Wahrscheinlich liegt das daran, dass ich weder Gott noch Göttin bin – ersterer sprach ja wohl diesen Spruch vor langen, langen Jahren und meinte damit die Sonne.
Wir dagegen meinen unsere Zimmerlampen. Die normalen Glühbirnen von früher hat man ja vom Markt verbannt – sie waren zu energie-un-sparsam, auf gut deutsch, sie schluckten den Strom in großen Mengen, weil sie sich so sehr aufheizten. Aber wir wollen uns ja nicht die Finger wärmen oder gar verbrennen, sondern einfach nur Licht haben.
Zwei Jahre lang hingen zwei von diesen Exemplaren an der Decke. Ihr Hauptmakel bestand in ihrer Farbe, denn ich habe NICHTS in Messing oder goldfarben in der Wohnung, also auch nicht im Wohnzimmer. Aber sie hielten brav durch und nicht einmal musste ich einen Strahler wechseln – das schätze ich jetzt im Nachhinein sehr.
Dann besorgte ich im Beisein einer Freundin zwei neue Lampen – LED-gespeist. Mich regt bei diesen Lampen auf, dass man die ganze Lampe wegwerfen muss, wenn die LED-Strahler nicht mehr ihren Dienst verrichten. Leider gab es nur noch eine kartonverpackte, die andere musste aus der Ausstellung genommen werden. Wahrscheinlich hat sie dort ihre Mindestbrenndauer erreicht, denn bei mir fielen nach 10 Tagen zwei Strahler aus. – Für mich ist das so besonders ärgerlich, weil ich diese Arbeit auf einer Leiter nicht machen soll. Muss ja nicht sein, von dort oben hinunter zu schwindeln trudeln, könnte böse ausgehen. Also muss ich mir immer eine kundige Person suchen.
Also besorgte ich eine neue Lampe. Die war zwar ähnlich, aber nicht 100%ig identisch. Sie glänzte mehr, hatte eine längere Aufhängeplatte und Glasschirme mit einem blanken Rand am Ende. Doch ich stellte mal meine Pingeligkeit zur Seite, denn im Maler hatte ich ein geeignetes Opfer gefunden. Er baute die alte ab und die neue gleich an.
Jetzt verschließe ich meine Augen davor, dass die neue in den ersten Minuten leicht flackert. Wenn sie nicht wieder gleich ihren Geist aufgibt, darf sie hängen bleiben.
Wenn mich die Industrie weiterhin mit solchen Lappalien in Trab hält, dann kann ich nicht in Ruhe Winterschlaf halten.
Und jetzt habe ich noch ein Beispiel für die Richtigkeit des Satzes: „Am Ende wird alles gut – wenn es noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht am Ende.“
Als ich einen Tag nach dem Orkan auf die idiotische Idee kam, die Lampe zurückzubringen, um mir das Geld zu holen, brauchte ich die dreifache Zeit für den Rückweg. Die S-Bahn fuhr nur bedingt, der angekündigte Schienenersatzverkehr war nicht zu finden, weil die Bahn nicht in der Lage war, Hinweisschilder anzubringen. Zum Glück gibt es von A nach B immer mehrere Wege, aber manche sind eben bedeutend länger.
Als ich die Lampe abgeben wollte, meinte er, sie hätten noch eine originalverpackte Lampe von der ersten Sorte vorrätig. Vorher wurde das immer bestritten, aber ich entschied mich doch, diese zu nehmen. Die Löcher in der Decke sind ja vorhanden, also dürfte der Austausch ziemlich schnell gehen und dann ist hoffentlich alles gut!