Claras Allerleiweltsgedanken

Es ist kompliziert geworden …

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das Leben.

Früher kaufte frau einen Zweistufentritt, klappte ihn auseinander und erreichte die Schüsseln im obersten Fach – oder auch nicht, dann musste die Leiter ran.

Heute bekommt frau eine Anweisung von 50 Seiten dazu, die sich nennt „Klapptritt – 2-stufiges Modell“.

Na gut, von der Anleitung sind nur 3 Seiten in deutsch, alles andere ist 15sprachig 🙂

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Mein Auto hat mich heute zum wiederholten Male geärgert, indem es nicht anspringen wollte. Mich hat ja vor einigen Wochen der ADAC nachts 20 Minuten um die Häuser gejagt, damit sie sich wieder ein wenig auflädt. Das war entschieden preiswerter als die heute gewählte Variante. FRÜHER hätte frau für ca. 210,00 DM mindestens zwei Batterien bekommen, für die sie heute 108,00 Eus von mir haben wollten – na gut, ein wenig Einbaukosten waren auch dabei.

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Sie machen mir Angst –

die leisen und die lauten Aggressionen.

Mein unterschwellig vorhandenes Lehrerinnengen kann ich ja ab und an nicht verstecken. So habe ich schon des öfteren mehr oder weniger freundlich Jugendliche (oder auch Erwachsene) in der S-Bahn gebeten, doch ihre dreckigen Schuhe vom gegenüberliegenden Sitz zu nehmen. Die Reaktionen waren sehr unterschiedlich von „die Alte spinnt“, einfach negieren oder Vogel zeigen.

Doch was ich vorgestern erlebte, schlägt dem Fass den Boden mitten ins Gesicht. Ich sah wieder einen jungen Mann – ich war mir nicht sicher, ob er Ausländer ist oder nicht. Ausgesucht freundlich sagte ich zu ihm „Wären Sie bitte so nett und nehmen Sie ihre Schuhe vom Sitz …“ – Mehr hätte ich gar nicht sagen können. Er hat mich so angebrüllt, bedroht, mir fast ins Gesicht gespuckt bei seiner feuchten Aussprache. – In dem Moment habe ich geahnt, wie sich Leute fühlen, die anderen in einer Notsituation in Verkehrsmitteln oder auf Bahnsteigen helfen wollen.

Berlin ist eine sehr aggressive Stadt, natürlich nicht die Stadt, sondern die Leute, die hier wohnen. Das merkt man fast überall – keiner hat Zeit, kaum einer nimmt Rücksicht. In öffentlichen Verkehrsmitteln ist es besonders zu merken, aber auch beim Auto fahren. Ich gehörte jetzt nicht mehr zu den Rasern und Rennern, wie früher, also versuchen die anderen, mir beim (sinnlosen) Überholen fast den Kotflügel abzufahren. – Aber ich will mich micht besser machen, als ich bin. Desöfteren schimpfe ich auch laut oder leise in meinem Auto vor mich hin: „Mensch, dann trag doch dein Auto um die Kurve!“, wenn es mir nicht schnell genug geht.

Ich glaube, in der Großstadt ist solches Verhalten noch viel extremer als in kleineren Städten. Immer öfter bin ich froh, wenn ich in meinen geschützten 4 Wänden sein kann.

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Jetzt gebe ich euch noch ein leichtes Rätsel. DAS habe ich über mein Bett geklebt – was ist es? Alleswisser wie Daggi und ihr Schriftführer halten sich bitte ein wenig zurück.

Autor: Clara Himmelhoch

Auf meinem PR = purple Roller fahre ich durch die Bloggerwelt und mache PR = Public Relation. In meinem Gepäck habe ich fast täglich eine "Überraschung" für meine LeserInnen. Hausfrauentipps und -tricks als auch Koch- und Backrezepte müsst ihr wo anders suchen.

8 Kommentare zu “Es ist kompliziert geworden …

  1. Liebe Clara,
    Du bestätigst mir wieder mal, warum ich nicht in Berlin leben möchte.
    Allerdings wird er auch in der Provinz rauer. Hat unsere Generation bei der Erziehung
    was falsch gemacht? Dass das Leben insgesamt stressiger geworden ist, wird nicht nur
    von uns Aelteren so gefühlt. Du hast recht, wir haben nur dieses Leben, da müssen wir
    durch.
    Viel Erfolg bei den restlichen Arbeiten!
    lieben Gruß Biene

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  2. Liebe Clara, hast du den Löwen an der Decke?
    Ich habe erstmal nachgelesen auf deinem Blog. Fein, dass du in deiner neuen Wohnung angekommen bist. Alle kleinen Widrigkeiten lassen sich bestimmt lösen. So, wie ich dich kenne.
    Die Begegnung in der Bahn ist mehr als unangenehm. Ich habe sowieso das Gefühl, dass der Ton überall rauher geworden ist.
    Ich lass dir noch einen kleinen Gruß da und verziehe mich wieder.

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    • Gudrun, irgendwie angekommen bin ich schon, aber so richtig zur Ruhe gefunden habe ich dennoch noch nicht.
      Am Samstag werden vom Maler die (hoffentlich) letzten Sachen erledigt, die unbedingt gemacht werden müssen – das andere ist dann Kür.
      Nein, liebe Gudrun, der Löwe ist direkt über meinem Bett an der Wand – dort war eine große freie Fläche – und er passt so wunderbar hin, da er nicht aufdringlich ist.
      Lasse es dir mit deinen wunderbaren Aktivitäten gut gehen, du hast es verdient.
      Liebe Grüße von mir

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  3. Liebe moni, da sich der Alltag um uns herum schneller entwickelt als wir mithalten können, ist er keinesfalls allein durch Lebenserfahrung zu meistern.
    Heute habe ich endlich den Minibackofen in Betrieb genommen, den ich zum Geburtstag bekommen habe. Überall steht, dass die verwendeten Symbolde selbsterklärend sind – für mich sind sie das nicht, aber in keiner Anleitung ist zu lesen, was die drei Zeichen bedeuten.
    Da wir kein anderes Leben haben, müssen wir eben das nehmen.

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  4. Früher wäre auch niemand auf die Idee gekommen, den Klapptritthersteller auf irgendwas zu verklagen, nachdem man sich als zu blöd/abgelenkt zur Benutzung des Gerätes erwiesen hatte.

    Manchmal frage ich nach den Fahrkerten der Taschen etc., die im ÖPNV einen eigenen Sitzplatz oder gar zwei Sitzplätze beanspruchen — allerdings kann ich Agression auch lautstark erwidern.

    Und die Leuchtesternchen (für s Enkelkind?) passen genau an diese Stelle.

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    • Falsch geraten, lieber Emil, die Leuchtsternchen sind für Clara – es ist nämlich das Sternbild des Löwen, und dazu stehe ich. Das ist wirklich und wahrhaftig nur mein Zimmer – Besuch kann im kleinen Zimmer oder im Wohnzimmer übernachten.
      Die Sitzplatz-durch-Taschen-Blockierer nehmen diese fast immer weg, wenn man entweder höflich fragt oder penetrant lange genug daneben stehen bleibt.

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  5. Zum Glück habe ich solche Erfahrungen noch nicht gemacht. Wahrschein geht es in einer Großstadt doch etwas rauher zu.
    Sonst ist das mit dem Alter so eine Sache, man ist nicht mehr so belastbar und möchte eigentlich nur Ruhe und Frieden.

    Liebe Grüße
    Barbara

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    • Liebe Barbara, hier geht es definitiv unfreundlicher zu – aber es gibt auch sehr viel nette Leute – wie überall hält es sich die Waage – nur habe ich leider das Gefühl, dass die Unfreundlicheren in Berlin die Oberhand haben.
      Und ich bin schon wieder müde – das kann nicht sein.
      Gute Nacht sagt
      Clara

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