Rothenburg ob der Tauber – 11.08.
Das war zwar nicht unser Tagesziel Ulm, sondern nur ein Zwischenaufenthalt, aber ein recht bedeutender.
Dieses Mal ging der Start relativ problemlos – geht doch, muss nur oft genug geübt werden 🙂 Wir mussten um 4.30 am ZOB sein, also wieder eine recht unchristliche Zeit. Drei Tage vorher holte ich Ortserkundungen ein und entdeckte 200 m vom ZOB entfernt einen kostenfreien Parkplatz – P9 – der für die Messe genutzt wird. Das Navi zu programmieren und zum Messedamm/Ecke Kantstraße zu fahren, das bekomme ich hin.
Doch damit hatte es sich dann auch schon mit dem Ankommen. Diese Kreuzung dort kann man nur unterirdisch unterqueren. Unten ist alles widerlich dreckig, überall kaputt und nichts ausgeschrieben. Sowohl Fahrstühle als auch Rolltreppen sind selbstverständlich defekt – und Treppen sind gerade nicht mein Ding. Prompt kam ich oben am falschen Ausgang raus – der ZOB war mir gegenüber. Nun kann man aber nicht einfach über die Straße gehen – nachts ja kein besonders schweres Ding. Aber auf dem Mittelstreifen macht eine 60 cm hohe Mauer das Überwinden schwerer, besonders mit Koffer. Dennoch entschied ich mich für diesen Weg.
Dieses Mal waren wir Berliner die ersten und wir holten nur noch Potsdamer Mitfahrer ab.
Die Halts bis Rothenburg waren nur der Verdauung geschuldet, in Rothenburg wartete eine Stadtführerin auf uns und ein gemächlicher Gang durch die Stadt.
Erst einmal ein paar allgemeine Fotos über diese so bekannte alte Stadt. Besonders Ausländer kennen sie durch die Geschäfte von Käthe Wohlfarth, die wie in dem Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“ das ganze Jahr über Weihnachten sein lässt. Für mich ein sehr abschreckender Gedanke.
Als ich die Stadtführerin fragte, warum am Stadthaus die Regenbogenfahne hängt, schaute sie mich mit großen Augen an und wusste kaum, was ich mit der Regenbogenfahne meinte.
Bei der schmalsten Gasse von Rothenburg wird oben die Luft ganz schön knapp – im Gegensatz zum echten Leben, wo oben die Luft für die Wohlhabenden immer besser wird.
In dem Arme-Sünder-Käfig, der im Torbogen hängt, hätte ich nicht sein wollen, der schaukelt bestimmt immer stark.
Die reichlich blühenden Blumenkästen waren fast das schönste an der Stadt.
In der erhöhten Galerie sind mir einige Steintafeln aufgefallen. Den Menschen aus Tübingen kenne ich nicht, aber dass die Schriftstellerin Hedwig C.-M. eine Tafel bekommt, spricht vielleicht ein wenig für den Literaturgeschmack der heutigen Zeit.
Und jetzt kommt ein wenig Kunst – und die längste Bank herzustellen, ist auch schon Kunst. Bei dem ersten hat bestimmt Renault seine Finger in der Kunst, beim zweiten die Schrottverarbeitung. – Wie das mit dem Handel zwischen dem Metzger und dem Bauer war, weiß ich nicht mehr genau – aber auf der langen roten Bank habe ich gesessen.
Übermorgen geht es weiter!
2. September 2017 um 09:25
Hallo moni, das freut mich, dass ich dir Bilder gezeigt habe, die dir gefallen haben. Ein paar Tage berichte ich ja noch von Ulm und der Schweiz, aber dann wird lange, lange, lange, lange Zeit nicht mehr verreist.
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1. September 2017 um 10:05
Liebe Clara!
Also das Städtchen macht ja optisch einen sehr liebenswerten Eindruck. Und alleine, dass sogar eine Tafel mit Inschrift eines Tübingers vorhanden ist, freut mich natürlich umso mehr, wenngleich ich diesen Herrn nur namentlich kenne bzw. schon einmal gehört habe, aber nicht weiter zuordnen kann.
Dass Du bei dem ersten Kunstwerk an Renault denken musst, finde ich lustig. Ob die da wirklich ihre (finanziellen) Finger mit im Spiel hatten? Die rote Bank ist ja enorm laaaaaang. Darauf hättest Du jetzt noch eine rote Wurst essen müssen, das hätte gut gepasst. Schön, dass ich nun aus dieser Stadt ebenfalls ein paar Bilder sehen durfte. Es ist wirklich immer wieder praktisch, wenn Du so wunderbare Fotos in allen ecken und Winkeln machst. Das kann selbst google nicht alles archivieren 🙂
Liebe Grüße aus dem Regen
Mallybeau
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2. September 2017 um 09:03
Liebe Mallybeau,
ich knapse mir gerade ein paar Minuten Computerzeit ab, da meine Freundin noch mit ihrem Schlaf (durch Schlafmaske kommt es ihr immer wie Nacht vor), ihrer ausgiebigen Gesundheitsgymnastik, ihrer Körperpflege und ihrer Schönheit beschäftigt ist. Dadurch bleibt mir ein wenig Tastentippzeit, bevor ich mich um die Versorgung kümmere.
Gestern waren wir den ganzen Tag unterwegs. Der „ganze Tag“ begann erst 13.00 Uhr, aber dann waren wir bald auf der IGA und dort habe ich ganz, ganz wunderbare Sachen entdeckt, die ich natürlich irgendwann zeige.
Ich bin ein ziemlich pragmatischer Mensch: Bei Raute denke ich nicht an Frau M…utti, sondern eben an Renault, da ich seit zig Jahren so ein Auto fahre.
Die Bank war so ganz nach meinem Geschmack – alle anderen historischen Gebäude waren nach dem Geschmack der Touristen und ich habe ein wenig daran teilgenommen.
Und tschüss sagt Clara
(Meine Zimmertür ist offen, ihre noch geschlossen)
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1. September 2017 um 09:55
Ja, Rothenburg ist ein schönes Städtchen, hat nur leider zu viele Touristen 🙂 Nein im Ernst, die Stadt ist wirklich sehenswert.
Liebe Clara, mit dir würde ich ganz gerne mal so einen „Banksitztag“ verbringen, anders geht es bei mir ja leider auch nicht mehr 🙂
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2. September 2017 um 08:43
Hallo Ute, vielleicht muss man in so einer alten Stadt aufgewachsen sein, um richtig davon begeistert zu sein. Obwohl, Görlitz gehört ja jetzt auch zu den Touristenperlen, aber ich habe dieses alte-Städte-Gen trotzdem nicht so richtig. Vielleicht liegt es daran, dass alles so vermarktet wird. Auf die Touristen konnte ich ja nicht so schimpfen, ich war ja selbst einer. – Aber wohnen dort??? Nie und nimmer!
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1. September 2017 um 09:48
Danke schön. So habe ich diese Stadt noch nie gesehn! Bei deiner Verschreckung von wegen ewiger Weihnacht musste ich lachen, obwohl es nicht nach lustig klingt.
Mal sehen, was noch kommt…
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2. September 2017 um 08:40
Liebe Sonja, mit dem „… obwohl es nicht nach lustig klingt“ hast du den Nagel so etwas von mitten in den Kopf getroffen. Für mich ist Weihnachten ein Fest, was ich ersatzlos streichen würde – aus vollkommen unterschiedlichen Gründen.
Ich war dort schon einmal vor langer Zeit – aber auch da hat der Besuch nicht den nachhaltigsten Eindruck bei mir hinterlassen.
Was noch kommt? Berge, Berge berghoch, Berge hinunter, Serpentinen mit Abhang, Serpentinen ohne Abhang, Gletscher und Schweizer Preise.
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1. September 2017 um 08:36
Ein feiner Beitrag, clara, mit schönen Fotos. Ich bin dir gerne gefolgt.
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1. September 2017 um 08:39
Die Clara sollte groß werden.
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1. September 2017 um 08:45
Ach Gudrun, wie gern wäre ich manchmal noch klein. Wie viel weniger Probleme gab es damals. Nicht mit der Gesundheit, nicht mit der Umwelt, nicht mit anderen Sachen. Ich will nicht wieder klagen über meine Hüfte oder was es auch immer ist, aber wenn man nachts schon nicht mehr richtig schlafen kann , erstens, weil ich alle 2 Stunden auf die Toilette muss und zweitens, weil ich nur noch auf dem Rücken liegen kann und drittens weil ich trotz aller Maßnahmen Schmerzen habe, dann macht vieles keinen Spaß mehr. Ich komme mit meinem Besuch einfach nicht zur IGA, weil ich nur auf der Bank sitze.
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2. September 2017 um 22:53
Nächtliche Wanderungen habe ich auch. Das Rheumamittel nehme ich abends und mein Körper meint, dass er das „Gift“ loswerden muss. Irgendwie hat er ja auch Recht.
Dass du nicht schlafen kannst wegen der Schmerzen, ist mehr als unschön. Es lässt die Nerven blank liegen nach einiger Zeit. Ach, Clara, da muss doch jemand helfen können.
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3. September 2017 um 13:41
Und prompt hat mich mein Körper heute Nacht schlafen lassen – 6 Stunden hintereinander – bevor ich die 00-Tür aufmachen musste.
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2. September 2017 um 08:31
Gudrun, momentan komme ich zu nichts oder zu nicht viel, weil wir ständig durch die Gegend schlunzen. Gestern waren wir so ausgiebg auf der IGA und ich habe so tolle Sachen gesehen und Fotos gemacht, dass ich vielleicht einen Zwischeneintrag von der Schweiz starte – wenn ich wieder besuchsfrei bin. Momentan falle ich abends gegen 22.00 Uhr wie tot ins Bett.
Mit Gruß von mir
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2. September 2017 um 22:54
Und genau so ist das gut. 😊
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