Claras Allerleiweltsgedanken

Innensicht

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Weil das Laufen zwar schon besser geht, aber noch nicht ideal, bleibe ich noch ein wenig zu Haus und schwärme nur in Gedanken in die Ferne.

Zum Beispiel nach London. Dort bin ich sogar Anfang unseres Jahrtausends schon einmal gewesen – ganz allein und bei einer Familie hatte ich ein Pensionszimmer gemietet. Die Anreise war claramäßig, nämlich chaotisch. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, aber etwas ganz Wichtiges hatte ich vergessen. Ob es die Quartieranschrift war, weiß ich nicht mehr – doch irgendwann war ich doch an Ort und Stelle.

Die Frau des Hauses, eine geborene Londonerin, verstand ich für meine miesen Englischkenntnisse recht gut. Drei Kinder gehörten zum Haushalt – den Kleinen verstand ich nicht und hätte ihn sicher auch in deutscher Sprache nicht verstanden – bei den größeren ging es auch recht gut. Das einzige Problem war der Vater und Herr des Hauses. Er tat mir am Ende richtig leid – aber er konnte sich anstrengen, wie er wollte, nichts davon gelangte in mein Sprachübersetzerhirn. Er war Australier und das nahm mein Englisch-Versteh-Programm nicht an.

Und zur Erinnerung gibt es jetzt in der roten Küche ein (rotes) Kleckerplatzdeckchen, damit Clara auf dem roten Fahrrad durch die Brexit-Hauptstadt düsen kann.

Wenn euch das hier noch nicht rot genug ist, dann habe ich noch was intensiveres für mich und für euch – meine rote Küche ist fast so inspirierend wie mein lila Clara-Zimmer.

 

Warum ich das Foto doppelt einstelle, weiß ich auch nicht so genau. Wahrscheinlich will ich die Schrift deutlicher lesen können, denn definitiv stimmen zwei Eigenschaften nicht, zumindest bei mir nicht. – Wenn ich euch jetzt fragte, welche beiden Eigenschaften das sind, die ich mir nicht zubillige, geniert ihr euch sicher.

Aber das Leben ist kein Ponyhof. Ich wollte es nicht wahrhaben, aber es scheint entweder Ärger oder Arbeit auf mich zuzukommen. Die Fotos, die ich euch jetzt zeige, sind alle an der Außenwand über den Fenstern in drei Räumen aufgenommen. Und zwar an dieser Wand, die im Sommer neu gedämmt wurde Küchen- und Badfenster und das einzelne Wohnzimmerfenster, das an einer anderen Wand ist, sind vollkommen in Ordnung. Der Maler hat damals top gearbeitet. Er meint auch, das liegt an der neuen Dämmung und wäre dann Sache der Hausverwaltung. – Es gibt bei uns in der Wohnanlage einen Mann, der ist in Sachen von Baudingen Verbindungsmann zur Verwaltung. Dem schrieb ich einen Brief und bat ihn um eine Besichtigung.

Seiner Meinung nach spinnt „Klein-Clara“ und er wollte mir das Blaue vom Himmel erzählen. Ich glaube, er hatte von Baudingen noch weniger Ahnung als ich und vor allem auch, als mein Nachbar. – Ich begriff, dass es auf jeden Fall meine Sache sein wird, die Schäden zu beseitigen – mit meinem Topmaler werde ich mich schon irgendwie einigen.

Doch dieses „Abkanzeln“ eines „klugen Mannes“ gegenüber einer „dummen Frau“ ließ mir keine Ruhe. Ich rief meinen Exmann an, der Dipl.-Ing. im Bauwesen ist oder war. Und siehe da, meine Theorie war durchaus berechtigt, gerade bei mir in der obersten Etage sind die Wärmeaustauschverhältnisse kompliziert. Er riet dazu, die Ausbesserungsarbeiten erst nach Ende der Heizperiode zu machen, damit es nicht gleich wieder reißt.

Da fast alle Wohnungsinhaber ihre Zimmer tapeziert haben, wäre da auch kein Vergleich möglich. So eine Tapete kann durchaus die Risse entweder überdecken oder sogar verhindern. Aber Clara muss ja unbedingt untapezierte, nur geputzte und gemalerte Wände haben wollen!!!! – Nach diesem Gespräch war mein Weltbild wieder in Ordnung.

Da kann ich wirklich nur sagen: Der Verfall nimmt zu – offenbar auch der eigene.

Vorgestern übermittelte ich 00.02 Uhr über whats App ein gesungenes „Happy birthday to you … lieber Georg …“, denn sein Geburtstag stand in meinem Kalender. Ich gab mir richtig Mühe beim Singen, denn er ist ein langjähriger virtueller Freund.

Kurze Zeit später kam seine Antwort: „Ich habe doch erst im April Geburtstag“ – hahaha.

Tja, wer lesen kann, ist echt im Vorteil, denn im Kalender stand: „Gregor“ – aber wer guckt da um Mitternacht schon so genau hin???

Autor: Clara Himmelhoch

Auf meinem PR = purple Roller fahre ich durch die Bloggerwelt und mache PR = Public Relation. In meinem Gepäck habe ich fast täglich eine "Überraschung" für meine LeserInnen. Hausfrauentipps und -tricks als auch Koch- und Backrezepte müsst ihr wo anders suchen.

15 Kommentare zu “Innensicht

  1. Erst dachte ich, „Baudingen“ sei eine Stadt in Süddeutschland.
    Irre lustige Dinge passieren dir. Nicht nur dir, auch hier. Wenn schon der kleine Enkel sagt: Ich krieg die Krise.
    Weißt du, wie es der englisch-australischen Familie jetzt geht?

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    • Guten Morgen (da ich erst vor 40 Minuten wach geworden bin, darf ich das noch sagen), Frau Wildgans, Wunderdinge konnten meine Englischkenntnisse der damaligen Zeit nicht vollbringen. Ich war froh, wenn ich die Frau mit Mimik und Gestik halbwegs verstand, wenn sie vor mir sprach – aber doch nie und nimmer am Telefon. Also – ich habe nach der Reise nichts mehr von ihnen gehört und ich habe auch nichts mehr gesagt.
      Kinder sperren ja ihre Ohren meilenweit auf – und „Ich krieg ’ne Krise“ ist ja noch sehr gesittet. Manche Kinder schnappen ganz andere Sachen auf. Aber wenn ich so an bestimmte Erwachsene denke, da ist die Fäkalsprache so ausgeprägt – da dürfte wirklich kein Kind in der Nähe sein.
      Ein schönes Wochenende wünsche ich

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  2. Ach herrje, da könntest du auf deinem Fahrrad sitzen und in Gedanken durch London brausen und dann muss man sich Gedanken über Dämmungen und ähnliches machen.
    Die Heizperiode abzuwarten ist sicher eine vernünftige Idee. Im Frühling bin ich dann in Gedanken und Taten bei dir. Dann kann ich abblätternden Putz im Bad nicht mehr ignorieren 😉

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  3. Da binich mal gespannt. Ich habe einen Maler gefunden, der „Seniorendienst“ macht, also Schränke selbst wegräumt und Lampen abmontiert. Angeblich verlässt er die Wohnung so, wie er sei vorgefunden hat. Heute macht ermir mal einen Kostenvoranschlag. Ich habe ihn gleich gewarnt, wenns zu teuer wird, dann muss ich noch warten 🙂

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    • Liebe Ute, im Grunde genommen ist das ja hier nicht so eine aufwändige Sache, wenn nicht noch bis zum Frühjahr (Ende der Heizperiode) große Teile von der Fensterleibung abfallen.
      Bei „meinem“ Maler bleibt das im bezahlbaren Bereich, wie ich ihn inzwischen kenne. Er ist wirklich ein Kronjuwel – genau so frech wie ich.

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  4. Liebe Clara!

    Da gebe ich der werten Anke Recht. Wenn auch noch der Schimmel einsetzen würde, wärs echt übel. Ein richtiges weißes Pferd auf dem Flur hingegen wäre mit Sicherheit eine gelungene Abwechslung. Das würde sich mit Sicherheit wohl bei Dir fühlen. Vielleicht lieber ein Pony, ein Schimmelchen.
    Gut, dass Dich der Löwe in der Küche immer aufmunternd frech angrinst, da lassen sich die Bauprobleme auch leichter ertragen. Und wenn gar nichts mehr hilft, wanderst Du eben nach London aus. Vielleicht klappt die Google-Übersetzung dann besser 🙂

    Liebe Grüße and goodbye
    Mallybeau

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    • Nenene, liebe Mallybeau, so weit ist es noch nicht, dass du mir goodbye sagen kannst. Mich hast du noch so lange an der Nacke, bis mich entweder dein Schimmel (ich wollte tatsächlich beinahe schreiben „weißer Schimmel“) in den Himmel reitet oder Frau Alzheimer mir nicht mehr gestattet, mich an die Bedienung des Computers und der Kommentarfunktion zu erinnern.
      Ansonsten wollen wir mal bitte von Schimmel absehen – eine Bekannte hat ihn groß und ausgiebig in ihrer Wohnung, hat die Fenster tauschen lassen, was aber auch nichts genutzt hat.
      Schau’n wir mal, was „mein Maler“ morgen sagt, er will es sich mal ansehen kommen.
      Schimmel hatte ich in der alten Wohnung – aber noch im überschaubaren Rahmen.
      Jetzt muss ich erst mal zum Zahnarzt. Ich habe gerade den Heil- und Kostenplan der Kasse bekommen – sie zahlen 110,00 € mehr als veranschlagt, also wird es entsprechend preiswerter für mich.
      Für dich ist Zahnarzt immer noch ein Reizwort???
      „Bissige“ Grüße von Clara

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      • Ich beiss auf die Zähne und ertrage weiter die Schmerzen 🙂
        Vampirgrüße aus der Sonne

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  5. So lange es nicht anfängt, zu schimmeln, geht das noch, würde ich sagen.
    Dämmen und Schimmel, das ist meine größere Sorge.
    Ich habe auch gedämmte Fassade. Von außen schaut das mittlerweile unschön aus, weil gedämmte Häuser so grün werden. Und das dauert gar nicht lange.

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    • Anke, ähnlich hat mein Exmann auch reagiert – aber er meinte, nicht die gesamte gedämmte Fassade wird grün, sondern nur „punktweise“, und zwar an den Stellen, wo die wahnsinnig langen Befestigungsanker ins Mauerwerk gebohrt wurden, damit die Dämmplatten nicht bei „Friederike“ oder „Xavier“ oder „Clara“ abfallen. Mal sehen, wann wir vermosen. Ich lüfte jetzt immer lang und regelmäßig.
      Lasse dich lieb drücken

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      • Es scheint unterscheidliche Befestigungstechniken zu geben. Das was dein Exmann beschreibt sehe ich oft – ich sehe aber auch diese flächige Begrünung, die ich habe.
        Gut und lange lüften ist auf alle Fälle prima. Für innen. Draußen ist wohl so. Grün ist ja gut für die Augen. 😉

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  6. Die Wohnung müsste ca. 11,50 m breit sein. Ja, und ich bin ja auch froh, dass das Dach, der Balkon und das ganze Haus Friederike getrotzt haben. – Und als mein Exmann sagte, dass es durch die neuen Wärmeschutzplatten mit einem besser Dämmwert als vorher liegen kann, war ich ja schon vollkommen beruhigt.
    Warum sich Frau so alles kümmern muss. Ich könnte auch so eine große Mannschaft wie du gebrauchen.
    Bergbauschäden habe ich bei meinen früheren Besuchen in Oberschlesien mehr als genug gesehen.

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