Claras Allerleiweltsgedanken


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Lenny gibt Laut …

aber richtig. Doch der Reihe nach.

Als ich gestern ins Geschäft kam, hat mich Lenny schon wieder schwanzwedelnd an der Tür begrüßt. Eine Infusion war lt. Tierärztin nicht mehr nötig – er durfte Schonkost schleckern – Fleischbrei, mit Wasser verdünnt. Ich schwöre, die Schüssel hätte ich nachher nicht abzuwaschen brauchen, so sauber hat er sie geleckt. Seine Verfressenheit macht sich bei Medikamentengaben gut, da er JEDE Tablette und jede Pille schluckt, wenn sie nur in leckerem „Mantel “ daher kommt.

Bei den Außengängen ist er weder Draufgänger noch Rüpel – sondern einfach nur „Zahmling“, wenn es das Wort gäbe. Ich denke, in weniger als einer Woche wird das schon wieder anders sein.

Wenn schon meine Hundebetreuungsarbeitskraft nicht gebraucht wurde, dann wenigstens meine handwerklichen Fähigkeiten. Für das hintere Zimmer hatte mein Sohn 5 stabile Lagerregale gekauft, von denen eines schon stand und zwei noch zusammen gebaut werden müssen. Es war ein wenig kompliziert, hat mir aber sehr großen Spaß gemacht und mich von einem anderen Problem abgelenkt, das nicht mit Lenny zu tun hat.

Dann wurde ausgemacht, dass Sohn und Hund am nächsten Tag, also heute, für die nächsten medizinischen Schritte zu mir kommen, da bei mir noch ein Stück Schrankwand-Rückwand per Kreissäge ausgesägt werden sollte.

Freudig schwänzelte er zur Tür herein, doch leider verging ihm das bald. Das Ziehen der Braunüle – oder wie es jetzt richtig heißt: Venenverweilkanüle – ging ja noch halbwegs. Da er jetzt schon die Dosen-Schonkost   von der Hand durch den Maulkorb lecken durfte, konnte ich ihn ziemlich gut ablenken. Es blutete nicht nach – also blieb die Pfote danach unverbunden.

Aber dann sollte das Pflaster von der ca. 12 cm langen Wunde entfernt werden und diese mit einem Pflasterspray eingesprüht werden. Was hätten wir zwei Menschen dafür gegeben, einen Dolmetscher zu finden, der hundisch spricht. Am Bauch hat ein Hund zwar nicht sehr viele Haare – aber diese waren offenbar nicht abrasiert. – Ich weiß nicht, in wie vielen verschiedenen Stellungen wir Anlauf genommen haben – aber er hat sich laut und böse bellend immer wieder rausgewunden, ehe was passieren konnte. Doch irgendwann habe ich es mit Ruck und Zuck entfernt und in der Hand.

Lange, lange Erholungspause für Herr und Hund – und für Hundeoma auch 🙂 – beim Foto musste ich die Qualität etwas vernachlässigen.

0811 Lenny und Sohn 87

Schon beim Klickern der Spraydose fing er an zu knurren – also ging ich ins Bad, um das Pflasterspray flüssig zu bekommen.

Dann wieder verschiedene Anläufe – es wollte so und auch so nicht klappen, Lenny war immer schneller und kräftiger als mein Sohn. Von der endgültigen Erfolgshaltung haben wir natürlich kein Foto, weil alle vier Hände von uns gebraucht wurden. Sohn packte ihn von hinten an den Vorderbeinen und hielt ihn so hoch, dass ich die Wunde einsprühen konnte. Als der erste kalte Schreck bei Lenny vorbei war, ließ er sich seinen Unterbauch silbern spritzen.

Dann sollte der Hund zur Erholung im Schlafzimmer auf seiner Hundedecke gebettet werden, damit er sich nicht vor dem Kreissägen-Geräusch so erschrickt. Da erst stellte mein Sohn fest, dass er keine Säge eingepackt hatte – und das war auch gut so. Diese Arbeit hat Zeit.


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Die Grünen oder Blauen zeigen Herz

Clara ist mit ihrem silbergrauen „Leon“ unterwegs. Eigentlich hat sie es gar nicht sooooooooooooo eilig. Um nicht mit dem Gesetz der vorgeschriebenen Schnelligkeit in Konflikt zu geraten, hat sie ihren geliebten Tom eingeschaltet – der klingelt immer so charmant, wenn er der Meinung ist, Leon fährt zu schnell. Andere Navis vor ihm haben in solchen Situationen immer dumm gelabert – da war ich schon längst in die Radarfalle gerauscht, eh sie ihr

Bitte beachten Sie die vorgeschriebene Geschwindigkeitsbegrenzung!

ausgesprochen hatten.

Der Blick auf den direkten Tacho ist verstellt bzw. bei Sonnenschein ist eine Ablesung der Werte wegen Blendung kaum machbar. – Eine laut erzählende Stimme auf dem Beifahrersitz (von rechts muss ich leider immer besonders deutlich angesprochen werden) muss wohl verhindert haben, dass ich das Klingeln wahrnehme und vor allem, beachte – außerdem ist es auf der Autobahn insgesamt sehr laut.

Einige Tage später flattert mir ein Brief in den Kasten, der mich wegen zügigen Fahrens lobt – allerdings will er für dieses schriftlich ausgesprochene Lob 30 Euro von mir haben, da ich bei 120 km/h Vorschrift 12 km/h mehr geleistet habe.

Ich hatte sie gar nicht stehen sehen - sie hatten sich zu gut getarnt :-)

Ich hatte sie gar nicht stehen sehen – sie hatten sich zu gut getarnt 🙂

Doch dann schrieb ich einen ganz netten Brief, erklärte die Situation – und – ich wollte es nicht fassen – ich fand Gehör. Nun sage noch einer, es gibt kein Herz in der Welt der Bürokratie.

0811 Polizei mit Herz

Schreiben kann ich offenbar gut, denn einige werden sich vielleicht erinnern können, dass ich uns aufgrund meines Briefes den ersten Trabant erschrieben habe.