Reise-Highlight: Petra – UNESCO Weltkulturerbe
(diese Überschriften schreibe ich aus dem Reiseprospekt ab)
Der Tag beginnt wie immer mit einem exzellenten Frühstück, dann mit dem Koffer-Reise-Ritual und dann mit Ärger.
Im Restaurant hatte ich keinen Fotoapparat dabei, außerdem schmeckt es immer besser als es aussieht.
Als ich die Koffer meiner Mitreisenden sah, fragte ich mich ernsthaft, ob sie nach Jordanien auswandern wollen. Zwei Personen haben zwei riesige Koffer und einen dritten kleineren, den sie als Handgepäck in die Kofferablage „schummeln“. Offenbar ist die Royale Fluglinie nicht so streng. Da kam ich mir mit meinem kleinen Koffer richtig unterrepräsentiert vor. 🙂 … und, ich wäre mit noch weniger ausgekommen.
Der unter dem Pfeil hat wohl Angst, dass er von den Großen verdrängt und nicht mitgenommen wird, weil der Platz im Kofferabteil nicht reicht.
Hätte ich bemerkt, dass J.W. dieses Foto macht, hätte ich seinen Focus auf etwas weiter rechts verschoben, damit man besser sieht, wie klein dieser Blaue mit dem Bauchgürtel ist.
Und jetzt zum Ärger. Am zweiten Urlaubstag wagte ich es, mich auf einen Platz zu setzen, auf dem ich dem Reiseleiter und damit vielleicht auch einem besseren Verstehen näher wäre. Das Gezeter von der grimmigen Alten mit ihrem untergeordneten Ehemann hättet ihr eigentlich bis Deutschland hören müssen. Sie haben da schon IMMER gesessen und da bleiben sie auch sitzen, das ist ihr gutes Recht. Wer also am ersten Reisetag so früh wie möglich vor dem Bus steht und auf den besten Platz sein „Handtuch“ legt, hat für den Rest des Urlaubs ausgesorgt.
Als der Reiseleiter mich unterstützen wollte und meine Schwerhörigkeit als Argument anführte, fiel ihr plötzlich ein, dass ihr Gatte ja auch schwerhörig sei. Meine Frage nach seinen Hörgeräten konterte er mit einem dummdreistdämlichen „Was haben sie gesagt?“ und dann mit der Auskunft, dass er die zu Haus gelassen habe, um sie hier nicht zu verlieren. – Den Rest der Reise konnte er sich aber sehr wohl flüsternd mit seinem Hausdrachen unterhalten. – Aus Personenschutzgründen darf ich kein Foto von ihr zeigen – ich habe selten ein verbisseneres und verkniffeneres Gesicht gesehen. – Ich habe ihnen nicht so übelgenommen, dass sie ihren Platz in der ersten Reihe mit Händen und Füßen verteidigt haben, sondern dass sie schamlos gelogen haben.
Das Drama ging noch ein wenig weiter. Die fünfte Reihe links war mit zwei Rucksäcken besetzt, zu denen die „Rücken“ fehlten. Als der Reiseleiter fragte, bekannten sich die beiden dahinter sitzenden Einzeldamen dazu. Auch da gab es erst Gezeter, da sie meinten, dass sie nicht an die Ablage reichen könnten. Zumindest eine von ihnen war groß genug und mit Hut sogar größer als ich. – Die Welt ist voller friedlicher Adventsmenschen.
Doch jetzt zum richtigen Reiseprogramm: Der Tagesausflug führte uns heute in das UNESCO-Weltkulturerbe Petra. Ich habe ja schon Angst, als Kulturbanause zu gelten, wenn ich zugebe, dass sich meine Begeisterung ein wenig in Grenzen hält. Das hat nichts mit den unwahrscheinlich schönen Felsformationen zu tun, auch nicht mit den um die Zeitenwende errichteten Bauten in den Felsen, auch nicht mit den angebotenen Waren an Ständen und Kiosken – es hat mit dem ganzen Drumherum zu tun.
Der Weg vom Eingang (eine Tageseintrittskarte kostet ca. 67,00 €) bis zu den ersten Sehenswürdigkeiten ist ca. 800 m lang, der Weg ist schmal und natürlich von der Pflasterung so wie damals.
Da sich sehr viele Besucher mit der Mini-Pferdekutsche oder mit Kamelen oder Dromedaren hinbringen lassen, ist der Weg gepflastert mit den Hinterlassenschaften dieser Tiere, so dass das Auge tunlichst nach unten gucken sollte. – Und wenn wir dann wieder zum Bus auf dem schmalen Weg zurück gehen mussten, machten mir die Rennen-fahrenden Kutschen oder auch die Dromedare, die in ca. 20 cm Abstand mit einem Affenzahn an mir vorbeiritten, schon ein wenig Angst. Ich hatte das Gefühl, dass zu Fuß gehende Personen davon überzeugt werden sollten, dass es in der Kutsche oder auf dem Kamel doch besser sei.
Doch jetzt endlich zu Collagen. Hier wird uns vorgeführt, wie diese Sandflaschen entstehen.
Hier wird mir vorgeführt, wie Dromedare in Ruhe friedlich aussehen.
Und das sind die Kutschen, die wie beim Sulkyrennen auf der Marienfelder Pferderennbahn rasen können. Wenn Gäste drin saßen, fuhren sie ganz gesittet – nur leer auf dem Rückweg schlugen sie auf die Pferde ein, dass einem diese Leid tun können.
Von unserem Reiseleiter habe ich bisher immer nur erzählt, hier ist er zu sehen.
In der unteren Reihe ist der zweite Reiseleiter zu sehen. Die Notwendigkeit eines zweiten Reiseleiters habe ich nicht verstanden, weder akustisch noch mental. Der größere kommt aus dem Jemen, hat aber jetzt die deutsche Staatsangehörigkeit. Der zweite ist Jordanier und konnte wohl manche Sachen besser regeln als ein „Ausländer“.
Die Schönheit und Gewaltigkeit der Felsen kommt auf diesen Aufnahmen nicht genügend zur Geltung – aber morgen gibt es wieder welche im Fotoblog.
Mich erstaunte immer wieder, wie zwischen diesen Felsen noch Grünzeug wachsen kann.
Felsen, Felsen, Felsen und Bauwerke derer, die Petra erschaffen haben.
Aber Hunde und Katzen habe ich auch viele rumlaufen sehen – sehr zur Freude vieler Mitreisenden, die zu Haus Hund oder Katze haben.
Heute sollen es nicht wieder so viele Wörter werden, deshalb Schluss.
Der Reisetag war der 26.11.2016 ….. und morgen kommen wieder im Fotoblog die großen Bilder.