Auf der Fahrt nach Kopenhagen am 4.8.2017 …
… haben wir einen Stadtrundgang in der „Wallanderstadt“ Ystadt gemacht. Ausgesprochene Filmfreaks sollen wohl Ecken der Stadt erkannt haben – geht die Sage. Ich mag zwar den Schauspieler, auch ab und an die Filme, aber Fan bin ich nicht.
Dieser Mönch war vielleicht der Vorgänger von Herrn Wallander – so wie Pater Brown – der war ja auch etwas rundlich. Ich habe ihn nur fotografiert wegen der schönen Blumen drumherum.
An müde Touristinnen wird hier mit besonders verschnörkelten Bänken gedacht – auf denen kann man nicht lange sitzen, da man Rückenmuster bekommt. Will frau aber flüchten zu schönen Holztischen, bauen sich wunderschöne Holz-Geflechts-Zäune auf. – Was die so alles machen, um Touristen im Land zu halten 🙂
Hier in diesem Touristenbüro wollte ich mir ein kleines rotes geschnitztes Holzpferd kaufen, um in meiner roten Küche eine Erinnerung an Schweden zu haben. Allerdings haben mich die 20,00 € Kaufpreis davon abgehalten.
Da hat mir doch das Maritime der Stadt besser gefallen und die immer wieder auftauchenden Brunnen. Hier sieht man einen Fleißmenschen, der den Brunnen säubert.
Mit diesem Kupfermodell der Stadt Ystad und einer vielleicht filmschwangeren Tür verabschieden wir uns von Ystad.
Auf geht es nach Kopenhagen. Da muss ich euch erst mal eine Geschichte über einen ganz treuen „Untergrund“leser erzählen.
Ich war ja 2005 schon mal in Kopenhagen und hatte ein Bild von einem Brunnen gezeigt, die ich ganz à la Clara „Ochsenquadriga“ genannt hatte. Mir wäre nie im Traum eingefallen, dass dieser Brunnen anders heißt, dank meines Lesers weiß ich jetzt, dass das der Gefion-Brunnen ist. Er hat diesen Brunnen nämlich hochnotdringlich gesucht und ihn bei mir gefunden. Die Fotos, die ich unter dem Namen Gefion-Brunnen im Netz gefunden habe, sind alle schöner als meine, aber so ist das eben. Diese Fotografen haben bestimmt keine drängelnde Reiseleitung im Nacken, sondern können auf Sonnenschein, Fotolicht und weniger Besucher warten. – Und mein stiller Leser hat mir dieses Jahr sogar eine Mail zum Geburtstag geschickt, worüber ich mich ganz toll gefreut habe. Ich hoffe, Sie lesen das, Herr N. aus Hh, hihi!
Und langsam nähern wir uns dem Ziel, wohin alle Touristen wollen: die Meerjungfrau. Man bekommt beim Fotografieren entweder einen Ellenbogen in die Rippen oder einen Kopf vor die Linse – nehmt sie, wie sie ist, die kleine zarte Meerjungfrau.
Mallybeau will noch die Geschichte dazu hören. Als die kleine Meerjungfrau 15 wurde, durfte sie in das Reich der Menschen schwimmen. Und dabei begegnete ihr – laut Hans Christian Andersen – der bewusstlose Prinz, den sie rettete und in den sie sich auch gleich verliebte, vollkommen überflüssiger Weise. Um nämlich Mensch zu werden, musste sie auf ihren Fischschwanz verzichten. Sie bezahlte die Menschenbeine mit ihrer wunderschönen Stimme, so dass sie dann dem Prinzen weder von ihrer Liebe erzählen noch ihn mit ihrem schönen Gesang betören konnte. Die Folge war, dass der kleine Trottel eine andere heiratete und die Meerjungfrau nun voller Trauer auf dem Stein sitzt und auf ihren Prinzen wartet. Stattdessen kamen schon so manche Idioten vorbei, die ihr einen Arm oder sogar den Kopf abrissen, sie mit Farbe beschmierten oder sich anderen Blödsinn einfallen ließen. Aber immer wieder hat ihr Sponsor alle Schäden beseitigen lassen.
Sie kommt zwar nicht mit dem Schiff, aber täglich fahren viele von diesen großen Schiffen an ihr vorbei, die seitlich ins Bild „kreuzen“.
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Und jetzt endet bald der skandinavische Teil dieser Reise. Das letzte Hotel in Kopenhagen hat noch einmal versucht, mit etwas eigenartiger Sesselkunst, mit Sport und mit Tieren alles rauszuholen, damit die Gäste einmal NUR nach Dänemark kommen. Die Tierabteilung verschiebe ich auf die nächste Galerie. Die Minigolfbahnen hatten es in sich. Natürlich habe ich sie gleich getestet – und ich ziehe mir meine Berliner Lieblingsbahn vor, wo ich den Ball auch nicht ins Loch bekomme.
Laut Hosianna rufend (die Gründe sind ganz unterschiedlich) reite ich auf einem Pferd oder einem Esel aus Kopenhagen hinaus Richtung Hamburg.
25. August 2017 um 10:04
Liebe Clara!
Als Einstieg wähle ich gerne die Pater-Brown-Variante, da mir der Wallander zu gruselig ist. Die wunderbare Sitzbank hinterlässt beim Besucher vermutlich eine schöne Prägung im Rücken. Ein ganz natürliches Tattoo sozusagen.
Der große Brunnen fügt sich ja wunderbar ins Gelände. da lässt es sich mit Sicherheit aushalten.
Aber ganz besonders freut es mich natürlich, dass Du extra die Meerjungfrauengeschichte dazu geschrieben hast. Jetzt weiß ich bestens Bescheid. Das passt perfekt zu meiner Lehnduellgeschichte 🙂
Wo stand denn die Minigolfanlage? In einem Park? Ich habe glaube ich nur ein einziges Mal gespielt als Kind. Aber hat mir Spaß gemacht, soweit ich mich noch erinnern kann. Leider hatte ich keinen so schönen Esel auf dem mich ausruhen konnte. Aber dafür sehe ich ja jeden Morgen einen im Spiegel … wenn ich nicht gerade eine Kuh bin 🙂
Einen ganz herzlichen Dank für diese super ausführliche Kurzreise. So lässt es sich entspannt ins Wochenende gehen…
Liebe Grüße
Mallybeau
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25. August 2017 um 16:11
Nicht, liebe Mallybeau, dieser kleine rundliche Mönch ist ein äußerst sympathischer Pater Brown, obwohl ja Heinz Rühmann auch nicht schlecht wer.
Seit 3 Stunden bin ich besuchslos – ein wenig Nacharbeiten, ein wenig Vorarbeiten für die Freundin, die am Dienstag für einige Tage kommt – und dann könnte ich eigentlich mein Besucherzimmer an eine Studentin abgeben denn dann hat es sich erst einmal ausbesucht für dieses Jahr – denke ich jedenfalls.
Landschaftlich war Schweden ein wirkliches Traumland, es war an fast allen Stellen sehr schön.
Dieser Minigolfplatz war direkt vor meinem Hotelzimmerfenster – ich war in Parterre einquartiert und musste nur zur Hintertür raus.
Jetzt in den letzten Tagen war ich wieder im Minigolffieber – erst mit dem Enkel und und dann mit seiner Schwester. Und das Fatale ist, bei beiden habe ich verloren. Jetzt bleibt mir nur noch das Spiel nächste Woche mit meiner Freundin – da gewinne hoffentlich ich, denn sie ist Tennisfan.
Die beiden Tiere waren doch nicht so für meinen Popo gemacht – es hat gedrückt, aber das erduldet Frau doch gern.
Gern gemacht und für dich als meine treue Kommentarschreiberin sowieso
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25. August 2017 um 00:12
Ah ja übrigens die „Wallanders“ muss man lesen und nicht im Film sehen. Das ist gar kein Vergleich !
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25. August 2017 um 00:13
Ist schon notiert für den nächsten Bibliotheksbesuch. Ich will es dir gern glauben.
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25. August 2017 um 00:10
Hätte die Meerjungfrau lesen und schreiben können, wäre das alles nicht passiert. Ich bin halt so unromantisch 🙂
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25. August 2017 um 00:12
Sei getrost – ich bin wohl auch ganz schön weit weg von Romantik.
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