern als Aufgabe übernahm. Doch die Wäsche war widerspenstig, sie wollte nicht unter Wasser. Es bildeten sich riesige Blasen. Diese Eigenschaft haben sich wohl die Erfinder der Schwimmflügel 1936 zu Nutze gemacht.
Alles klar?
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Wer es gern noch näher wissen möchte, kann hier schauen: http://www.ciao.de/Schwimmhilfe_aus_Nesselstoff__Test_2478108