Claras Allerleiweltsgedanken

Farbe an Fassaden …

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können ein echter Hingucker sein!

Ich habe ja vorgestern versprochen, dass ich noch ein wenig mehr von dem Wohngebiet „Mariengrün“ berichte. Die Wohnungsbaugenossenschaft, die diese Häuser besitzt und betreibt, hat wohl vor einiger Zeit festgestellt, dass alles etwas abgewohnt und runtergekommen war, so dass die richtige Lust am Wohnen abhanden gekommen war.

Meiner Meinung nach haben kluge Köpfe nicht nur ein Farbkonzept entworfen, sondern mehr – ein wirkliches Wohnkonzept mit Kunst und Grün und Spielflächen, so dass sich Familien mit Kindern wohlfühlen können. Mich jedenfalls haben sie begeistert, doch ich habe ja bereits eine Wohnung gefunden, in der ich gut und gern „alt werden“ (hahaha!!!) kann.

Auf dem Weg zum Hochhaus leuchtete mir orange und gelb ins Auge – kräftig und vor allem sauber, nicht besprayt. Das Weiß der dahinter stehenden Häuser konnte man wirklich als weiß bezeichnen, nicht als angegraut. (Dieses Haus trägt mein Geburtsjahr als Hausnummer) Wer weiß, wofür diese weiße runde Dose auf dem beigefarbenen Streifen ist. Ich weiß es nicht.

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Nur die Hauseingänge und dann die Sockel der Häuser wurden so farbig aufgepeppt.Die Eingänge bekamen ein Regendach spendiert, so dass Frau trocken ihren Schlüssel im verkramten Rucksack suchen kann 🙂

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Überall standen Bänke, die nicht beschädigt, nicht beschmiert waren – einzig die Temperaturen luden nicht zum Sitzen ein. – Und hier ist meine Hausnummer – nur in der falschen Straße. Und auch hier diese mir unbekannte weiße Dose.

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Und dann bin ich im Hochhaus verschwunden. Ja, es ist ein Steinmeer, dieses Häusermeer – doch Berlin hat nicht so viel Fläche und nicht alle Berliner haben so viel Geld, dass sie sich ein Einfamilienhaus leisten können – da kann nur der kommunale Wohnungsbau Abhilfe schaffen. Wenn die Wohnungen gepflegt sind und noch halbwegs bezahlbar sind – ich denke, mehr kann man nicht verlangen. Mit der Bezahlbarkeit fängt es aber an zu hapern, besonders für allein lebende Mindestrentner wird es eng.

Ich habe durch die Eigentumswohnung und den Sohn als Eigentümer eine gute Alternative gefunden, denn meine Rente gäbe eigentlich nur eine Einzimmerwohnung her.

Als ich meinen Blick vom 25. Stock schweifen ließ, kam ich 3 Sekunden lang in Zweifel, ob ich nicht doch im falschen Haus wohne – den für wen als für CLARA könnte dieser lila Wohnblock gestrichen worden sein? 😉 – Die drei Schornsteine am Horizont sind die Kraftwerksschornsteine, die bis September vor meinem Balkon rauchten.

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Und hier sieht man die lila Treppenhäuser noch deutlicher – und man sieht natürlich auch, wie viele Häuser und wie viele Wohnungen das sind. Leute aus Kleinstädten schlagen vielleicht vor Entsetzen die Hände über dem Kopf zusammen. Ich habe von 1985 bis 2015 in kleineren Häusern gewohnt – sie hatten nur 4 Etagen und auch nur 3 oder 4 Mietparteien auf der Etage – doch wesentlich anders als diese waren sie dennoch nicht. – Ich denke, die Parkplätze für so viele Autos machen den Mietern die meisten Probleme.

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So, jetzt lasse ich euch mit diesen Wohneindrücken allein – aber ich komme wieder!

 

Autor: Clara Himmelhoch

Auf meinem PR = purple Roller fahre ich durch die Bloggerwelt und mache PR = Public Relation. In meinem Gepäck habe ich fast täglich eine "Überraschung" für meine LeserInnen. Hausfrauentipps und -tricks als auch Koch- und Backrezepte müsst ihr wo anders suchen.

15 Kommentare zu “Farbe an Fassaden …

  1. Puh, da oben darfste aber keinen Höhenkoller haben. Und so betonwüstenmäßig sieht das gar ich aus. Im Gegenteil, alles schön sauber und freundlich bunt. Wenn ringsum auch noch Grünflächen und Bäume sind, hat man sich doch richtig Gedanken gemacht. Dass es Parkplatzprobleme gibt, kann ich gut glauben.

    Tschüssi Brigitte

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    • Brigitte, ich freue mir ein Loch in den Bauch, dass du geschrieben hast. Du weißt sicher, wie ich das meine.
      Dass ich alles bei dir lese, weißt du sicher, aber ich werde auch wieder mehr antworten – versprochen.
      Die meisten Neubaugebiete sind jetzt – viele Jahre nach dem Anlegen – wirklich gut mit „Grünzeug“ versehen.
      Ganzganzganzganz liebe Grüße zu dir!

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  2. Fein, jetzt habe ich ja meinen Ausblick von oben. 🙂
    Schön weit oben zu wohnen wird für mich immer ein Traum bleiben. Aber wer weiß, vielleicht passieren noch Wunder.
    Ein schöner Beitrag, liebe Clara.
    Grüße aus der kleineren Stadt.

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    • Hallo Gudrun, wenn ich so meine Wohnetagenhöhen vergleiche: 4. Etage in Görlitz, 2. Etage in Dresden, 6. Etage Fischerinsel, 16. Etage Fischerinsel, 2. Etage im Friedrichshain, 2. Etage in Lichterfelde, 8. Etage in Marienfelde, kommt als Durchschnittswert 5,7 raus – also keine Hochhausgröße. Hoffentlich kann ich bis zum Schluss meines Daseins diese 8 Stufen hier laufen, um vom Fahrstuhl in die Wohnung zu gelangen. Die heutigen Häuser werden in dieser Beziehung klüger gebaut – da enden die Fahrstühle wirklich in Höhe der Wohnungen. Als wir auf der Fischerinsel in der 6. Etage wohnten, waren die beiden Fahrstühle direkt vor unserer Wohnungstür – das war aber manchmal auch nervig, weil man das (mit guten Ohren, die ich damals noch hatte) bis ins Wohnzimmer hinein gehört hat. – Alles hat seine zwei Seiten.
      Es regnet gerade wieder Schusterjungen.
      Lieben Gruß von Clara

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  3. Diese weißen Dosen- keine Ahnung.
    Boah, in deiner Stadt leben ….zig viele viele Menschen – und jeder hat eine Geschichte. Oh, mir juckt der Kopf. Wahnsinn. Hier auf dem Land fühle ich mich dagegen inselig, hier grüßt man sich und kennt so einige Geschichten. Wie die von Leila- wenn der seinen langen dunklen Mantel anhat, ist Talfahrt angesagt, in seinem Gemüt. Es gäbe noch viele- aber in deiner Stadt, boah.

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    • Daggi hat einigermaßen glaubhaft mit ihrem Link gezeigt, dass das Außentemperaturfühler für die Heizanlagen sind. Sie sind an der Nordseite eines Hauses angebracht.
      Mehrere Millionen Menschen können wohl tatsächlich nur in größeren Wohnbauten untergebracht werden, sonst würde es Chaos geben. Und ich glaube schon, wenn diese Wohnungen gut sind, dann kann man sich auch wohlfühlen – ungeachtet davon, dass im gleichen Haus noch 20, 200 oder vielleicht sogar noch mehr Leute wohnen. Nur Katastrophen darf es nicht geben, dann wird es kritisch.
      Viele, die anonymer leben wollen als auf dem Dorf, die gehen absichtlich in die Stadt. Vor Jahren, als es noch als Makel galt, lesbisch oder schwul zu sein, waren solche Städte wie Berlin ein Eldorado.
      Ich habe mich in langen 46 Jahren daran gewöhnen können, in einem Moloch von Stadt zu wohnen, in dem es aber auch sehr schöne Ecken und Flecke gibt.

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  4. Alles sehr geschmackvoll und gepflegt – obwohl ich mir überhaupt nicht vorstellen kann, in so einem Hochhaus zu leben.
    Lieben Gruß
    Barbara

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    • Barbara, vieles ist einfach Gewöhnungssache. Als wir vor Jahren in der 16. Etage wohnten, war der Ausblick einfach traumhaft. Gut, das Fensterputzen hat mir einige Probleme bereitet, da ich damals noch höhenempfindlich war. Dennoch – ich würde jetzt gern wieder so hoch wohnen – aber hier in meinem Wohngebiet bin ich mit der 8. Etage schon in der allerobersten angekommen – höher geht nicht. – Ich bin ein Typ, die noch nie in Parterre gewohnt hat und dort auch nicht wohnen möchte – vielleicht wollte ich aus diesem Grund auch nie in einem eigenen Haus wohnen, weil die ja immer nur in Parterre sind. – Jedem Tierchen sein Pläsierchen.
      Gute Nacht sagt dir Clara

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  5. Sieht fast aus wie Klein-Hongkong. Trotzdem sehr schön gestaltet. Was Farbe doch ausmachen kann. Für mich als (inzwischen) Landkind allerdings wäre das Wohnen dort sehr gewöhnungsbedürftig.

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    • Ich glaube, das mit dem „gewöhnungsbedürftig“ kann man auch umkehren – ich würde mich wahrscheinlich auf dem Land schwertun, da ich gute Verkehrsanbindung und andere Vorteile seit Jahren gewöhnt bin.
      Das ist aber auch gut so, dass nicht alle Leute in riesigen Großstädten wohnen wollen.

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  6. Daggi, ich liebe es und ich schätze es sehr, dass du immer so klug bist. Ich weiß jetzt nicht genau, ob das die Nordseite war, aber dein Link leuchtet mir ein. Dankeschön!

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  7. Na aber immerhin sehen nicht alle gleich aus. Man kann unterscheiden ob man im lila, im gelben , im grünen Turm wohnt. Ich möchte dort nicht wohnen, aber ich habe schon viel, viel schlimmere Hochhaussiedlungen gesehen.

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    • Ich weiß nicht genau, wie viel Prozent der Berliner Wohnungen in solchen Wohnblöcken sind. Bei den Neubauten fangen die niedrigsten bei 5 Etagen an und gehen bis zu 20 bis 25 Etagen.
      Es gibt ja auch einige Flächen für Einfamilienhäuser – da besteht die Grundstücksgröße in 300 qm – ich glaube, dort ist das Konfliktpotential fast noch größer, weil man sich über weitaus mehr Sachen mit dem Nachbarn streiten kann als in einer abgeschlossenen Wohnung. Ich treffe in meinem Haus selten Leute aus den anderen 23 Wohnungen – und wenn dann nur im Fahrstuhl zu einem freundlichen Guten Tag.
      Nicht nur in Berlin ist es eben auch eine Frage des Geldes, was für eine Wohnung man bezahlen kann. – Die qm-Preise erreichen teilweise schon astronomische Summen, was sich ärmere Rentner oder Wenigverdiener kaum noch leisten können.
      Wohnen ist fast Luxus geworden.

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      • Was mich an dieser Art Siedlungen stört, ist nicht die Höhe sondern der Mangel an Infrastruktur. Ich weiß nicht, ob es bei dieser Siedlung so ist, aber bei vielen dieser Art gibt es Häuser, ein paar Bäume, Müllcontainer und Garagen. Sogar wenn man nur Grundnahrungsmittel einkaufen möchte oder zum Arzt gehen oder als KInd spielen oder Sport betreiben oder Ähnliches muss man oft ziemlich weite Wege zurücklegen. Es sind oft echte Schlafsiedlungen obwohl die Wohnungen als solche vielleicht sehr nett sind.
        Das Geld ist natürlich auch immer eine Frage. Ist es denn in Berlin eher üblich Wohnungen zu kaufen oder zu mieten ?

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        • Liebe Myriade, über eine Grundinfrastruktur können sich wohl hier in Berlin alle Mieter von größeren Wohnsiedlungen freuen, denn das ist ja das Geschäft der Discounter. Die meisten können einen Discounter zu Fuß erreichen, manche sogar mehrere. Da aber 90 % der Leute mit Auto einkaufen, ist die Auswahl noch größer. – Dann gehört fast überall eine Kindertagesstätte zum „Programm“. Mit weiteren Dienstleistungen wie Apotheke, Ärzte, Frisör und anderes – da muss man sicher ein paar Schritte mehr laufen. Aber das Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln ist sehr gut ausgebaut.
          Einen Spielplatz haben all diese Siedlungen auch, manche sogar mehrere.
          Ich glaube, da die Arbeitsplätze nicht so sicher sind, mieten die Leute lieber eine Wohnung – denn Eigentum haben sie dann an der Backe, wenn es sie woanders hinzieht zum Arbeiten.

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