… es war mein freier Wille, dass ich geblieben bin
Das ist nicht der erste Satz eines Liebesromans. Das ist ein Satz aus dem täglichen Leben, und zwar aus meinem technischen Kommunikationsleben.
Als ich vor 1,5 Jahren in diese Wohnung gezogen bin, musste ich mir einen neuen Telefonanbieter suchen, weil es hier keine Kabelanschlüsse gibt. Welcher „Teufel“ mich geritten hat, dass ich zum Magentariesen gegangen bin und auch noch eine ziemlich blitzschnelle Leitung bestellt habe, das weiß ich nicht so genau. Auf jeden Fall spukte mir im Hinterkopf: Wenn es nicht klappt und die rumzicken, dann gehst du in zwei Jahren eben zu einem anderen. Mit dieser Wechselei habe ich ja schon beste Erfahrungen beim Strom gesammelt.
Und dann habe ich den Anschluss des Telefons und des Modems nicht allein auf die Reihe bekommen – von drei Telefonsteckdosen war nur eine einzige verwendbar – die anderen zwei brachten mich fast zur Verzweiflung.
Letzte Rettung: PC-Problem-Hotline buchen und somit den Anschluss kostenfrei gelegt zu bekommen. „Kostenfrei“ ist natürlich irreführend, denn ich zahle jeden Monat 10,00 €, könnte 4 x im Jahr einen Techniker ins Haus bestellen und kann die kundigen Computerspezialisten pro Monat eine halbe Stunde am Telefon löchern.
Über ein spezielles „Computer-Besichtigungsprogramm“ logge ich den Techniker in meinen Computer ein und er bringt dann das in Ordnung, was mir versehentlich kaputt gegangen ist. Lucie, meine immer Rat wissende Computerfachfrau kann ich nicht mehr befragen, also muss ich die Computerhotline wählen. Ich habe kaum technikaffine Freundinnen und mein Sohn ist schon mit Wohnungsreparaturen ausgebucht.
Der Vorteil für mich ist, dass ich nicht alles abbauen muss, um den Computer ins Geschäft zur Reparatur zu tragen.
Ich habe die „Burschen“ schon mehrmals in Anspruch genommen – und einer war besser und pfiffiger als der andere und jeder hat das wieder hinbekommen, was mir fehlte oder bei mir defekt war. Was ich noch besser finde – keiner hat genau auf die Uhr gesehen, sondern immer das Problem bis zu Ende gelöst.
Anfang Oktober sind die zwei Jahre um und ich hatte schon gekündigt. Doch der letzte Einsatz hat mich stutzig gemacht. Ich habe die Kündigung rückgängig gemacht – diese 10 Euro im Monat müssen da sein. So werde ich nach und nach den PC bereinigen, weil ich bei den vielen Programmen nicht immer weiß, ob ich es behalten muss.
Doch: Keine Regel ohne Ausnahme
Vor zwei Tagen trat mein Drucker in den Streik – er sah sich nicht in der Lage, einen Bogen Papier aus der Papierkassette nach oben zu befördern und zu drucken – ständig leuchtete das orangefarbige Warn-Ausrufezeichen.
Ich rief an und erfuhr, dass auch Drucker in die Computerhilfe inbegriffen sind. Frisch und frei deinstallierte der junge Mann den Drucker und installierte ihn mit neuen Treibern und meiner Druckerinstallations-CD erneut.
So schön, so gut – wenn er denn nun gedruckt hätte. Der Haken war: Der Druckerstatus zeigte „angehalten“ – auf diesen Dreh kam er nicht, diesen Haken „Drucker anhalten“ im PullDown-Menü einfach zu entfernen.
Wir trennten uns mit der Aussicht, dass mir die Computerhilfe bei der Installation eines neu gekauften Druckers helfen wird.
*********
Und dann ratterten meine Technikmodule im Kopf. Ich nahm den Drucker auf einen Tisch mit „Flutlicht“ und entdeckte ein einzelnes Blatt Papier, was dort nicht sein sollte. Dann versuchte ich, einfach zu kopieren, denn das kann ich auch mit abgeschaltetem Computer machen. Ratter ratter ratter – immer noch kommt kein Blatt nach oben.
Gebrauchsanweisung gesucht, einige Blätter entfernt, weil der Stapel zu dick war und den Stapel einige mm verschoben – und er druckte die Kopie aus.
Computer angestellt und einfach nur den „Anhalte-Haken“ entfernt und ALLES ist wieder okay. Das mit dem Haken hätte aber dem Techniker einfallen müssen.
Na gut, man kann nicht immer auf Gold-Burschen treffen.
Wenn ich mir wirklich einen neuen kaufen muss, schwanke ich zwischen Canon und Brother – einen HP will ich nicht. Günstig ist, wenn er Billigpatronen hat, denn die kosten bei manchen Druckern ein halbes Vermögen – besonders bei denen, die ihren eigenen Druckerkopf an der Patrone haben. – Kommt Zeit, kommt Rat.