Bummel durch die Stadt und über den Markt
In vielen südlichen Ländern ist der Markt einer Stadt die Seele vom Ganzen – und deswegen wollten wir ihn auf keinen Fall versäumen. Für mich wurde er beherrscht von Obst und Gemüse, von Gewürzen aller Art und von Tieren. An den verschiedensten Stellen hingen tote Ziegen, Lämmer, Schafe und auch von Kuhköpfen war was zu sehen. Logisch, dass unser „Hausschwein“ in dieser Religion nichts zu suchen hat.
Nach der Beschriftung der kleinen Säckchen zu urteilen, sind all diese Mixturen, Körnchen oder das Pulver für die Touristen gedacht, denn nur die können mit der Beschriftung was anfangen.
Und das ist der „Sektor Fleisch“, den ich nicht näher beschreiben möchte.
Bei dem Gang durch die Stadt suchte ich einen Akustiker, bei dem ich eine Packung Hörgerätebatterien kaufen könnte. Meine Zweitpackung, die ich als Ersatz mitgenommen hatte, muss wohl bei offener Reißverschlusstasche aus dem Rucksack entwischt sein.
Zum Glück konnte J.W. viel besser Englisch als ich, so dass wir uns von Auskunft zu Auskunft durchfragten und irgendwann tatsächlich einen fanden, der diese Batterien hatte. Ich weiß nicht, ob er für uns einen speziellen Touristenpreis gemacht hat oder ob sie immer so teuer sind, jedenfalls verlangte er 8,00 € für 6 Stück. Der gegoogelte Preis in Deutschland lag zwischen 1,50 und 2,00 €. Ärgerlich für mich war nur, dass ich sie aus lauter Vorsicht gekauft habe, denn ich bin mit den vorhandenen ausgekommen. – Das sind so die Imponderabilien einer Urlaubsreise.
Lila Clara hat lila Augen und sieht ganz viel lila Sachen – ich habe langsam das Gefühl, es wird noch zur Modefarbe.
Auf dem Weg in das Stadtinnere kamen wir an diesem Duty free-Shop vorbei. Die Außenanlagen waren recht hübsch gemacht, ansonsten hatte man dort nichts versäumt.
Und jetzt ins Hotel zurück. Der wirklich niedliche Zimmerboy hat mich jeden Tag mit einem neuen Tier überrascht – er hat wohl gesehen, wie sehr ich mich darüber gefreut habe. Auf diese Weise versammelte ich ganz viele Handtücher bei mir, denn ich ließ sie immer im ganzen, um mich daran zu erfreuen.
Das Niveabüchsen-fressende Krokodil und der zarte Schwan waren die Vorboten.
Stimmt nicht, als allererstes stand der Elefant auf dem Bett und der Höhepunkt für mich war „Hund Lenny“
Ich glaube, er hat sich auch sehr gefreut, als er bemerkte, wie sehr ich mich gefreut habe. – Für mich war es der wohltuende Ausgleich zu unserem Reiseleiter, der wohl mit mir nicht so richtig klar kam – und umgekehrt.
Eine Sache muss ich noch erwähnen. Jordanien hat nur eine sehr, sehr eingeschränkte Müllabfuhr. Sind wir mit dem Bus gefahren, dann waren die freien Flächen und Felder von Plastikmüll übersät – fast nur Flaschen, viele Tüten und anderer Plastikmüll. Ich möchte nicht wissen, was ein Hotel wie unseres in vollbesetzten Zeiten an Flaschen produziert. Jeder Gast bekommt eine Flasche in sein Zimmer, die aber nur 200 ml beinhaltet. Da das nie und nimmer reicht, kaufen die Leute dann noch größere Flaschen dazu.
Mir ist Himmel, Angst und Bange geworden, wenn ich mir vorstelle, die Müllabfuhr würde länger als eine Woche streiken – Berlin erstickt an seinem Müll.
Und morgen wieder im Fotoblog
10. Januar 2017 um 20:14
Ich habe einige Gewürze entdeckt, für die ich mich durchaus interessieren würde. Das Tierische hätte mich wahrscheinlich eher erschreckt.
Der Zimmerservice war wirklich nett. Ich freue mich auch über solche Dinge, weil sie zeigen, dass man Aufmerksamkeit verdient. Schön ist das, Clara.
Liebe Grüße, und die mal nicht mitten in der Nacht, schickt dir die Gudrun
LikeLike
8. Januar 2017 um 12:29
Hallo, liebe moni, du sagst es, es gibt zwei Teile in meinen Erinnerungen. Ich glaube, am meisten habe ich mich über Mitreisende und auch über den Reiseleiter geärgert. Warum können Reiseleiter nicht am ersten Tag der Reise FESTLEGEN, dass sich keiner am ersten Tag einen Stammplatz für den Rest der Reise erobert. Doch wie ich inzwischen von Vielreisenden gehört habe, ist das immer so, zumindest, wenn die Gäste Deutsche sind.
Und wir wollen, dass es überall Frieden gibt, wo wir noch nicht mal bereit sind, auf andere Reisende Rücksicht zu nehmen. Das ging den so etwas von am Popo vorbei, ob ich durch meinen Platz nichts gehört habe oder oder oder.
Aber so sind die Menschen, alles andere ist Illusion.
Bei den meisten Gewürzen wüsste ich noch nicht einmal, wofür ich die verwenden könnte, wenn ich denn kochte. Ich komme im Normalfall mit den drei Grundgewürzen Salz, Pfeffer und das dritte ist variabel, manchmal Paprika, manchmal was anderes, manchmal auch Knoblauch.
Lieben Gruß zurück von Clara
LikeGefällt 1 Person
8. Januar 2017 um 11:43
Wahrscheinlich hast du Recht – aber GAR NICHTS zu machen und jeden Dreck liegen lassen, das kann doch auch nicht die Lösung sein.
Durch die Feiertage war hier die Abholung des Mülls durcheinander gekommen – und da sah man gleich, was passieren würde, wenn die eine weitere Woche nicht kämen. KEINER der ehrenwerten Hausbewohner würde seinen Müll wieder mit nach oben nehmen und vorübergehend auf dem nicht genutzten Balkon deponieren, alle würden alles daneben stellen.
Manchmal denke ich, die Menschheit verhält sich ganz schön blöd.
Clär-liche Mittagsgrüße zurück an dich
LikeLike
8. Januar 2017 um 11:40
Daggi kennst du diesen albernen Wildwestwitz? Drei Cowboys reiten und plötzlich hört der Dritte einen Schuss. Er dreht sich um und sieht, dass der Zweite den Ersten erschossen hat.
Ganz aufgeregt fragt er: „Was ist los, warum hast du den erschossen?“ Lapidare Antwort: „Der wusste zu viel!“
LikeLike
8. Januar 2017 um 11:13
Die Handtücher sind wirklich kreativ gestaltet. Du schreibst, du hättest sie nie entfaltet. Womit bitte hast du dich abgetrocknet? 🙂
Erinnerung an einen Markt in Beirut. Dort war das an der Luft hängende Fleisch ein beliebtes Nahrungsmittel für Fliegen. Beim Mittagessen in einem Restaurant in der Stadt fiel mir dieser Markt wieder ein und ich überließ meinem Mann meinen Teller mit der Bemerkung, ich sei satt. 🙂
LikeLike
8. Januar 2017 um 11:20
Liebe Ute, da ich in meinem Zimmer immer für ZWEI Personen Handtücher hatte und ich dem Zimmerboy klargemacht hatte, dass er doch bitte die gebrauchten hängen lassen soll, hat das sehr gut geklappt. Ich brauche für eine Woche (länger waren ja nicht in diesem Hotel) nicht mehr als 2 Badetücher, 2 normale Handtücher und zwei Badvorleger. Außerdem bin ich kein Mensch, der JEDEN Tag duscht, das tut meiner Haut nicht gut. – Ich glaube, die weiteren Tiere hat er mir nicht gebracht, weil ich Handtücher brauchte, sondern weil ich mich freuen sollte. – Was meinst du, wie der geguckt hat, als ich ihn in den Arm nahm und mich bedankt habe. Bei fast 50 Jahren Altersunterschied ist das ja nicht mehr verfänglich.
Das mit den Fliegen kann ich mir mehr als gut vorstellen. – Diese habe ich zum Glück nicht beobachtet. Aber wie ich mich kenne, hätte ich am Abend dennoch Fleisch gegessen, dazu war es zu schmackhaft zubereitet.
LikeLike
8. Januar 2017 um 10:55
Wieder eine so feine Reisereportage!
Haben die dort echt zu viele Türen aus Plastik, oder meintest du Tüten? (Lächeln musste ich…)
Ja, das mit dem Müll ist fast überall schlimm. Die Sorglosigkeit, mit der auch wir damit umgehen…Meine Mühlenfreundin erzählte mir, in Ghana gäbe es am Meer meterhoch getürmtes Plastikzeugs…
In den Werbeprospekten ist kein Fitzelchen davon zu sehen. Tja.
Die Handtuchtierchen sind fein und lieb gedacht. Wo war dein Nachtgewand? Das legen die doch auch immer so hübsch drapiert hin.
LikeLike
8. Januar 2017 um 11:31
Liebe Sonja, heute Nacht im Bett habe ich auf dem Smartphone den lapsus linguae bemerkt und ich wollte aus den Türen die gemeinten Tüten machen, habe es aber auf dem Phone nicht geschafft. – Ich finde es ganz, ganz herrlich, dass du es erwähnst und ich hatte es auch schon ausgebessert, bevor ich es bei dir gelesen habe.
Mein Nachtgewand, was ein Schlafanzug war, habe ich konfisziert und im Koffer untergebracht – ich stand lieber auf Handtuchtiere als auf „Fächeroberteile“ 🙂
Das mit dem Müll ist mir natürlich bewusst – aber hier ist es mir echt in die Glieder gefahren. Vom Prinzip her versuche ich im täglichen Leben darauf zu achten – doch wenn ich sehe, was mein EIN-Personen-Haushalt schon für Müll produziert, da kann einem Angst und Bange werden – irgendwann erstickt die Menschheit an ihren eigenen Abfällen.
LikeLike
8. Januar 2017 um 09:32
Liebe Trendsetter-Clara!
Mittlerweile müsstest Du die Farbe lila so weit ins Gespräch gebracht haben, dass sie wirklich überall Mode wird. Eigentlich kein schlechtes Vorgehen 🙂
Die Handtuchtiere sind ja genial. Darüber hätte ich mich auch immer gefreut. Da braucht der Zimmerboy ja richtig handwerkliches Geschick, alle Achtung! Der Elefant ist echt klasse. Ist im Grunde nichts anderes als Origamifalten mit Handtüchern. Mal was anderes, als immer alles nur adrett hingelegt.
So, ich liege auch noch wie eine gefaltete Kuh im Bett und bequeme mich nun ins Bad, um meinen Handtuchkörper zu entfalten 🙂
Liebe Grüße aus den frostigen Kälten
Mallybeau
LikeLike
8. Januar 2017 um 12:09
Liebe Mallybeau, ich kenne nicht nur eine, aber eine ganz besonders, die dabei hilft, meine bis dato vollkommen unbekannte Liebe (keine Lüge, nur eine Falschauslegung der Tatsachen) zu der Farbe lila bekannt zu machen. – Tja, was sich so in sieben Jahren Bloggerei alles ergibt. Inzwischen ist es so, dass man es beim Aufmachen meines Kleiderschranks ahnen könnte – zumindest in der Pulloverabteilung.
Da ich das jordanische Englisch noch schlechter verstand als das englische Englisch 🙂 , konnte ich ihn nicht fragen, ob er die Tücher selbst faltet oder ob die in der Wäschestube professionell gefaltet werden.
Ich hoffe, dass die Handtuchkörperentfaltung gut gelungen ist und du in der schneeweißen Umgebung einen schönen Tag hast.
Herzlichst Clara
LikeGefällt 1 Person