Ich schreibe ganz bewusst nicht Altweibersommer, denn auf meiner Lebensuhr ist die Sommerzeit schon lange vorbei.
Manchmal habe ich Angst vor dem Alter und seinen unangenehmen Begleiterscheinungen. In meiner VerwandtBekanntschaft ist eine Frau – für mich immer das Vorbild an Sportlichkeit und Fitness – die kann seit längerem so gut wie nicht mehr laufen und vor allem keine Treppen steigen. Die Hüfte spielt nicht mehr mit. Schlimm daran ist, dass die Ärzte keine Ursache finden, denn der übliche Hüftgelenksverschleiß, der eventuell mit einer Gelenkserneuerung beseitigt werden könnte, der ist es nicht.
Hier bei mir im zweiten Stock wäre das nicht mehr möglich, wohnen zu bleiben, weil diese Treppen schon für Gesunde eine Herausforderung darstellen.
Oder das leidige Bücken. An viele Sachen in der Wohnung komme ich nur tief gebückt oder knieend heran. Vielleicht bezahlt mir dann die Kasse, wenn ich das nicht mehr kann, einen Callboy, der sich nicht für mich bückt, sondern statt meiner – doch das kann ich mir wohl aus dem Kopf schlagen *grins*. Wer weiß, was die Mädels von der Kasse denken, wenn die Callboy hören oder lesen.
Manchmal wache ich früh auf, aber mein linker Arm schläft noch eine Zeit lang weiter. Wie schrecklich wäre es, nur noch einen Arm gebrauchen zu können?
Gegen ein Übel habe ich Abhilfe gefunden. Kauerte ich in der Badewanne zum Duschen, tat mir nach kurzer Zeit der linke Fuß mit den stark gebeugten Zehen weh, so dass ich mich aufrichten musste. Dann sind meine Zehen wie versteinert, etwa so, nur etwas größer:
Im Alter wächst man bekanntlich nicht nach oben, sondern eher nach unten – und alle Töpfe stehen plötzlich zu hoch oben auf dem Schrank. Da kann eine Fußbank perfekt Abhilfe schaffen, denn die kann man besser „erklimmen“ als einen Hocker. Und der zweite Vorteil: Setze ich mich beim Duschen darauf, läuft alles jetzt ganz entspannt ab. – In meiner Badewanne fühlt sich jede/r wie an der steinigen Karibik. – „Alt werden kann schön sein – mit so phantastischen Hilfsmitteln“ – Ironiemodus aus.