ein Strich – kein Strich …
Clara ist zum Strich“mädchen“ geworden. Keine Angst, ich bin nicht auf den Seniorenstrich gegangen, obwohl ja in Berlin fast nichts unmöglich ist. Nein, ich habe mich einen ganzen Abend mit Strichcodes beschäftigt und dabei 4 Stunden lang den Mindestlohn erarbeitet, aber es war hart und ein wenig deprimierend.
So ein Strichcode besteht aus 13 Zahlen, die nacheinander mühsam eingetippt werden mussten. Meist waren die Zahlenkolonnen recht klein gedruckt und eng beieinander, so dass das Programm meckerte: Diese Codierung kann nicht erkannt werden.
Was habe ich nun gemacht. Bei einem Buch- und CD-Aufkäufer habe ich Bücher angeboten und viele, viele CDs. Manche Bücher oder CDs waren so alt, dass sie keinen normgerechter 13stelligen Code hatten, also machte ich zwei Häufchen:
Die „guten“ ins Töpfchen, die „schlechten“ ins Kröpfchen.
Leider standen mir nicht so viele Tauben zur Verfügung wie weiland dem lieben Aschenputtel.
Also musste ich mich einzig und allein auf meine Augen, meine Tasten und mein Gefühl verlassen, deswegen hat es ja auch so lange gedauert. Unter 10,00 € wird kein Paket angenommen – wenn es aber für viele Bücher und CDs Beträge von 25 Cent oder manchmal noch weniger gibt, fragt man sich, was die ganze Quälerei soll. Doch verschenken kann man ja auch nicht ohne weiteres – außerdem bleiben noch genügend Bücher übrig, die ich verschenken oder verteilen möchte.
Der Lohn für einen Abend betrug dann rund 30,00 € – schnell das Label ausgedruckt, den Sendeschein – alles in ein großes und recht schweres Paket gepackt, mit Knüllpapier aufgefüllt und mit der neuen Sackkarre vom Auto zur Post gebracht.
Und dann konnte ich mich wieder schöneren Dingen widmen als dem Ausdünnen der Bestände.
Als ich meinen Buchsbaum auf dem Balkon ansah, dachte ich so bei mir, dass er sich dem „Ausdünnen“ angeschlossen hat – er sah aus die ein Weihnachtsbaum im Osten – der hatte auch nie genug Äste, dass es für rundherum gereicht hätte. – Ich weiß gar nicht, was den Buchsbaum bewegt hat, auf einer Seite so auszutrocknen.
Und dann saß ich bei dem wunderschönen Sommerwetter auf meinem Balkon und sinnierte, ob ich sehr traurig sein soll, dass ich ihn bald nicht mehr haben werde. Das viele Grün und die Ruhe werde ich vermissen. Und just in diesem Moment fing es auf der Vattenfall-Baustelle an zu „randalieren“. Spätestens da bekam ich bestätigt, dass ein Umzug sooooooo schlecht doch nun auch nicht ist. Es konkurrieren Baulärm mit Straßenlärm – nur der Baulärm gewinnt, denn er ist wahrscheinlich 2017 oder sogar schon 16 beendet – der Straßenlärm keinesfalls.
Und wenn ich dann von dem ganzen Straßenlärm einen wirren Kopf bekomme, dann gehe ich mit diesem Kopf-Gedöns zum Psychologen G. Döns 🙂