Claras Allerleiweltsgedanken


4 Kommentare

Er scheint die Wartezeit wert zu sein

Ihr erinnert euch, am 19. Februar habe ich mir schon ein paar Gedanken über meinen neuen Hausarzt gemacht. Und heute widme ich ihm schon wieder einige Zeilen. Liegt das daran, dass mein GG-Zustand vielleicht gerade nicht der beste ist? Wobei das erste G für Gesundheit und das zweite für Gemüt steht.

Eine seiner zahlreichen Assistentinnen – eine hübscher als die andere, eine schlanker als die andere, eine langhaariger als die andere, doch alle mit zum Dutt oder Pferdeschwanz gebändigter Haarpracht, so dass keinem Patienten bei irgendeiner Untersuchung „vertrauensvoll“ die Haare im Gesicht kitzeln – hat die Aufgabe, einige Zeit vor dem Termin telefonisch an diesen zu erinnern. – Diesen Service hatte ich noch nie, aber solch lange Terminwartezeiten hatte ich eben auch noch nie.

Drei Wecksignale beauftragt, mehr als rechtzeitig losgefahren, angekommen in einem mittelprächtig vollen Wartezimmer, so dass dann immer noch 30 Minuten Wartezeit bis zum Betreten des Sprechzimmers blieben. Offenbar ist er mit seinen ca. 50 Jahren ein Arzt der alten Schule. Wir kamen auf meinen Verschlaf-Termin zu sprechen. In seinem Kommentar kam der „Erzieher“ durch – na gut, hat er umsonst, wenn er sonst gut ist.

Und genau diesen Eindruck machte er. Er erklärte mir, dass Hausbesuche uneffektiv seien, da er außer seinem Stethoskop, einem Blutdruckmessgerät, seinen Händen und seinen forschenden Augen nichts dabei hätte, um zu helfen. – Vielleicht hat er ja Recht – er macht jedenfalls keine. – Dann schnitt er Themen wie meine seit langem mit einem kalten Knoten ruhende Schilddrüse und meine Haut an – meine Stirn sieht aus wie bei einem pubertierenden Pennäler. Er vermutet eine Nickelallergie gegen das im Metallbrillengestell enthaltene Nickel. Leider habe ich nur Brillengestelle mit Metall und kann das auch nicht so ad hoc verändern, so dass ich seine Idee nicht verfolgen kann. Aber zur Hautärztin kann ich endlich mal wieder gehen, denn deren Hautcrememixtur hatte vor einiger Zeit dem Übel ein Ende bereitet.

Dann verordnete er ein riesengroßes Blutbild, um sich ein inneres Bild von mir zu verschaffen. Für das von der Neurologin empfohlene B12 (gegen Schwindel) stellte er widerspruchslos ein Rezept aus, ich holte es in der im EG liegenden Apotheke und bekam gleich die erste Ampulle IM gespritzt.

Er nahm sich sehr viel Zeit. Doch als er eine Magenspiegelung anschnitt, wollte ich gar nicht weiter zuhören. – Doch warum eigentlich, mit PROPOFOL ist alles zu überstehen.