Claras Allerleiweltsgedanken


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Erstens kommt es anders …

zweitens als frau denkt

Es tut mir (nicht) aufrichtig leid, dass ich euch noch einmal mit der Bauerei hier belästigen muss.

Warum immer bei mir diese Abnormitäten, es haben doch noch so viele andere Leute in meinem Strang eine Markise an der Decke. Und die war es, die so viel Ungemach bereitet hat. Doch nun der Reihe nach.

Da ich ja meine Bauarbeiter nach wie vor belohne und „besteche“ und ihnen von meinem Wochenbetturlaub erzählt habe, waren sie Donnerstag in aller Herrgottsfrühe auf meinem Balkon – Höchstzahl war sieben. Da fing ich langsam mit Verwechslungen an, da ähneln sich so viele.

In die Schokoladenschale packte ich weiße und dunkle Schokolade – die weiße fand keinen Zuspruch. – In die Trinkgefäße kam Kaffee oder Säfte oder Wasser – bei der Hitze alles gern genommen.

Und dann fingen sie an, stapelweise das Isoliermaterial anzufordern, damit mein Balkon ein weiß-gelb-graues Zwischengesicht bekommen kann. Neugierig oder wissbegierig wie ich fast immer bin, fragte ich nach einer Erklärung für die drei Sorten. Die unterste weiße Schicht ist absolut feuchtigkeitsunempfindlich. Die gelbe Schicht ist unbrennbar und die graue dämmt einfach nur. – So richtig habe ich das mit der nicht brennenden kurzen Zwischenschicht nicht verstanden – aber verdammt, ich verstehe ja Ausländer grundsätzlich schwer.

Alle Platten wurden gleich ordentlich verdübelt und dann mit einem grauen Deckel gegen Feuchtigkeitsdurchlass verstopft.

Je höher sich die Männer arbeiteten, um so deutlicher wurde das Problem, das sie und ich bekommen werden. Meine Markise wurde von den Markisenbauern zu dicht an die hintere Wand gebaut, so dass dahinter ohne den Abbau der Markise keine Isolierund angebracht werden kann.

Also muss das Ding runter. Ein deutscher Arbeiter erklärte sich bereit, das zu übernehmen, so dass ich mich immer wieder mit ihm verständigen konnte. Es wäre aber definitiv NICHT die Sache dieser Bauarbeiter gewesen, dieses Problem zu lösen. Gut, dass ich sie schon lange so gut behandelt habe.

Der Hausmeister stellte einen längeren (ca. 15 cm langen) 6er Inbusschlüssel zur Verfügung, aber damit war es Obermegasch…, denn er war wesentlich zu kurz. Der Mensch auf der Leiter meinte, er bräuchte mindestens einen 30 cm langen. Ich düste gleich und sofort ins Bauhaus – vergeblich. Der gab mir eine andere Adresse – vergeblich. Auch dort bekam ich wieder einen neuen Tipp. Zum Glück fuhr ich nicht gleich hin, sondern erledigte es telefonisch. – Der letzte Anbieter hat mich glücklich gemacht – und das zu einem erschwinglichen Preis (ca. 11,00 €)

Ich erwähne extra den Preis, weil ich bei einer Jalousie- und Markisenfirma angerufen habe und mich nach dem Anbringepreis erkundigt habe. – Er fragte sofort, ob die Deckenwinkel, die das ganze Gewicht (90 kg) der Markise tragen, ob die noch oben an der Decke sind. Das bejahte ich.

Und dann meinte er: „Das kostet 230,00 €“ Da habe ich heftig geschluckt. Die Markise hat ja einen Motor, so dass ein Kabel über einen Doppelschalter angeschlossen wird, um sie hoch und runter zu bewegen. Als ich danach fragte, war die Antwort „Nein, da muss ein Elektriker kommen.“ Als ich erklärte, dass sie bis vor 2 Wochen ordentlich funktioniert hat und alle Teile vorhanden sind, meinte er: „Na gut, dann machen wir das mit, für 110,00 €. Keiner richtet sich mehr nach der aufgewendeten  Zeit, sondern der Preis steht immer schon fest. – Na gut, ist ja beim Friseur auch so. Doch in der Autowerkstatt wird wenigstens offiziell nach Arbeitszeit abgerechnet und nach Material.

Als ich vom Bauhaus wieder kam, lag sie schon auf dem Balkon, das schwere dreckige Ding. Ich wollte oder musste sie im Wohnzimmer zwischenlagern. Durch das Mittelfenster vom Balkon wurde sie durchgereicht, alles wurde mit Folie unterlegt und dann konnte ich mich an den Dreck machen, der zum Teil so verkrustet war, dass nur ein Metallschaber half.

Am Freitag war dann nur einer auf dem Balkon – der erledigte alle Putzarbeiten und legte die Grundlage dafür, dass ich wieder ein ordentliches Fensterbrett bekomme. Auf dem zweiten Bild sieht ja der Fensterbrettbauplatz noch schlimm aus, auf dem letzten ist alles in Ordnung.

Am Ende haben sie auch noch sauber gemacht und solche komischen Gebilde mitgenommen. – Da könnte man fast Skulpturendeutung machen. Ich sehe einen eingeringelten Drachen dort liegen.