Der Tag, als ich früh beim Zahnarzt war, um mit ihm unsere unterschiedlichen Finanzierungsvorstellungen seiner bzw. der Laborarbeit zu diskutieren, hat mich schon ein wenig aufgeregt. Wenn mich jemand übers Ohr hauen will, kann ich sehr ärgerlich werden. Der Zahnarzt hat sich recht fair verhalten, denn er hat wohl gespürt, dass ich mich sehr gut informiert hatte.
Zu ihm fahre ich immer mit dem Auto, weil es sonst umständlich und langwierig ist, seine Praxis zu erreichen.
Auf dem Heimweg holte ich noch ein Päckchen ab bei der Post, die zum zweiten Mal umgezogen war. Auch das hat mich wohl geärgert, weil ich sie nicht fand.
Und dann hatte ich schlicht und ergreifend Hunger, denn meine Frühstückszeit war um Stunden überschritten.
1000 m von zu Haus – wuseliger Verkehr, viele Fußgänger behinderten die Sicht – ich mit ca. 50 in der linken Spur – – – da will eine ältere Frau auf die Straße treten. Ich bekomme einen Heidenschreck und gehe voll auf die Bremse — allerdings die Augen auf sie gerichtet. Und dann bleibt mir noch ca. ein Meter und dann knallt es ganz fürchterlich.
Ein Wagen will links abbiegen, wegen des Gegenverkehrs kann er das aber nur mit der Schnauze machen – der Hintern des Autos steht noch in meiner Spur.
Auf einem Betriebshof auf die Polizei gewartet, die alles aufgenommen hat. Die Werkstatt wird schon einen großen Schaden draus machen, obwohl außer Stoßstange und Hängerkupplung nicht viel zu sehen war.
Ich fuhr die paar Meter bis zu mir nach Haus. Die Geräusche und der Geruch gefielen mir nicht. Ich rief den ADAC an, die nach einer Stunde mit einem Abschleppwagen kamen. Aufgebockt auf die Hinterräder brachte er das Auto in die Werkstatt.
Gut sieht es nicht aus für ihn, denn der Schaden ist weitaus größer als vermutet. Ich habe mir ein Limit gesetzt, die die Reparatur kosten darf. Er ist mit einem Baujahr von 2005 ja nicht mehr der Jüngste – nur seine 4 Allwetterreifen sind noch absolute Frischlinge.
Ich habe zu diesem Auto eine ganz besondere Beziehung, denn er hat als Autonummer Heikos Initialen und sein Todesjahr.
Leon weint.
Anfangs dachte ich, dass nur mein Auto etwas abbekommen hat – aber nach einer Nacht mit unruhigem Schlaf wachte ich früh auf und hatte starke Nackenschmerzen. Das sieht ja ein wenig nach einem Schleudertrauma aus. Ich habe erst mal alle Termine abgesagt und mir beim Orthopäden einen besorgt. Wahrscheinlich muss ich ein wenig mit Halskrause rumlaufen.
Ich grübele die ganze Zeit darauf herum, wie es ohne Auto wäre.
Ich habe mich schon auf car sharing-Seiten und Autoverleihseiten umgesehen, auch habe ich mir mal diese Kärtchen angesehen, die man immer an die Türklinke gesteckt bekommt. Der freundliche Automechaniker meinte zwar, dass sie es für ca. 2.500,00 € wieder hinbekommen, aber LOHNT sich das wirklich, so selten, wie ich Auto fahre.
20. Oktober 2017 um 11:36
Ach, Clara, das tut mir sehr leid. Ich weiß noch, wie ich mich damals gefühlt habe. Ich hoffe, du triffst die richtige Entscheidung und kommst zurecht damit.
Für deine HWS gute Besserung.
LikeLike
21. Oktober 2017 um 16:34
Hallo Gudrun, im Grunde genommen wird doch die Entscheidung vom Geld bestimmt. Mir erscheint es unangebracht, in dieses Auto noch so viel Geld zu versenken. Da könnte ich mir ja einen ähnlichen mit diesem Alter kaufen, nur die haben alle ca. 50000 mehr km Laufleistung. – Aber ich werde jetzt eine ganze Zeit testen, ob ich überhaupt ein Auto brauche und wenn, dann kann man das mit Taxi oder Mietwagen überbrücken. Das kleine „Biest“ war schon immer sehr kostenintensiv.
Meinem Hals geht es viel besser – das kann ich im Moment nicht auch noch brauchen.
Danke für deine Grüße
Wenn plötzlich mein Phone oder mein Computer defekt wäre, würde mich das sicher mehr treffen.
LikeLike
19. Oktober 2017 um 15:58
Liebe moni, das Schleudertrauma hält sich zum Glück in Grenzen.
In Berlin denke ich, kann ich sehr gut ohne Auto auskommen. Es geht mir nur um den Urlaub, den ich nächstes Jahr per Auto in Deutschland machen wollte.
Vielleicht sollte ich auch das dem „Zufall“ überlassen. Manche Vermieter vermieten keine Autos mehr an Leute über 70, andere machen es dennoch. Bekomme ich einen, dann mache ich den Urlaub, bekomme ich keinen, muss ich weitersuchen oder den eine lange Nase machen.
LikeGefällt 1 Person
19. Oktober 2017 um 15:54
Diese „Kärtchenstecker“ haben sofort Abstand genommen, als ich sagte, dass sie das Auto abschleppen müssten. Und die anderen würden wohl auch nicht viel mehr bieten.
Ich kann das ja mal mit einer Anzeige bei Autoscout24 oder mobile.de ausprobieren, ob den jemand kaufen will.
LikeLike
19. Oktober 2017 um 10:21
Liebe Clara!
Das Wichtigste ist natürlich zuallererst, dass es Dir gut geht. Autos sind zu reparieren. Wenngleich auch oftmals mit viel Geld. Habe ich auch erst kürzlich zu spüren bekommen.
Ich würde in Deinem Falle wirklich überlegen, auf Carsharing, Bus etc. umzusteigen. In der Stadt ist man an sich ja schon recht mobil. Und 2500 Euro finde ich persönlich echt viel zu teuer. Aber ich kann das vermutlich auch nicht richtig beurteilen.
Ich glaube, Du ersparst Dir viel Ärger, wenn Du Dir kein neues Auto zulegst bzw. die Reparatur nicht machen lässt.
Aber wie gesagt, Hauptsache Du bist in Ordnung! 🙂
Liebe Grüße, erhol Dich gut von dem Schreck
Mallybeau
LikeLike
19. Oktober 2017 um 17:50
Liebe Mallybeau, dieses noch in meinem Besitz befindliche Auto war in seinem gesamten Leben (seit 2009 bei mir, vorher bei einer anderen Frau) viel zu reparaturintensiv, obwohl es noch nie an einem Unfall lag. Und da ich so wenig gefahren bin, waren die Kosten um so schmerzlicher. Ich möchte nicht alle Rechnungen addieren und dann durch die Monate teilen – das würde mich sicher glatt aufs Parkett legen.
Doch jetzt muss ich zocken gehen, mache es gut!
Liebe Grüße von der Grüblerin Clara
LikeGefällt 1 Person
19. Oktober 2017 um 18:00
Oh, da wünsche ich viel Erfolg . Vielleicht fährst Du ja einen satten Gewinn ein und kannst Dir einen Chauffeur samt Luxuslimousine leisten 🙂
LikeLike
19. Oktober 2017 um 22:05
Ich glaube, ich muss mal die Spielstätte wechseln . wir spielen ja nicht um Geld. Aber mit den Karten, die ich in den letzten Monaten oder Wochen bekomme, da sollte ich das Geld Spiel besser lassen
LikeGefällt 1 Person
19. Oktober 2017 um 10:08
So ein Mist. Clara, das tut mir sehr leid für dich. Die gleiche Überlegung wie du habe ich vor ca. einem Jahr angestellt, als mein Auto „Totalschaden“ hatte. Mein lieber Werkstattmensch hat mir zugesichert, die Reparatur durchzuführen zu dem Preis, den die Versicherung für den Totalschaden bezahlt. Bei mir gabs da sowieso keine Überlegung. Hier auf dem Land ist die öffentliche Verkehrsanbindung zu miserabel, dass ich wirklich „festgesessen“ hätte. Früher oder Später (eher früher) muss man sich aber in meinem Alter trotzdem überlegen, wie es ohne Auto weiter geht. Jetzt warte mal ab, vielleicht ist alles ja halb so schlimm.
LikeLike
19. Oktober 2017 um 15:53
Es wird immer komplizierter, liebe Ute. Ich war mir schon so sicher, dass er nicht repariert wird, weil es sich nicht lohnt. – Aber gerade im nächsten Jahr will ich mindestens 3 Wochen durch den Süden Deutschlands touren und verschiedene Leute treffen. Sicher kann man das mit einem Mietwagen auch machen, aber da muss man sich im voraus ziemlich genau festlegen, wann man ihn zurückgibt. – Aber es gibt noch eine andere Schwierigkeit – manche vermieten nur an Leute bis 70 Jahre – und da sähe ich dann sehr alt aus. Alles ist vorbereitet, nur das Auto bekomme ich nicht. Wäre schon blöd. – Jetzt muss ich also immer noch mal von vorn überlegen. Vielleicht sollte ich es drauf ankommen lassen. – Anders herum, wenn ich bis dahin dann mehr als 6 Monate nicht gefahren bin, ist das für einen Mietwagen auch doof.
Halb so schlimm ist es nicht – es würde ca. 2500,00 kosten. Für Berlin brauche ich kein Autom zumindest nicht unbedingt.
LikeLike
19. Oktober 2017 um 19:23
Puhh, das ist wirklich eine schwierige Situation. Vielleicht lohnt es sich ja doch, das Auto reparieren zu lassen und dann so lange zu fahren, bis es auseinanderfällt. Das habe ich mit meinem vor. Wie sieht es aus mit Ratenzahlungen, die Reparatur betreffend?
LikeLike
19. Oktober 2017 um 23:55
Ute, wenn ich an die Vergangenheit dieses Autos denke, hat er sehr oft nach einer Reparatur verlangt. Man kann ja ein Auto nicht fahren, bis es auseinanderfällt, weil ja gleich die ersten Sachen repariert werden müssen. Die 800,00 im Mai waren durch den TÜV bedingt. Und irgendwie hätte ich Angst, dass ich durch den nächsten TÜV womöglich auch nicht komme. – Ich glaube, eine Reparatur lohnt sich nicht, auch wenn ich in der Vergangenheit noch so viel Geld in ihn hineingestopft habe.
Ich habe NOCH NIE im Leben etwas auf Raten gekauft – da will ich jetzt auch nicht damit anfangen. Entweder ich kann oder ich lasse es.
LikeLike
20. Oktober 2017 um 09:32
Wenn es jetzt schon so aussieht, als ob du durch den nächsten TÜV nicht kommen würdest, dann bleibt wohl nur ein „Abschied“ 😦
LikeLike
20. Oktober 2017 um 11:40
Ute, das war einfach nur so dahingesagt von mir. Beim letzten TÜV im Mai hätte ich auch nicht geglaubt, dass der mich so viel Geld kostet. Ich habe extra Alljahresreifen gekauft, damit diese blöde Wechselei im Frühjahr und Herbst aufhört.
Wie immer: Erstens kommt es anders zweitens als man denkt.
LikeLike
19. Oktober 2017 um 08:58
Oh nein! 😦
LikeLike
19. Oktober 2017 um 09:14
Oh doch!
LikeLike
19. Oktober 2017 um 09:20
Was ein total blödes Pech!!
Behalt das Auto, der guckt so lieb!
LikeLike
19. Oktober 2017 um 09:23
Ich denke, bei zweieinhalbtausend für eine Reparatur und einem Rest Wert von 1000 €, das das Auto noch wert ist, wäre das ein sehr schlechtes Geschäft.
LikeLike
19. Oktober 2017 um 07:24
Die Entscheidung wird wohl doch gegen das Herz und für das Portemonnaie ausfallen
LikeLike
19. Oktober 2017 um 06:49
Ich wünsch dir gute Besserung ! Zum Glück ist nicht mehr passiert.
l.g.Anja
LikeGefällt 1 Person
19. Oktober 2017 um 15:35
Du sagst es – das reicht mir momentan schon.
LikeLike