Als mein Enkel bei mir zu Besuch war, wollte ich mit ihm und Anna in den Kletterpark fahren. Die beiden waren schon ganz begeistert – doch leider musste diese wieder auf Null zurückgefahren werden, nicht nur des Regenwetters wegen. Aber es stellte sich raus, dass Kinder unter 12 nur in Begleitung von Erwachsenen klettern dürfen. Der Enkel ist seit wenigen Tagen 13, aber Anna wird erst im Januar 12. Sieht man die beiden nebeneinander, ist Anna ca. 10 cm größer und sieht aus wie 13, der Enkel könnte auch noch als 11 durchgehen. – Nun denkt aber bitte ja nicht, dass ich mich bereit erklärt hätte, die erwachsene Begleitung für die beiden abzugeben. Das Ergebnis wäre nämlich gewesen, dass die beiden MIR und nicht ICH IHNEN hätte Hilfestellung geben müssen. – Oma Clara macht sich schon mal gern zum Affen, aber alles hat seine Grenzen.
Also wurde ein würdiger Ersatz gesucht, um das Geburtstagskind noch nachträglich zu beschenken. Meine Frage: „Hast du Lust, dass wir ins Wachsfigurenkabinett gehen?“, wurde mit einem begeisterten „Jaaaaaaaaaaaa“ beantwortet. Die neu erworbene Joy-Karte machte die Eintrittspreise bezahlbar. Ohne diese hätte ich für eine Erwachsene und ein Kind 40,00 Euro auf das Bezahltablett legen müssen, so war es nur die Hälfte. Die 5,00 Eus für die Karte haben sich also schon mehrfach amortisiert.
Hände können lügen oder Hände können einfach nur eine Pfeife halten. Die Meineidhand gehörte dem ersten Staatsratsvorsitzenden der DDR, Walter Ulbricht. Noch wenige Tage vor Mauerbau schämte er sich nicht, mit absolut unsympathischer Stimme zu tönen: „Keiner hat die Absicht, eine Mauer zu bauen!“
Sein Konterfei und seinen ganz schlecht sitzenden Anzug erspare ich euch heute – morgen ist im Fotoblog noch was zu sehen.
Günter Grass ist in der Nähe vieler Worte modelliert. Seine Hand, die eine Pfeife hält, zeigt kleinste Falten und Adern. Es ist schon ein Kunstwerk, so eine Figur zu schaffen. Wenn sie dann der lebenden Person auch noch ähnlich sieht – hier nur bedingt bei allen zu sagen – ist es ein Meisterwerk der Kunst.
Solche Besuche sind ja immer eine wunderbare Gelegenheit, eigenes Wissen an die Generation nach uns weiterzugeben. Als wir vor der Figur von Sophie Scholl standen, ließen sich ein paar Worte über die Widerstandsgruppe „Die weiße Rose“ einstreuen und auch darüber, dass sie alle hingerichtet wurden – viele noch nicht mal 20 Jahre alt – und das alles nur, weil sie mit dem System nicht einverstanden waren und Widerstand geleistet hatten. – Im ersten Moment, als ich so neben ihr stand, hielt ich sie für eine Besucherin.
Bleiben wir gleich bei der Politik. Wer kennt diese wunderschöne Frau? Das „Bermudadreieck ihrer Finger“ ist nur allzu gut bekannt. – Den kleinen Parlamentsredner dagegen kenne ich nur zu gut.
Seht es mir nach, dass die Bilder von schlechter Qualität sind, aber da drin ist es fast so finster wie in einem Bärenpopo, alle Nasen lang hat frau einen Ellenbogen in den Rippen und meine Miniknippse hat kein lichtstarkes Objektiv.
Und bleiben wir doch gleich bei dem Parlamentsredner – hier macht er doch tatsächlich einen Besuch bei Albert Einstein – und ich habe ihm strengstens untersagt 🙂 , für das Foto die Zunge rauszustrecken. Prompt hat er sich umgedreht.
Und mit diesem „lustigen Gesellen“ will ich mich für heute verabschieden. Die Fotos morgen sind sehenswerter als die heutigen.