… und bringt manchmal Überraschungen
Die Anziehungskraft von meinem Bett ist stärker als die der Erde auf den Mond – es zieht mich manchmal für ein kurzes Mittagsschläfchen in seinen Bann. Wenn dann unplanmäßig drei Stunden daraus werden, erwarten mich Überraschungen.
Ich hatte in der Voranzeige meines blauen Discounters gesehen, dass es hübsche WC-Sitze zu kaufen gibt. Ich liebäugelte für mein leicht maritimes Bad zuerst mit dem Leuchtturm auf dem Deckel, entschied mich dann aber doch für die Blatt-Stein-Variante.
Ich schaffte es, alle Teile auszupacken und bereit zu legen, doch dann scheiterten meine Aktivitäten am Abschrauben der alten WC-Brille. Obwohl ich -zig verschiedene Handwerkszeuge probierte, lockerten sich die Muttern nicht um einen mm. Blöd war, dass es keine Flügelmuttern waren, die ich mir zwischen Daumen und Finger hätte klemmen können, sondern ganz, ganz normale Muttern. So was Blödes Unpraktisches hatte ich ja noch nie erlebt.
Gefrustet ging ich in mein Zimmer und erlag den Verlockungen meines rufenden Bettes.
Als ich am späten Nachmittag triefig aus meinem Zimmer kam, strahlte Ola im wahrsten Sinne wie ein Honigkuchenpferd und rief: „Überraschung, Überraschung!!!“
Wir freuten uns beide sehr und genießen das Spielchen mit der Absenkautomatik. Ich dachte immer, die gilt nur für den Deckel – nein auch die Brille geht im Schneckentempo nach unten, dafür dürfen wir uns weder auf den Deckel setzen noch anlehnen – doch das werden wir hinbekommen!
Als ich Überraschung und Freude verarbeitet hatte, fragte ich: „Wie hast du den alten WC-Sitz abgeschraubt bekommen?“ Olas lakonische Antwort: „Hier lag doch genug Werkzeug rum!“
Kein Kommentar 🙂 😉
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Da der Post einige Tage auf seine Veröffentlichung warten musste, muss ich leider sagen: „Die Toilettenbrille ist besser anzusehen als zu be-sitzen. Lange Sitzungen oder gar Lesungen sind mir zu unbequem.“