Claras Allerleiweltsgedanken

Dem Morgenrot entgegen …

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doch eigentlich müsste es heißen: „Vorwärts in die Vergangenheit

Dieses Foto ist bei der Aufnahme zu einem Dokumentarfilm entstanden, in dem ich mitspielen durfte. Der Titel ist: „Walter Janka: Schwierigkeiten mit der Wahrheit“

Über die Ende Oktober 1989 im Deutschen Theater gehaltene Lesung von Ulrich Mühe, die das Buch von Walter Janka zum Inhalt hatte, wurde 2004 ein Film gedreht, in dem 4 Leute aus der DDR über ihre Erfahrungen berichteten. Janka starb 1994.

Dass ich bei der Anfrage der Filmleute sofort zugesagt habe, könnt ihr euch denken – denn solch eine Chance hat man so schnell nicht wieder. Der Besuch in Görlitz in meinem Gymnasium war mehr als aufschlussreich. Im Fotoblog ist ein hübscheres Foto.

2911 Claras Vergangenheit

Ein bisschen ganz andere Claravergangenheit könnt ihr hier finden, wenn ihr die rechte Spalte mit den „besten Freunden“ sucht.

Und ich habe gestern eine ungewöhnliche Form der Vergangenheitsbewältigung erledigt. Statt einen Adventskranz zu stecken, habe ich meinen Balkonkasten geräumt und dabei sind diese 4 Vasen mit Blumen bestückt worden.

2911 Balkonblumencollage

Autor: Clara Himmelhoch

Auf meinem PR = purple Roller fahre ich durch die Bloggerwelt und mache PR = Public Relation. In meinem Gepäck habe ich fast täglich eine "Überraschung" für meine LeserInnen. Hausfrauentipps und -tricks als auch Koch- und Backrezepte müsst ihr wo anders suchen.

8 Kommentare zu “Dem Morgenrot entgegen …

  1. Sehr interessant, liebe Clara. Es ist nicht immer leicht, sich mit Vergangenem auseineinder zu setzen, und hinterher hat man eh‘ alles besser gewusst. Du tust es aber, und so ziehe ich meinen Hut.

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    • Gudrun, setze ihn lieber wieder auf, es ist kalt geworden in Deutschland – in vielerlei Beziehungen.
      Vielleicht setze ich mich lieber mit der „äußerlichen Vergangenheit“ als mit Vergangenheit auseinander, die hier keinen Schauplatz hat.
      Das Schlimme ist nur, dass ich in mancher Beziehung gar nicht wüsste, was ich anders machen soll, da kaum jemand aus seiner Haut kann.

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  2. Beeindruckend! Aufbau-Verlag. Gutes Haus! In Bautzen eingesessen zu haben, war wohl für jeden grauslich, schrecklich, schlimm. Wie gut, dass er Frau Mann und andere hatte, die zu ihm hielten!
    Was war deine Rolle in diesem Dokumentarfilm? Weißt du noch, was du gesagt hast?

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    • Sonja, es war die Rolle einer der vier Zeitzeugen. Das Filmteam kam in die Wohnung oder wir fuhren an wichtige Orte, wir zum Beispiel fuhren in meine EOS = Gymnasium in Görlitz, weil dort alles eskalierte.
      Wir bekamen alle (2 Männer und eine Frau; alle anderen waren ehemals Mitglieder der SED gewesen, nur ich nicht) mehr oder weniger standardisierte Fragen, die wir aus unserer Erfahrung beantworten sollten. – Von den ca. zwei Stunden reine Aufnahmezeit sind (natürlich) nur Minuten geblieben. – Da ich die Videokassette von dem fertigen Film bekam, konnte ich mir ab und an mal anhören, was ich geantwortet habe. Zum Glück habe ich mir davon eine DVD brennen lassen, denn mein Videorekorder ist schon längst über den Bach gegangen.
      Aber schlimm fand ich bei seinem Prozess in den 50er Jahren, dass Anna Seghers kein gutes Wort für ihn eingelegt hat – ihr hätte bestimmt keiner am Zeug geflickt. – Ich habe Walter Janka nie persönlich kennen gelernt, auch Ulrich Mühe nich. – Die nachgestellte Lesung wurde ohne uns gedreht – wir haben uns untereinander erst bei der Aufführung des Film kurz begrüßt.

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      • Man weiß ja nicht, was da so hinter den Kulissen noch alles abgelaufen ist. Anna Seghers hatte sicher ihre Gründe, wer weiß.
        Ich finde klasse, dass du ausgesucht wurdest. Weißt du, wie die auf dich kamen?

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        • In dem Buch von Janka steht vieles über diesen „Schauprozess“ und auch über seine Enttäuschung, warum ihn A. Seghers fallen lassen hat.
          Meine „Filmrolle“ habe ich mir – wie schon oft in meinem Leben – erschrieben. Nach der Lesung, die ich im Radio gehört hatte, habe ich einen Leserbrief geschrieben, der offenbar gut war, denn es kamen sehr viele Zuschriften. Damals wohnte ich noch im Friedrichshain, zu Filmplanungszeiten aber schon in Lichterfelde. Durch meinen relativ seltenen Familiennamen haben sie mich auch hier aufgespürt und mich gebeten, mitzumachen.

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  3. Als ich versuchte, bei „Gugel“ was zu finden, las ich z.B. das:
    „Begleitet wird die Konferenz von Filmausschnitten aus den Dokumentarfilmen:
    „Schwierigkeiten mit der Wahrheit – Briefe an Walter Janka“
    (Regie: Kathleen Newill und Friedrich Herkt, 2004)“
    Unter diesem Link findest du was zu Walter Janka
    http://www.mdr.de/mdr-figaro/hoerspiel/feature/walter-janka102.html
    und hier wird das Buch für Cents beim großen Onlinehändler Am…. verramscht:
    http://www.amazon.de/Schwierigkeiten-mit-Wahrheit-Walter-Janka/dp/3351017634
    Ich weiß nicht, was zwischen den Eheleuten Ulrich M. und Jenny G. abgelaufen ist und ich will mich darüber jetzt auch nicht mehr aufregen.
    Diese 4 Leute aus der DDR haben nicht über Janka berichtet, sondern geschildert, welche Schwierigkeiten sie so im Laufe ihres Daseins mit der politischen Linie hatten.

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