Claras Allerleiweltsgedanken

Tag 3 findet nicht in der Luft statt

14 Kommentare

Als mein Enkel bei mir zu Besuch war, wollte ich mit ihm und Anna in den Kletterpark fahren. Die beiden waren schon ganz begeistert – doch leider musste diese wieder auf Null zurückgefahren werden, nicht nur des Regenwetters wegen. Aber es stellte sich raus, dass Kinder unter 12 nur in Begleitung von Erwachsenen klettern dürfen. Der Enkel ist seit wenigen Tagen 13, aber Anna wird erst im Januar 12. Sieht man die beiden nebeneinander, ist Anna ca. 10 cm größer und sieht aus wie 13, der Enkel könnte auch noch als 11 durchgehen. – Nun denkt aber bitte ja nicht, dass ich mich bereit erklärt hätte, die erwachsene Begleitung für die beiden abzugeben. Das Ergebnis wäre nämlich gewesen, dass die beiden MIR und nicht ICH IHNEN hätte Hilfestellung geben müssen. – Oma Clara macht sich schon mal gern zum Affen, aber alles hat seine Grenzen.

Also wurde ein würdiger Ersatz gesucht, um das Geburtstagskind noch nachträglich zu beschenken. Meine Frage: „Hast du Lust, dass wir ins Wachsfigurenkabinett gehen?“, wurde mit einem begeisterten „Jaaaaaaaaaaaa“ beantwortet. Die neu erworbene Joy-Karte machte die Eintrittspreise bezahlbar. Ohne diese hätte ich für eine Erwachsene und ein Kind 40,00 Euro auf das Bezahltablett legen müssen, so war es nur die Hälfte. Die 5,00 Eus für die Karte haben sich also schon mehrfach amortisiert.

Hände können lügen oder Hände können einfach nur eine Pfeife halten. Die Meineidhand gehörte dem ersten Staatsratsvorsitzenden der DDR, Walter Ulbricht. Noch wenige Tage vor Mauerbau schämte er sich nicht, mit absolut unsympathischer Stimme zu tönen: „Keiner hat die Absicht, eine Mauer zu bauen!“

0610 Ulbrichts Hand

Sein Konterfei und seinen ganz schlecht sitzenden Anzug erspare ich euch heute – morgen ist im Fotoblog noch was zu sehen.

Günter Grass ist in der Nähe vieler Worte modelliert. Seine Hand, die eine Pfeife hält, zeigt kleinste Falten und Adern. Es ist schon ein Kunstwerk, so eine Figur zu schaffen. Wenn sie dann der lebenden Person auch noch ähnlich sieht – hier nur bedingt bei allen zu sagen – ist es ein Meisterwerk der Kunst.

0610 Grass Hand

Solche Besuche sind ja immer eine wunderbare Gelegenheit, eigenes Wissen an die Generation nach uns weiterzugeben. Als wir vor der Figur von Sophie Scholl standen, ließen sich ein paar Worte über die Widerstandsgruppe „Die weiße Rose“ einstreuen und auch darüber, dass sie alle hingerichtet wurden – viele noch nicht mal 20 Jahre alt – und das alles nur, weil sie mit dem System nicht einverstanden waren und Widerstand geleistet hatten. – Im ersten Moment, als ich so neben ihr stand, hielt ich sie für eine Besucherin.

0610 Sophie Scholl

Bleiben wir gleich bei der Politik. Wer kennt diese wunderschöne Frau? Das „Bermudadreieck ihrer Finger“ ist nur allzu gut bekannt. – Den kleinen Parlamentsredner dagegen kenne ich nur zu gut.

Seht es mir nach, dass die Bilder von schlechter Qualität sind, aber da drin ist es fast so finster wie in einem Bärenpopo, alle Nasen lang hat frau einen Ellenbogen in den Rippen und meine Miniknippse hat kein lichtstarkes Objektiv.

0610 Merkel

Und bleiben wir doch gleich bei dem Parlamentsredner – hier macht er doch tatsächlich einen Besuch bei Albert Einstein – und ich habe ihm strengstens untersagt 🙂 , für das Foto die Zunge rauszustrecken. Prompt hat er sich umgedreht.

0610 Einstein

Und mit diesem „lustigen Gesellen“ will ich mich für heute verabschieden. Die Fotos morgen sind sehenswerter als die heutigen.

0610 ET

 

Autor: Clara Himmelhoch

Auf meinem PR = purple Roller fahre ich durch die Bloggerwelt und mache PR = Public Relation. In meinem Gepäck habe ich fast täglich eine "Überraschung" für meine LeserInnen. Hausfrauentipps und -tricks als auch Koch- und Backrezepte müsst ihr wo anders suchen.

14 Kommentare zu “Tag 3 findet nicht in der Luft statt

  1. Guten Morgen, Clara,

    Also…erst mal Deine Frage:
    Die Leute, die die wächsernen Kunstwerke fertigen, heißen „Modelleure für Wachsfiguren‘, wenn ich Tante Gugel glauben darf.

    Dass Du nicht in die Luft gehen wolltest, glaube ich Dir unbesehen und obwohl ich sehr gern kraxele und klettere, traue ich den Seilkonstruktionen in Baumkronen auch nicht wirklich (ich nix Jane…ua ua…Tarzannimm’bittedienebenmirja?)

    Wieder gern gelesen und hiergewesen und…
    Bunteblättergrüße
    aus dem Teuto
    von der Karfunkelfee

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    • Karfunkelchen (den habe ich jetzt gerade für dich kreiert), danke für die Aufklärung. Die wirklich schönen Wachsfigurenfotos sind im Fotoblog, wie sich das so gehört.
      Ich glaube, in Deutschland sind die TÜV-Bestimmungen so streng, dass aus technischen Gründen bestimmt kein Unfall passiert – höchstens bekommt jemand aus Angst dennoch einen Herzinfarkt in luftiger Höhe. Es geht ja hier in diesem Park bis 11 m hoch + eigener Augenhöhe – also gute 12,5 m oben. Hola, die Waldfee.
      Ich für meine Meinung halte klettern und kraxeln für gefährlicher. – Du willst also nicht Tarzanbraut sein – kann ich auch verstehen.
      Jetzt muss ich gleich zum HNO-Arzt – die soll feststellen, warum ich auf meinem „guten Ohr“ seit einiger Zeit so schlecht höre, damit ich morgen mit dem Ergebnis zum Akustiker kann.
      Herzliche Grüße zu dir

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      • Duuu…hier oben im Teuto, also beim Hermannsdenkmal, gibt es auch so einen Kletterpark, und dass die den TÜV-Sicherheitsrichtlinien entsprechen, glaubichjaauchalles….
        …aaaber, meine inneren Ordnungsamtangestellten, Flüsterminister und Rückentherapeuten sowie die Älteren Weisen, sagen alle (einhellig einer Meinung wie selten):
        Wenn es dem Esel zu bunt wird, geht er aufs Eis tanzen, und das macht mich tarzanresistent wie Kruppstahl.

        Dein gutes Ohr?
        Ach, je…
        Lass Dich helfen
        und ich wünsch Dir alles Gute…

        Einen lieben Gruß
        vom Karfunkelchen…😉

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        • Ich sehe, das Mäulchen auf dem Smiley ist schief, also bleibe ich bei „meine liebe Karfunkelfee oder auch liebe Fee“! Ich wäre die letzte, die dich zum Klettern überreden wollte. ICH doch nicht, die sich nur bis zum Erdgeschoss dort hinein getraut hat.
          Gerade wieder 2 große Tassen mit Kaffee und Tee neben mich gestellt – momentan kann ich es aushalten, morgen habe ich einen Arzttermin. Ich habe mir Ekeltee in der Apotheke geholt, den muss ich mir gleich machen. –
          Das linke Ohr ist tatsächlich um 10 Db bis 20 db schlechter geworden – katastrophal, obwohl sie ziemlich viel Ohrenschmalz entfernt hat. Das schiebe ich ja immer mit den Hörern der Hörgeräte kurz vors Trommelfell. Wäre dort ein Loch, auch weitere Millimeter.
          Mache du es auch gut, du Liebe.

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          • Was Du alles zu sehen glaubst…das Mäulchen ist vielleicht ein zwinkerndes Auge…???
            Natürlich kannst Du mich Karfunkelchen nennen, es gab schon mal jemanden, der mich so nannte und ich mochte diesen Namen. 🙂

            Was für Ekeltee?
            Trink roten wilden Ginsengtee (leider nicht ganz billig), der bringt die Kraft auf Trab, ist ganz bitterlichlecker…:)
            Wirkt nach 20 Minuten und durchblutet alles schön.

            Also…was für ein Ekeltee war das…?

            Mit Deinem Ohr klingt nicht gut…
            was unternimmst Du dagegen…? Gibt es etwas, das Du tun kannst, damit es nicht weiter schlechter wird…mit dem Hören?

            Lauter Fragen…sorry…

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            • Vielleicht interpretiere ich das darein, weil ICH so gaaaaaaaar keine Verkleinerungsformen mag, schon gar nicht mit meinem Namen.
              Clärchen oder Christinchen fordern meine Toleranzgrenze – aber ich schaffe es meist.
              Tee heißt Harntee 400 – ich bin doch so absolut keine Teetrinkerin – und bei deinem, den du beschreibst, schüttelt es mich schon beim lesen. –
              Mit meinem Ohr, das klingt wirklich nicht gut. Auch ohne Ohrenschmalz ist das Ergebnis nicht viel besser. Bei diesem Test mit einsilbigen Wörtern, wo man die An- und Ausleute verstehen muss, liege ich bei 20 % Verstehen. Beispiele: GraM, GraB, GraL, GraS, GraD, GraT – und das Ende des Wortes soll ich ohne Satzzusammenhang verstehen – er spricht zwar wirklich ganz deutlich, aber …
              Immer die Hörgeräte tragen – von früh bis spät – damit das Gehirn und die Ohren trainiert bleiben.
              Irgendwie ganz schön deprimierend.
              Danke fürs Nachfragen!

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  2. Liebe moni! Ohne die Begeisterung meines Enkels wäre ich sicher auch nicht gegangen, aber er hatte richtig Spaß dort, was du morgen im Fotoblog sehen kannst. Wir durften nämlich anfassen und er konnte sich bei jeder Figur was einfallen lassen.
    Mit liebem Gruß zu dir!

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  3. In einem Wachsfigurenkabinett war ich noch nie, mein Sohn hat auch letzt das in Berlin besucht, total schön, wie ähnlich manche Promis modelliert geworden sind 🙂

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    • Im ersten in Amsterdam habe ich lauthals zu meiner Schwägerin gerufen: „Der Kohl ist hier“ und dachte an den wirklichen, nicht an den wächsernen.
      Wie heißen eigentlich die Leute, die diese Figuren herstellen? – Es ist ja ihr Geschäft, die Promis so echt wie möglich abzubilden. Das ist aber nicht unbedingt bei allen gelungen – oder der Zeitraum ist einfach zu lange her, als sie entstanden sind.

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  4. Wie lang war denn eigentlich die Mauer um Westberlin herum. Das steht doch sicherlich irgendwo. Gleich nach der Öffnung konnte der Mauerweg mit dem Fahrrad befahren werden – doch jetzt ist er wohl – zumindest meiner Meinung nach – nicht mehr überall kenntlich.

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    • Danke, die Antwort kam ja – ich sage jetzt nicht, wie aus der Pistole geschossen – denn jetzt im allgemeinen kriegerischen Umfeld sollte ich mit solchen dummen Sprüchen vorsichtig sein.

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  5. Geduld, Geduld, morgen erscheint im Fotoblog auch noch was – und da nimmt ihn mein Enkel an die Hand und führt ihn aus der Gegenwart in die Vergangenheit 🙂

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  6. Ist es das in der Nähe vom Bahnhof Zoo? Da waren wir auch einmal, aber das ist mindestens schon 25 Jahre her …

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    • JETZT ist das Wachsfigurenkabinett von Madame Unter den Linden, dicht am Brandenburger Tor. Vielleicht war es früher mal am Zoo, das weiß ich nicht. Offensichtlich ist hier dieser Standpunkt touristenintensiver – und die machen die Masse der Gäste aus.

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